Aus dem gemeinsamen Leben von Füßen und Kletterschuhen:
Das erste Aufeinandertreffen ist in der Regel ziemlich schmerzhaft. Zehen und Ferse schicken Signale nach oben, ob man es ernst meinen würde, dass der Fuß jetzt sich in diesen Schuh reinquetschen muss. Wirklich jetzt, das passt nie und nimmer?! Gut, dass es die Anziehschlaufen gibt, freiwillig rutscht der Fuß selten in den Schuh.
Das erste Mal an der Wand? Aua … und es wird eine Zeit dauern, bis Füße und Schuh sich einig, quasi eins miteinander geworden sind. Nur das Wissen, dass es mit jedem Mal klettern besser werden wird, lässt einen durchhalten. Und plötzlich ist alles schick. Der Schuh unterstützt nach der mehr oder weniger langen Eintragezeit die Performance in der Wand. Cool. Möge die Beziehung ein Leben lang halten. Seufz!
Doch mit jedem Antreten an der Wand wird der Gummi dünner, schleift sich die Sohle ab. Unausweichlich kommt der Moment, wo man sich mit sich selbst auseinandersetzen muss. Beginne ich heute wieder mit dem sicher erneut schmerzhaftem Prozess des Kennenlernens neuer Schuhe oder lasse ich die Schuhe beim Kletterschuhdoktor verarzten? Großes Dilemma und manchmal dauert der Entscheidungsprozess so lange, bis zudem auch noch ein Loch im Schuh geflickt werden muss. Tja, und spätestens jetzt muss eine Entscheidung fallen: Neu besohlen oder sich verabschieden (und das schmerzvolle Eingewöhnen beginnt von vorn)?
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