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Testbericht: Der Rover HV von Mad Rock, ein Allrounder par excellence!

Testbericht: Der Rover HV von Mad Rock, ein Allrounder par excellence!

Fels-Enthusiast*innen aufgepasst! Nach dem Drone ist dieses Jahr der Rover von Mad Rock neu in unserem Sortiment. Der ist nicht nur als komfortabler Performance-Schuh konzipert, sondern will auch mit Nachhaltigkeits-Aspekten punkten. Ob der Kletterschuh-Neuzugang tapir Micha als Test-Profi überzeugen konnte, lest ihr im Bericht.

Nachdem ich im Frühjahr 2018 den Drone HV von Mad Rock zu dessen Erscheinen auf dem europäischen Markt testen durfte, hat sich die Marke zu einer stabilen Größe in meinem Kletterschuh-Schrank entwickelt. Das nachhaltige Konzept, Langlebigkeit, Performance und allem voran die Passform haben mich bei mittlerweile drei verschiedenen Modellen vollends überzeugt.

Umso mehr war ich erfreut, dass ich den nagelneuen Rover HV von Mad Rock testen durfte. Denn so ein Allroundschuh, der mir nicht die Füße verrenkt und den ich für quasi alles einsetzen kann, hat mir tatsächlich noch gefehlt. Und um den generellen Vibe dieses Berichtes schon einmal festzulegen: Mad Rock hat mich auch dieses Mal absolut nicht enttäuscht.

Wer Mad Rock ein wenig kennt, weiß vielleicht, dass sie extrem viel Wert auf Innovation legen. Und somit kommt auch der Rover mit einiger technischen Finesse daher, die sich in Aufbau, Passform und Nachhaltigkeit niederschlägt. Die Firma benutzt besonders bei den neuen Modellen ein Verfahren mit dem Namen „3D Molding“. Mad Rock stellt so schon seit einiger Zeit die Fersen aller Schuhe her, mittlerweile wurde das Verfahren aber auf den gesamten Schuh übertragen. Hierbei werden die Gummibestandteile des Schuhs nicht wie in der klassischen Herstellung aus großen Gummiplatten geschnitten, per Hand auf die Leiste und Obermaterial gezogen und händisch verklebt, sondern der Gummi wird als Gesamtteil in einer Form gepresst, sodass erstens bedeutend weniger Gummiabfall entsteht und zweitens der gesamte Schuh extrem zuverlässig in Form gebracht wird. Dafür braucht man auch weniger Kleber und es entstehen weniger Stellen, die kaputt gehen können, da Sohle, Randgummi und Ferse quasi aus einem Stück sind. Neu besohlen lassen sich die Schuhe trotzdem ganz normal.

Das Obermaterial ist wie bei allen Mad Rock Schuhen ein synthetisches „Leder“. Das ist sehr robust und formstabil. Trotzdem gibt es dem Fuß ein angenehmes Gefühl beim Klettern, ohne steif zu wirken. Das Verschlusssystem besteht klassisch und ohne viel Schnickschnack aus zwei Klettverschlüssen.

Die Passform hat mich beim Rover, ähnlich wie beim Drone damals, sehr begeistert. Vermarktet wird der Schuh als Performer mit Anfänger-Komfort und das kann ich nur unterschreiben. Das HV steht für High Volume und gibt meinem mittelbreiten Fuß genügend Platz im Vorderfußbereich. Die Ferse wiederum ist eher schmal und enganliegend und vermittelt direkt sehr viel Vertrauen in eventuellen Heelhooks. Außerdem hat der Rover auch die für Mad Rock typische Kante an der Ferse, die zusätzlich Halt beim Hooken auf kleinen Leisten geben soll. Beim Drone habe ich sie nach einiger Zeit tatsächlich mit einem scharfen Messer abgeschnitten, weil sie mir zu ungewohnt daherkam, aber mit der Zeit habe ich sie sehr zu schätzen gelernt. Dadurch nämlich, dass die Oberfläche beim Hooken auf sehr kleine Tritte auf diese eine Kante reduziert wird, erhöht sich der Druck und führt dadurch zu sehr zuverlässigen Hooks.

Wer also wie ich einen eher breiteren Vorderfuß und eine schmale Ferse hat, hat beim Rover gute Chancen auf eine fantastische Passform.

Ich habe den Rover ungefähr drei Monate in der Halle und am Fels beim Bouldern und Seilklettern getestet. Im Durchschnitt wurde er in der Woche drei mal geklettert. Dabei habe ich geschaut, wie er im Vergleich zu meinen „aggressiveren“ Kletterschuhen in puncto Performance abschneidet, wie die Haltbarkeit ist und ob die neue Fertigungstechnik hält, was sie verspricht – oder ob der Schuh vielleicht dadurch schneller an Form verliert.

Der Schuh hat bedeutend weniger Vorspannung als meine gewohnten Schuhe, weshalb ich anfangs etwas skeptisch war, ob er mir dieselbe Sicherheit geben kann. Mit ein paar Einschränkungen war diese Skepsis aber unbegründet. Beim Rover wird der hauseigene Science Friction 3.0 Gummi verbaut, der auch beim Drone Verwendung findet. Die Haftung finde ich extrem gut und on par mit Vibram und Co. Was mich besonders begeistert, ist die Langlebigkeit. Mad-Rock-Schuhe sind die Kletterschuhe, die bei mir mit Abstand am längsten der Abnutzung standhalten. Wenn ich mir jetzt nach den drei Monaten den Gummi des Rover anschaue, wird das auch bei ihm nicht anders sein.

Vor allem in der Vertikalen gibt es keine großen Unterschiede zu meinen aggressiveren Modellen. Dadurch, dass der Rover eher härter ist, steht man auf sehr kleinen Tritten sehr stabil und durch die eher entspannte Form kann man sehr gut auf Reibung schmieren. Die eingangs genannten Einschränkungen in der Performance treten erst auf, je überhängender die Routen werden. Hier merkt man die Vorteile von Schuhen mit stärkeren Downturn und größeren Toepatches. Die Heelhooks sitzen zwar unverändert stark, aber bei Toehooks merkt man den eher spärlichen Gummipatch recht schnell. Es funktioniert natürlich trotzdem alles, aber man muss schon mehr Kraft als bei ausgewachsenen Performance-Schuhen aufbringen, um sich im Dach zu halten.

Der Vergleich ist natürlich ein wenig unfair, denn der Rover ist ja absichtlich nicht so aggressiv gebaut. Mittlerweile setze ich ihn vor allem fürs Aufwärmen, lange Klettersessions am Fels und Mehrseillängen ein. Also überall, wo man einen Schuh haben will, der einem nicht den Fuß bricht, man aber trotzdem so wenig wie möglich Abstriche bei der Performance machen will. Und genau in diesem Anwendungsbereich brilliert der Rover.

Nach drei Monaten intensiven Nutzens klettert sich der Rover wie am ersten Tag. Der Gummi sieht noch sehr gut aus und die Passform ist sehr formstabil geblieben. Ein bisschen bequemer ist er, wie jeder Kletterschuh, nach einiger Zeit zwar geworden, aber hat nichts an Performance eingebüßt.

Der Rover HV ist der ideale Schuh für Personen, die einen Kletterschuh suchen, der ein hohes Maß an Performance bietet, aber trotzdem noch komfortabel am Fuß ist. Vor allem ist er auch für Leute geeignet, die bei anderen Firmen Probleme mit der Passform der Ferse haben.  Er ist ein super Allrounder, macht alles von Bouldern bis Mehrseillängen mit, ist im Vergleich recht günstig und ist dabei noch um einiges nachhaltiger als vergleichbare Schuhe anderer Hersteller. Von mir gibt es deswegen eine klare Empfehlung und ein „Chapeau!“ an Mad Rock, die einen super Schuh entwickelt haben (mal wieder!).

+ für einen eher bequemeren Schuh sehr gute Performance

+ angenehmer Preis

+ sehr nachhaltige Fertigung

+ über lange Zeit formstabil

+ komplett vegan

0 kommt an sehr kleinen Tritten/im Überhang irgendwann an seine Grenzen

0 synthetischer Schuh, neigt daher schneller zur Geruchsbildung

– färbt die ersten beiden Male ein bisschen schwarz ab

 

 

Rover HV

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99.95€

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