Ich habe den Rover ungefähr drei Monate in der Halle und am Fels beim Bouldern und Seilklettern getestet. Im Durchschnitt wurde er in der Woche drei mal geklettert. Dabei habe ich geschaut, wie er im Vergleich zu meinen „aggressiveren“ Kletterschuhen in puncto Performance abschneidet, wie die Haltbarkeit ist und ob die neue Fertigungstechnik hält, was sie verspricht – oder ob der Schuh vielleicht dadurch schneller an Form verliert.
Der Schuh hat bedeutend weniger Vorspannung als meine gewohnten Schuhe, weshalb ich anfangs etwas skeptisch war, ob er mir dieselbe Sicherheit geben kann. Mit ein paar Einschränkungen war diese Skepsis aber unbegründet. Beim Rover wird der hauseigene Science Friction 3.0 Gummi verbaut, der auch beim Drone Verwendung findet. Die Haftung finde ich extrem gut und on par mit Vibram und Co. Was mich besonders begeistert, ist die Langlebigkeit. Mad-Rock-Schuhe sind die Kletterschuhe, die bei mir mit Abstand am längsten der Abnutzung standhalten. Wenn ich mir jetzt nach den drei Monaten den Gummi des Rover anschaue, wird das auch bei ihm nicht anders sein.
Vor allem in der Vertikalen gibt es keine großen Unterschiede zu meinen aggressiveren Modellen. Dadurch, dass der Rover eher härter ist, steht man auf sehr kleinen Tritten sehr stabil und durch die eher entspannte Form kann man sehr gut auf Reibung schmieren. Die eingangs genannten Einschränkungen in der Performance treten erst auf, je überhängender die Routen werden. Hier merkt man die Vorteile von Schuhen mit stärkeren Downturn und größeren Toepatches. Die Heelhooks sitzen zwar unverändert stark, aber bei Toehooks merkt man den eher spärlichen Gummipatch recht schnell. Es funktioniert natürlich trotzdem alles, aber man muss schon mehr Kraft als bei ausgewachsenen Performance-Schuhen aufbringen, um sich im Dach zu halten.
Der Vergleich ist natürlich ein wenig unfair, denn der Rover ist ja absichtlich nicht so aggressiv gebaut. Mittlerweile setze ich ihn vor allem fürs Aufwärmen, lange Klettersessions am Fels und Mehrseillängen ein. Also überall, wo man einen Schuh haben will, der einem nicht den Fuß bricht, man aber trotzdem so wenig wie möglich Abstriche bei der Performance machen will. Und genau in diesem Anwendungsbereich brilliert der Rover.
Nach drei Monaten intensiven Nutzens klettert sich der Rover wie am ersten Tag. Der Gummi sieht noch sehr gut aus und die Passform ist sehr formstabil geblieben. Ein bisschen bequemer ist er, wie jeder Kletterschuh, nach einiger Zeit zwar geworden, aber hat nichts an Performance eingebüßt.
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