Beste Reisezeit:
Spätes Frühjahr oder der Spätsommer. Im Frühjahr soll es im Karpatenvorland ganz viele Wiesen geben mit verschiedenen, teils seltenen Blumen. Im September ist das Wetter einfach stabiler als im Hochsommer, vor allem sinkt die Gewitterneigung.
Anreise:
Wir sind mit Eurolines ab Leipzig mit dem Bus nach Lwiw gefahren. Das sind keine 1000 km Busfahrt und ohne die drei Stunden, die wir an den beiden Grenzen warten durften, wären wir in 11 Stunden da gewesen. Mit dem Zug kommt man auch gut hin, durch das Umsteigen aber nicht unbedingt schneller und deutlich teurer. Zurück sind wir mit WizzAir geflogen. Die fliegen einmal am Tag Dortmund an. Ansonsten erreicht man Lwiw ab München mit der Lufthansa im Direktflug. Die Option über Kiew zu fliegen hatten wir von vorneherein ausgeschlossen.
Für die nächste Reise würde ich die Tour eher als Rundreise planen. Mit dem Bus über Prag nach Rachiw, von dort in die Karpaten, dann weiter mit dem Zug nach Lwiw und mit dem Bus wieder zurück. Möglich ist auch die Einreise mit dem Zug über München, Wien weiter nach Chop beziehungsweise nach Uschhorod. Je nachdem, wo man seinen Trek starten will. Dauert aber länger als die Busreise.
Einreise:
Aktuell benötigt man als deutscher Staatsbürger nur einen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate gültig ist. Dann kann man sich 90 Tage pro Halbjahr ohne Visum in der Ukraine aufhalten. Wir wurden weder bei der Ein- noch bei der Ausreise stärker kontrolliert, unsere ukrainischen Mitreisenden dafür umso intensiver.
Sprache:
Ukrainisch. Im Ukrainischen werden zwar die gleichen kyrillischen Buchstaben verwendet, wie man sie aus dem Russischen kennt. Es erscheint einen vieles vertraut. Doch es gibt nur ein paar Wörter, die in beiden Sprachen gleichermaßen vorkommen.
Gerüchte besagen ja, dass man zumindest in den Städten mit Englisch und wenn gar nichts anderes funktioniert, noch mit Russisch weiterkommt. Es sind wohl nur Gerüchte, wir haben es anders erlebt. Mit Englisch kam man selbst in Lwiw nicht sehr weit. Und in den kleineren Städten schon gar nicht.
Russisch zu sprechen erzeugte bei mir ein komisches Gefühl, also die Sprache der Nation zu nutzen, gegen die im Osten der Ukraine gekämpft wird. Bei den Basics haben wir immer versucht, ukrainisch zu fragen oder zu antworten. Aljona aus Kiew bat mich daher, ihre Handynummer einzuspeichern, damit wir, falls es im Notfall einmal echte Verständigungsprobleme gäbe, sie anrufen könnten.
Geld:
Griwna oder Hryvnja ist die ukrainische Währung und die ist leider gerade im Tiefflug. In Deutschland hätte man ihn lange vorbestellen müssen, da die meisten Banken den Handel mit der Währung zunächst einmal auf Eis gelegt haben. Ist aber kein großes Problem, da selbst am Busbahnhof gleich drei Bankautomaten darauf warteten, uns Geld zu geben. Die EC-Karte wird an vielen Automaten nicht anerkannt. Man reist flexibler mit einer Kreditkarte (VISA oder Mastercard).
Übernachten:
In Lwiw gibt es unzählige Möglichkeiten: vom einfachen Hostel mitten in der Stadt, über alte, beschauliche, in die Jahre gekommene kleinere und größere Hotels bis hin zu postsowjetischen Hotelkomplexen. Die Preise gehen bei umgerechnet 10 – 15 Euro los. Man kann auch privat unterkommen oder ein Appartement mieten.
Im Süden wird es schon etwas schwieriger. Die Waldkarpaten gelten in der Ukraine als aufstrebendes Wintersportgebiet. Der Sommer gehört zur Vorsaison. Einige der Hotels, Hostels oder Appartmenthäuser haben geschlossen. Für sie lohnt es sich nicht.
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