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Testbericht: Frühlingsgefühle für den Mad Rock Drone 2.0

Testbericht: Frühlingsgefühle für den Mad Rock Drone 2.0

Die nächste Outdoorsaison steht vor der Tür und mit dem Drone 2.0 bringt die Firma Mad Rock einen Nachfolger des ersten Drone heraus. Paul hat ihn schon über den Winter in der Halle getestet und verrät euch, was der vegane Kletterkumpel alles kann – und wo er an seine Grenzen kommt.

Nachdem ich bereits vor einiger Zeit in einem Schuh von Mad Rock mein Können an der Wand gesucht habe, war ich umso glücklicher, nun den neuen Drone 2.0 testen zu dürfen. Die Marke sticht im Vergleich zu anderen vor allem durch ihren nachhaltigen Ansatz, Langlebigkeit und den Verzicht auf tierische Produkte hervor.
Kleiner Spoiler: Nach einigen Monaten des Tragens dieses Wunderwerkes bin ich komplett überzeugt.

Wer bisher den klassischen Drone in seinem Schuhschrank zu stehen hat, weiß wie sehr sich die Firma Mad Rock um Innovationen bemüht und fragt sich nun welche
Veränderungen vorgenommen worden sind. Auf den ersten Blick gesehen scheint sich nicht viel geändert zu haben, dennoch wurden kleine Präzisionen unternommen, die die Performance um einiges steigern können. Nun aber erstmal zu den Roundabouts, bevor es um die kleinen Raffinessen geht. Wie zuvor ist der Drone mit seiner starken Vorspannung und aggressiven Downturn, für all diejenigen Menschen gedacht, die sich recht fortgeschritten an der Wand bewegen. Die Konstruktion der Ferse ist ebenso identisch zum Vorgänger mit der vom Hersteller bezeichneten „3D Moulded Expandable Heel Cup with off-centre rib“. Dies bedeutet, die Fersenkappe entstammt aus einem einzigen Guss
und einer kleinen Gummikante, für noch mehr Präzision bei Heelhooks. Die  Fersenkappe wirkt zunächst ziemlich schmal. Anfangs war ich dabei etwas skeptisch, da ich eine recht runde und ausgeprägte Ferse habe und mir somit nicht jede Fersenkappe passt und ich teilweise rausrutsche, wenn sich der Druck bei Heelhocks löst. Dennoch wurde ich eines besseren belehrt. Wie Mad Rock schildert, passt sich die Fersenkappe nahezu jeder Fersenform an und siehe da, es stimmt, ich habe bei jeder möglichen Heelhookposition einen optimalen Halt und kann einen maximalen Druck ausüben. Des Weiteren ist das Modell für alle Menschen mit einem normalen bis breiten Fuß ideal sowie mit ägyptischer/
griechischer Fußform. Wie beim Vorgänger soll der Schuh sich mittelsteif  verhalten. Persönlich empfinde ich den Schuh recht hart, aber da unterscheiden sich anscheinend die Wahrnehmungen.
Neu beim Drone 2.0 ist die Kompressionsgeformte Zehenbox mit dem „Science Friction 3.0“-Gummi, die für ein noch besseren Trittgefühl und Halt an der Wand sorgt. Des Weiteren geht der Randgummi nahtlos in das Toehookpatch über, wodurch sich maximales Anschmiegen vom Fuß zum Schuh zur Wand ermöglichen lässt. Unebenheiten gehören der Vergangenheit an. Dazu bleibt das Toehookpatch äußert ergiebig, wodurch es weiterhin möglich ist, seinen Fuß komplett in der Wand zu verankern. Das einzige (kleine) Manko ist, dass der Fußbereich zwischen der Ferse und dem vorderen Fuß im Vergleich zum restlichen Schuh sehr schmal ausfällt. Normalerweise trage ich Straßenschuhe zwischen Größe 42,5 bis 43. Den Drone 2.0 trage ich momentan in einer 42. Nach einigen Wochen, als der Schuh sich allmählich meinem Fuß anpasste, merkte ich, dass eine 41,5, also eine weitere Nummer kleiner besser gewesen wäre, da im eingekletterten Zustand meine Zehen nicht mehr maximal aufgestellt sind, wie es im Optimalfall sein sollte. Die Performance leidet dennoch glücklicherweise wenig
bis fast garnicht darunter.

Den Drone 2.0 habe ich im November bis Januar, also ca. 2-3 Monate am Stück beim Bouldern in der Halle getestet, im Schnitt 3 Mal die Woche. Leider war es mir wetter- und zeitbedingt nicht möglich, ihn draußen zu probieren. Das wird aber schnellstmöglich nachgeholt, da ich es kaum erwarten kann, mit diesem Schuh draußen unterwegs zu sein. Jedenfalls habe ich versucht, aus meiner Komfortzone in der Halle herauszukommen und den Schuh einer möglichst vielseitigen Bandbreite auszusetzen. Von den positivsten Wänden und Slabs, bis hin zu den negativsten und steilsten konstruierten Überhängen in den Bauraffinessen der Leipziger Gyms. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Wichtig war es mir, herauszufinden, wie sich der Schuh auf verschiedenem Terrain zeigt und sich mit den größten Volumen und kleinsten Spaxtritten verhält, ob er nach geraumer Zeit an Performance oder Vorspannung verliert und ob er an einem deutlichen Gummiverlust leidet. In leicht bis stark überhängenden Bereichen mit kleinen spitzen Tritten oder schmierigen Slopern und Volumen hält der Drone 2.0 1A an jedem Tritt. Sogar wenns mal zu Technik- und Trittfehlern kommt, verzeiht der Schuh das einem und bleibt an der Wand kleben. Im Vergleich zu meinen sonstigen Schuhen, die einen Vibram XS Grip 2 Gummi tragen, ist der Drone 2.0 deutlich härter. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass ich beim Treten ein kleines bisschen weniger Gefühl hatte, mich das aber persönlich aber garnicht störte, da
ich besonders bei kleinen Tritten mehr Druck ausüben konnte, ohne das meine Zehen direkt anfingen zu schmerzen. Besonders hervorstechend für mich ist die heel- und toehook-Performance des Schuhs. Durch den Schuh war es mir möglich auf kleinsten Leisten und abschüssigsten Wänden, präzise jede Form von Hooks zu setzen, die gefühlt immer hielten.
Obwohl es mir leider nicht möglich war mit dem Schuh raus zu gehen und ihn am Fels zu testen, hatte ich die Gelegenheit, ihn an aus Stein gebauten Griffen und Tritten zu testen. Dadurch hat sich meine Sehnsucht nach draußen zu gehen nur noch verstärkt. In Sachen Plattenkletterei sah die Sache ein wenig anders aus.  Dadurch, dass der Drone 2.0 ziemlich hart und steif ist – obwohl er diese Steifigkeit nach dem Einklettern ein wenig verliert – hatte ich anfangs das Gefühl, keine besondere Sicherheit an der Wand zu spüren. Interessanterweise ließ mich der Schuh dennoch bei Slabs nicht im Stich, wie ich das sonst von meinem Körper gewohnt bin und blieb nahezu immer an der Wand kleben. All diejenigen, die bei Plattenkletterei einen weichen Schuh bevorzugen, werden eventuell beim Drone 2.0 nicht auf ihre Kosten kommen. Dennoch überrascht er im vollem Maße mit seiner Performance im positiven Gefälle.

Nach nun einiger Zeit des Testens des Drone 2.0  im unterschiedlichen Terrain kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass ambitionierte Kletter*innen mit diesem Schuh auf all ihre Kosten kommen werden. Dem Schuh ist es ziemlich egal, ob ihr euch im positiven oder negativen Gefälle bewegt. Ihr bleibt nahezu an jeder Wand, egal aus welchem Material, mit dem „Science Friction 3.0“-Gummi, kleben. Besonders Hooksfanatiker*innen werden begeistert sein und sehen, welche neuen Möglichkeiten sich ihnen ergeben. Einzig und allein an der Platte schwächelt er ein wenig, da er nicht unbedingt der weichste Schuh ist. Passform technisch würde ich, auch wenns schmerzt, ihn zunächst eine halbe Nummer kleiner ausprobieren, als es vernünftig scheint. Jedenfalls all diejenigen, die ihre Zehen maximal aufgestellt haben möchten. Kleiner Tipp: Den Schuh – wenn möglich – beim Anprobieren leicht vorwärmen, sodass er sich ein wenig dehnt und/oder eine kleine Plastiktüte verwenden, um leichter in den Schuh reinzuschlüpfen. Nach nun einiger Zeit des Tragens fühlt sich der Drone 2.0 wie meine zweite Haut und natürliche Verstärkung meines Fußes an, büßte nichts in seiner Form ein und der Gummi sieht immer noch sehr gut aus. Letztlich ist der Drone 2.0 für mich ein voller Erfolg in Sachen Performanceschuh, mit dem man nahezu alles machen kann. Ich freue mich unfassbar auf die nun kommende Outdoorsaison, um endlich mit ihm draußen am Fels unterwegs zu sein. Wer also, im Vergleich zu anderen Marken, einen recht günstigen  Performanceschuh abgreifen möchte, um zu spüren, welche Tragweite dieser Schuh hat, sollte sich beim Drone 2.0 nicht zurückhalten, sondern ihn ganz schnell anziehen.

+ vegan

+ nachhaltiger Ansatz in der Produktion

+ Langlebigkeit des Gummis

+ formstabil

+ Gummikante an der Ferse für mehr Genauigkeit bei Heelhooks

+ Fersenkappe passt sich nahezu jeder Fersenform nahtlos an

+ großes Toehookpatch

O zwischen Ferse und Fußballen etwas schmal

O da mittelhart nicht unbedingt für Slabs gedacht

Drone HV 2.0

Drone HV 2.0

149.95€

Drone CS HV

Drone CS HV

154.95€

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