Dein Abenteuer beginnt hier!

Testbericht MSR Papa Hubba: Familienkanutour zu Pfingsten in Brandenburg

Testbericht MSR Papa Hubba: Familienkanutour zu Pfingsten in Brandenburg

Andreas hatte sich fürs tapir-Testteam 2015 beworben. Er konnte auf seiner Kanutour zu Pfingsten sein müdes Haupt im Papa Hubba von MSR betten und dabei das für seine Größe extrem leichte 4-Personen-Zelt von MSR auf Familientauglichkeit testen. Hier kommt sein Erfahrungsbericht zu einem Zelt, das groß genug ist als Familienherberge und klein genug für den Trekkingrucksack von Papa oder Mama.

Nachdem wir familienbedingt ein paar Jahre pausieren mussten, wollen wir im Spätsommer die erste mehrtägige Trekkingtour mit unseren beiden fünfjährigen Söhnen machen. Am Pfingstwochenende haben wir dafür das familientaugliche MSR Papa Hubba auf einer Kanutour angetestet.

Testbedingungen

Von den äußeren Bedingungen her stellten die drei Nächte im Ruppiner Seengebiet das Zelt vor keine Herausforderung. Nur ein paar Tropfen Nieselregen und Wind musste es abhalten. Die Temperaturen lagen bei 8 °C in der Nacht und zum Aufstellen fanden wir immer eine angenehme Grasfläche. Die Wind- und Wetterfestigkeit des Papa Hubba konnten wir an diesem Wochenende also nicht testen, aber einen ersten Eindruck von dem Zelt gewinnen.

 

Gewicht und Packmaß

Für eine Kanutour braucht man eigentlich kein besonders leichtes und klein verpackbares Zelt. Doch bei unserer Trekkingtour wird es auf jedes Gramm ankommen. Mit 3.128 g (komplett mit Packsack) ist das Papa Hubba als Vier-Personen-Zelt sensationell leicht. Dazu kommt noch eine Zeltunterlage, die bei dem sensiblen Bodengewebe sehr zu empfehlen ist. Das Zelt hat einen interessanten Packsack. Er ist seitlich geöffnet und wird mit Steckschnallen komprimiert und verschlossen. Inklusive Gestänge und Heringe hat man dann ein Packmaß von ca. 50 x 24 x 18 cm.

 

Aufbau

Aus zeitlichen Gründen konnten wir das Zelt vorher nicht zur Probe aufstellen, aber das war überhaupt kein Problem. Der Aufbau dauerte auch beim ersten Mal keine 10 Minuten und ist ohne weiteres von einer Person zu bewerkstelligen. Das dreiteilige Gestänge ist farblich kodiert, so dass es keinen Zweifel gibt, wo welche Stange hingehört. Das Gestänge ist außerdem vorgebogen, wobei bei unserem Modell die beiden seitlichen grauen Stangen in unterschiedlicher Form gebogen waren.

Das ans Gestänge angeklippte Innenzelt saß immer gut gespannt. Schwieriger gestaltete sich die Abspannung des Überzeltes. Ich habe es in den drei Tagen irgendwie nicht geschafft, es faltenfrei hinzubekommen. Mehr als der ästhetische Makel störte mich die Tatsache, dass das Überzelt an den Seiten im unteren Teil fast auf dem Innenzelt auflag. Mit Hilfe der Schlaufen für eine zusätzliche Abspannmöglichkeit über den Lüftern habe ich versucht, das Überzelt vom Innenzelt provisorisch wegzuziehen. Das nächste Mal würde ich mir hier zusätzliche Leinen und Heringe mitnehmen, um das untere Außenzelt separat abzuspanen.

Bei einem Einsatz unter anspruchsvolleren Bedingungen würde ich zusätzlich empfehlen, auch die vier weiteren Abspannpunkte an den Ecken zu nutzen. Die dafür erforderlichen Abspannleinen und Heringe sind aber nicht im Lieferumfang enthalten.

Raumgefühl

Das Innenzelt ist mit seinen 2,18 x 2,36 m für eine vierköpfige Familie absolut ausreichend. Jeder hat eine volle Isomattenbreite und kann bequem schlafen, ohne dass man sich gegenseitig ins Gehege kommt. Die angenehme Raumhöhe und die relativ steilen Seitenwände sind für den gemeinsamen Aufenthalt im Zelt optimal. Man kann entspannt zusammen spielen oder auch essen, ohne dass man ständig gegen die Zeltwand stößt. Gerade für Kinder, die etwas mehr Bewegungsfreiheit brauchen, ist das von großem Vorteil. Und in den vier Zelttaschen unterm Dach lassen sich viele Kleinigkeiten verstauen.

Weniger begeistert waren wir von den Apsiden. Mit 61 cm Tiefe sind sie im Verhältnis zum Innenzelt nicht gerade üppig. Für unsere Wochenendtour war das kein größeres Problem. Wir haben das gesamte Gepäck auf der einen Seite untergebracht und sind alle auf der anderen Seite ein- und ausgestiegen. Für vier Trekkingrucksäcke wird der Platz aber eng, auch wenn man einen Teil der Ausrüstung im großzügig bemessenen Innenzelt am Fußende verstauen könnte.

Außerdem wünschte ich mir, dass sich die Türen des Innenzeltes etwas weiter öffnen und dann in eine Tasche verstauen ließen, statt herunterzuhängen oder mühsam mit einem Gummiband fixiert zu werden.

Wir hatten übrigens die Version mit dem grünen Überzelt. Dabei hat sich meine Befürchtung bezüglich der Lichtdurchlässigkeit nicht bestätigt. Auch bei dem dunkleren Material ist es im Zelt morgens schön hell.

Materialien

Das Material ist auf Leichtgewicht getrimmt und dementsprechend dünn. Trotzdem macht es einen vertrauenserweckenden Eindruck. (Wer Erfahrung mit Leichtgewichtszelten hat, weiß, dass diese Stoffe mehr aushalten, als man auf den ersten Blick denkt.) Nur beim Boden scheint Vorsicht geboten. Ich würde das Zelt nicht ohne zusätzliche Bodenplane benutzen und habe meine Jungs mehrfach belehrt, ja keine spitzen Gegenstände mit ins Zelt zu nehmen.

Im Innenzelt wird viel Mesh verwendet, um die Belüftung muss man sich keine Sorgen machen. Die Decke ist aber aus geschlossenem Ripstop-Material, so dass eventuell herabtropfendes Kondenswasser nicht ins Innere gelangt.

Der Gewichtsoptimierung zum Opfer gefallen sind wohl die Reißverschlüsse. Sie fallen sehr klein aus und lassen sich mitunter nur mühsam einhändig öffnen oder schließen. Auffällig war noch, wie gut das Papa Hubba seine Spannung hielt.

Klar, die Temperaturunterschiede waren nicht extrem und auch die Feuchtigkeit hielt sich in Grenzen. Trotzdem war ich erstaunt, dass ich das Zelt am späten Abend, wenn es kühler geworden war, oder auch am Morgen kaum nachspannen musste.

 

Fazit

Das MSR Papa Hubba ist ein im Inneren großzügig dimensioniertes Vier-Personen-Zelt. Für eine Familie mit zwei Kindern ist der Innenraum optimal. Es ist leicht, lässt sich unkompliziert aufbauen und die Verarbeitung ist sehr gut. Mit etwas Übung kann man es sicher auch noch besser abspannen. Ein Wermutstropfen sind in meinen Augen leider die kleinen Apsiden.

 

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Weiterschmökern

Testbericht: Klappbar, klein und Carcasonne-tauglich – der Moonlander Table von Nemo

 19. Mai 2022

Testbericht: Mit dem Zelt Helags 2 von Hilleberg unterwegs auf dem Kungsleden

tapir Testteam 10. August 2022

Testbericht: Das Wechsel Tempest 2 im Allwettertest auf Island

tapir Testteam 15. Juli 2023

Alles Glück dieser Erde ... ein erstes Resumee zur tapir Testtour 2022

Simone  8. Juli 2022

Auf das, was vor uns liegt - Alles Gute fürs Neue Jahr!

Simone 31. Dezember 2022