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Alles Glück dieser Erde … ein erstes Resumee zur tapir Testtour 2022

Alles Glück dieser Erde … ein erstes Resumee zur tapir Testtour 2022

Sommerlich heiße Temperaturen kennen wir eigentlich nicht von unseren Testtouren. Das sollte in diesem Jahr anders werden: Bereits Mitte Juni zog es die tapir-Herde ins wunderschöne Erzgebirge. Cool war, dass der Weg nach Altenberg trotz eines längeren Zwischenstopps in Weinböhla nicht so lang ist. Heißt für uns, dass wir uns später, als sonst bei unseren Testtouren üblich, auf den Weg begeben konnten, während eine kleine Gruppe traditionell den Laden am Samstag noch bis 18 Uhr geöffnet hielt. Ihr Plan: pünktlich zum Abendessen auf dem Zeltplatz aufzuschlagen. Für die Tour hatten sich die Orgatapire für Lagerfeuerromantik ohne Strom und Wasser entschieden. Um Feuerschale, Hordentöpfe und Pfannen transportiert zu bekommen, waren wir mit Kleinbussen unterwegs, die, erst einmal im Osterzgebirge angekommen, dann für vier Tage stehenblieben. Soweit so gut und fast wie immer. Doch das tapir-Rudel stand in diesem Jahr vor einer neuen Herausforderung, galt es doch, das Osterzgebirge aus dem Sattel heraus zu erkunden. Für viele von uns eine ganz neue Perspektive! Doch ihr wisst ja: Alles Glück auf der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde … oder so ähnlich?!

Wir haben ja auf unseren Testtouren schon viel erlebt. Der ein oder die andere kam in der Höhe, der Kälte oder auf dem Wasser durchaus an die eingenen Grenzen.  Wir sind zu Fuß, mit dem Boot oder mit dem Rad unterwegs gewesen, waren wandern, klettern oder haben uns die Finger auf dem Klettersteig langgezogen. In diesem Jahr sollte alles anders werden. Einmal im Leben die Welt aus der Sattelperspektive betrachten – warum nicht, haben sich unsere Orga-tapire gedacht und ins Erzgebirge zur tapir-Testtour gerufen. Und wir stellten uns alle der Herausforderung. Dabei hatte nicht jeder tapir eine Ahnung, was da beim Wanderreiten wirklich auf ihn zukommen würde. Doch der Reihe nach.

Die erste Gruppe machte auf dem Weg nach Altenberg Station in Weinböhla. Wer es nicht kennt: Weinböhla ist eine kleine Gemeinde im Landkreis Meißen, nördlich von Dresden gelegen. Weinkennern sagen die nebenan liegenden Lößnitzweinberge etwas. Kletterer kennen Weinböhla durch den Kletterschuhdoktor. Sind deren Latschen durchgeklettert, reparieren Thomas und Melanie Weigel diese mit viel Liebe zum Detail wieder. Und das richtig gut und seit mehr als 25 Jahren! Wir wollten ihnen schon lange mal beim Arbeiten über die Schulter schauen. In der Werkstatt angekommen, beantworteten sie trotz der gefühlten 35 °C oder mehr geduldig all unsere Fragen. Wir trafen bei ihnen auf echtes Handwerk in Kombination mit modernen Technologien und Maschinen und waren ziemlich beeindruckt von der Vielzahl an Arbeitsschritten, die es braucht, damit die Kletter- oder Boulderschuhe wieder ihre Performance bringen können.

Wer mehr wissen will – der Post dazu ist schon in Vorbereitung.

Weiter ging es für die Gruppe nach Alternberg. Die erste Nacht verbrachten wir auf dem Zeltplatz Galgenteich, dank Sanitäranlagen und Badesee ein entspannter Einstieg in das Lagerleben für die kommende Tage. Es war immer noch viel zu heiß. Ein Teil der tapire verschaffte sich Abkühlung im Galgenteich, während das Kochteam durchzog. Die zweite Gruppe kam staufrei durch und pünktlich zum Abendessen am Galgenteich an. Nach ihrem langen Arbeitstag war es einfach nur cool, sich quasi an den „gedeckten“ Tisch zu setzen.

Nach dem Essen ging der Abend erst so richtig los. Unerschrockene zog es zurück an den Teich, entspanntes Wässern in der Abenddämmerung war angesagt. Mit Einbruch der Dunkelheit startete die erste Schulung. Wir hatten uns ja gefreut, dass viele unseren neuen tapire gleich mit auf Tour gekommen sind. Und wo kann man besser das Stirnlampenprogramm in aller Ausführlichkeit vorstellen, als unter einem nächtlichen Sternenhimmel!? Rabanus stellte sich der Herausforderung und unseren Fragen. Außderdem galt es, die ersten Aufgaben des tapirTestTourKulturKompetenzTeams (kurz tttkkt) zu lösen, um Teampunkte zu sammeln.

Am Sonntagmorgen mit lecker Frühstück im Bauch und nach schnellem Zelteabbau teilte sich die tapir-Herde. Unser Lagerplatz für die nächsten Tage war an einem alten Silberstollen in der Nähe von Geising gelegen. Eine Gruppe machte sich zu Fuß auf den Weg, die tapire der zweiten Gruppe lernten beim Trailführer Frieder ihre neuen vierbeinigen Freunde kennen. Spannung lag in der Luft und das nicht nur, weil für den Sonntag wieder Höchsttemperaturen angesagt waren. Die meisten tapire hatten noch nie oder nur als kleines Kind beim Ponyreiten bisher auf einem Pferd gesessen. Fürs passende Ambiente sorgte auch noch Sirko mit seiner Kutsche, die direkt vom Dreh eines Westernfilms zu kommen schien.

Wir hofften, dass wir am Ende eines langen, heißen Tages alle gesund und munter am Stollen ankommen würden.

Und so ging es auch die kommenden Tage weiter. Immer 9 von uns waren auf dem Pferd oder mit der Kutsche unterwegs, der Rest der tapire zu Fuß. Nur das Wetter folgte einem eigenen Drehbuch. Eben doch Testtour-Feeling: Wettersturz um fast 30 °C! Dieser war zwar von den Wetterfröschen angesagt worden, doch so richtig geglaubt haben das im Vorfeld nicht alle. So hatte die zweite Reitgruppe das Vergügen, Wind und (Regen-)Wetter auf dem Pferderücken aussitzen zu dürfen. Die Pferde erwiesen sich als nicht mehr ganz so entspannt und der ein oder andere tapir war auf der Suche nach der Bremse am Vierbeiner 🙂 Am Ende sind wir auch an dem Tag gut im Camp wieder angekommen.

Nach drei Tagen hieß es, Abschied zu nehmen von Frieder, unserem Trailführer, von Sirko, unserem Kutscher und von den Vierbeinern, die einem nach einem langen Reittag schon echt ans Herz gewachsen sind. Und es war ja auch nicht nur das Reiten selbst. Die Pferde hatten ganz schön viel zu tragen und so gehörte die Versorgung der Tiere auch mit zu den Aufgaben der Reiter: Putzen, Hufe auskratzen, Aufzäumen und Satteln, Koppeln auf- und wieder abbauen sowie eimerweise Wasser schleppen. Zum Lagerplatz gehörte ein kleines Bächlein, aus dem wir Wasser für die Pferde holen konnten. Wir haben also im Lager für sie gesorgt und sie haben es uns zurückgegeben, in dem sie uns geduldig – egal welche Signale von uns kamen – Frieders Leittier hinterhergetragen haben.

Wir hätten in den Tagen einen Western drehen können: Pferde, Kutsche, Zelte, Hängematten, ein Lagerfeuer mit Kessel, aus dem der Dampf am Abend aufsteigt. Vom tttkkt-Team ausgewählt hatte jeder tapir dafür eine Rolle zugewiesen bekommen. Zugegeben, das Casting hatte sich das tttkkt-Team geschenkt und vollkommem willkürlich entschieden, welcher tapir welche Rolle und damit welche Aufgaben zu erfüllen hatte. Neben den bekannten Figuren, die in keinem Western fehlen dürfen (Pastor, Sheriff, Gauner, Händler …) gab es auch noch einen Autor, einen Kartographen und den Barkeeper. Und ja, auch die Barsängerin durfte nicht fehlen!

Außerhalb der Gruppenaufgaben hatte sich der Rhythmus im Lager schnell eingespielt. Es gab ein Kochteam, das sich jeden Abend eine „Schnippel-Crew“ zusammenstellte – 25 tapire wollten versorgt werden. Es gab ein Team, das sich um die Vierbeiner kümmern durfte. Und es ging weiter mit den Schulungen: Micha und Josua stellten sich den Fragen zu unserem Wasserfilter-Programm. Das Wasser des kleinen Bächlein am Lagerplatz hätte auch ohne Filter niemand trinken wollen. Letzteres war aber auch nicht notwendig, da die Orga-tapire genügend Wasserkanister besorgt hatten.

Und ohne Strom kam das Licht nur von kleinen Zeltlaternen und unseren Stirnlampen. Kerzen hatte keiner mit dabei. Die Stimmung war trotzdem grandios. Und während ich das hier so schreibe und raus auf die Straßen von Leipzig schaue, würde ich am liebsten sofort wieder ins Gebirge verschwinden.

So bleibt am Ende nach der Tour nur noch Danke zu sagen: Ein erstes Dankeschön geht an unsere Chef-tapire Maren und Rando, die auch in diesen bewegten Zeiten die Testtour nicht einfach canceln wollten, weil sie wissen, wie wichtig sie für die tapir-Herde ist. Der zweite Dank geht an die Orga-tapire Sandra und Carsten – coole Idee, noch coolere Location und wir freuen uns schon auf die kommenden Touren. Ein Danke geht auch an Thomas und Melanie Weigel, die extra zum Samstag für uns ihre Werkstatt in Weinböhla geöffnet haben. Last but not least geht ein Danke an Frieder und Sirko für unvergessliche Momente beim Wanderreiten und Kutschefahren im Gebirge.

Und wie immer geht auch ein dickes fettes Danke an die Firmen, die uns trotz unterbrochener Lieferketten und leerer Lagerbestände unterstützt haben:

Dometic
Pajak
Mountain Equipment
Falke
Black Diamond
RAB
Dolomite (Scott)
Grüezi Bag
Thermarest
Primus

Nun sind wir wieder zurück, sitzen an den Testberichten und den sich aus der Tour ergebenden Posts. Lasst euch überraschen – stay tuned!

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