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Testbericht: Regenjacken von The North Face

Testbericht: Regenjacken von The North Face

Neu, neu, neu! Seit letztem Sommer haben wir wieder Regenjacken von The North Face im Sortiment. Natürlich haben wir auch zwei Vertreter der für Bergsport entwickelten Summit Series der lang etablierten Outdoor-Marke mit auf Testtour genommen und sie zur Einführung einmal über den verregneten Pitztaler Gletscher  gezogen. Ob sie sich behaupten konnten, lest ihr im Testbericht.

In Vorbereitung auf unsere letzte tapir-Testtour in den Alpen sollte gut gepackt sein. Es warteten der Aufstieg zur Braunschweiger Hütte, eine Gletschertour mit Schulungen und relevanter Technik auf dem Eis und laut Wettervorhersage jede Menge Niederschlag. Gut ausgestattet für die Tour blieb neben der Ausrüstung gar nicht so viel Raum für Kleidung im Rucksack. Von The North Face durften wir Regenjacken mit Futurelight™-Membrantechnologie testen, die in der Alpin-Produktlinie des Herstellers zum Einsatz kommt. Zwei Exemplare, eine ganz leichte und eine etwas schwerere, aber immer noch packbare Variante, waren dabei. Wir wollen euch die Summit-Produktlinie von The North Face und die Technologien, die hier verbaut werden, etwas genauer vorstellen und einen Ausblick auf´s diesjährige Sortiment geben.

The North Face ist in den letzten Jahren vermehrt nicht mehr nur auf stillen Waldwegen und zwischen Berg und Tal anzutreffen, sondern fällt auch und vor allem durch seine Präsenz als Alltagsbekleidung junger Menschen in Großstädten auf. Das Prinzip ist seit den 80er Jahren bekannt: Man möchte seinen sportlichen (oder in dem Falle outdoorigen) Charakter abseits der eigentlichen Hobby-Ausübung in das eigene Auftreten integrieren und trägt deshalb die Jogginghose auch außerhalb des Fitnesstudios, die Daunenjacke auf dem Weg zur Arbeit oder eben einfach recht sportliche Kleidung, ohne tatsächlich gerade ein leistungsfähiges Gewebe zu benötigen. „Athleisure“ nennt man dieses Phänomen, eine Wortneuschöpfung aus “athletic” (engl. sportlich) und “leisure wear” (engl. Freizeitkleidung). Was bei dieser Assoziation schnell vergessen wird: Die Firma The North Face kommt ursprünglich aus dem Bergsportbereich und macht nicht erst seit gestern Regenjacken und Funktionsbekleidung. Seit 1966 wird an neuen Technologien und Möglichkeiten geforscht und experimentiert, um extrem innovative und zuverlässige Sachen für alpine Abenteuer bauen zu können. Stellvertretend für die Summit Series der Firma, also die Bergsport-Produktlinie, stehen nun unsere zwei Testjacken, absolut wasserdichte und dennoch sehr atmungsaktive Hardshelljacken für extreme Wetterbedingungen. Findige BeobachterInnen werden jetzt meinen, dass es davon ja schon unzählige am Markt gibt und haben damit sicherlich recht. Was lässt also die TNF-Jacken aus der breiten Masse an mehr oder minder teurerer Regenbekleidung herausstechen?

Das ist wohl die neue Futurelight™-Membran, die von The North Face entwickelt wurde und in der neuen Linie an Summit Series Produkten verbaut wird. Diese Membran ist aus recycelter Polyurethanfaser nanogesponnen, ist sehr leicht, seeeehr atmungsaktiv, angenehm zu tragen und hält jeglichen Wettereinfluss stand. So versucht TNF bei performanceorientierten Unternehmungen perfekten Wetterschutz zu gewährleisten, ohne die Temperaturregulierung großartig zu beeinflussen und zu viel Gewicht aufzutragen. Sprich: Man heizt weniger auf, wenn man den Berg hochrennt. Und durch die Verwendung von recycelten Materialien und den Verzicht von PFC bei der Imprägnierung ist der Fußabdruck bei der Herstellung auch geringer als bei manch anderer Membran.

Mel war auf der Tour mit der leichteren, dünneren der beiden Jacken unterwegs, Micha mit einem klassischen, robusten 3-Lagen-Modell. Beide trugen angesichts der recht frösteligen Temperaturen noch mehrere Lagen darunter.

Mel: Auf der Testtour sind wir um den Regen nicht herumgekommen. Wir waren also auf die Performance unserer alpintauglichen Jacken angewiesen und hofften, dass sie uns unter den widrigen Bedingungen auf dem Gletscher nicht im Stich lassen würde. Schon mal vorweg: Dem war zum Glück nicht so. Nach mehreren Stunden im Dauerregen sind wir trocken wieder auf der Hütte angekommen. Von dieser Leistung waren wir begeistert, besonders bei der leichteren und dünneren Jacke. Trotz des bepackten Rucksacks, welcher auf die Schulter- und Hüftpartie drückte, drang kein Wasser durch die Futurelight™- Membran hindurch. Also, in Sachen Wasserdichtigkeit volle Punktzahl. Klassisch nach dem Zwiebel-Prinzip trug ich ein Funktionsshirt, ein Fleece und eine Isolationsjacke unter der Regenjacke und habe bei dem nass-kalten Wind auch nach mehreren Stunden nicht frieren müssen. Die Jacke performte in Bezug auf die Winddichtigkeit richtig gut. Zugegebenermaßen herrschten zur Testtour keine besonders hohen Temperaturen, doch in Bewegung – z.B. beim Überqueren des Gletschers – wurde mir unter den ganzen Schichten doch mal warm. So weit, dass ich ins Schwitzen geraten bin, kam es jedoch nicht. Demzufolge kann der Jacke  ein gut funktionierender Wärmeaustausch zugerechnet werden. Es hat sich allerdings bemerkbar gemacht, dass so eine leichte Jacke ihren Haupt-Anwendungsbereich eher nicht im Hochtouren-Bereich hat, sondern eher für schnelle Aktivitäten in niedrigeren Lagen gedacht ist. Wandern, Laufen oder Mountainbiking erfordern dann doch etwas weniger Rundum-Schutz, umgekehrt sind die Vorzüge einer solchen Jacke hinsichtlich Gewicht und Packbarkeit aber auch deutlich relevanter.

 

Micha: Der Einsatzbereich meiner Jacke liegt klar beim Bergsteigen und Klettern und passte damit sehr gut zu meinen Sommer- und Herbstambitionen, mich auf halbwegs hohe Berge bei fragwürdigen Wetter hinaufzuwuchten. Ich teste die Jacke von The North Face nun seit gut 6 Monaten. Abgesehen von Berg- und Klettertouren trage sie auch als Regenjacke auf dem Fahrrad. Das erwähne ich, da so eine Alltagsbelastung ja oft anstrengender fürs technische Equipment ist, als die alljährliche Hüttenbierrunde aufs Hinterköpfelweißnebeljungfraugotteshorn, da das Material über längere Zeit und sehr regelmäßig bearbeitet wird. Aber mal abgesehen von meinen täglichen Touren per Velo zur Arbeit, hatte ich die Jacke bei Hochtouren auf den Weißmies, das Allalinhorn und der Wildspitze, bei Mehrseillängen, Bergwanderungen und der tapir Testtour an. Da die Temperatur auf den zu besteigenden Bergen in höherer Höhe bei um die 0 Grad lag und starker Wind ging, hatte ich die Jacke mehr oder minder ohne Pause an. Und sehr zu meinem Plaisir konnte ich feststellen, dass ich weder überhitzte (auch wenn es mal strammen Schrittes in der Sonne über den Gletscher ging), noch dass die Jacke mich irgendwie anders einschränkte. Bei Kletterpassagen gab sie mir genügend Freiraum und bei Wind und Wetter fühlte ich mich zuverlässig geschützt. Vor allem der hohe Kragen und die Kapuze haben einen sehr guten Schnitt, um permanenten Wind die Stirn zu bieten. Trotz ihrer Leichtigkeit hatte ich auch bei Felskontakt immer das Gefühl, dass sie extrem robust ist und ich nicht auf Kosten meines Vergnügens großartig Rücksicht aufs teure Equipment geben muss. Bei diversen Bergwanderungen, Klettereien und Gipfelerstürmungen im Ötztal mit der Familie und bei Gletscherübungen auf der tapir Testtour konnte ich dann auch endlich die Wasserdichtigkeit bei richtigen Schmutzwetter testen. Und „Heureka!“ – die Regenjacke hält den Regen ab. Sie war auch nach ganzen 3 Tagen Niederschlag mit Rucksacknutzung absolut wasserdicht. Das war aber auch keine Überraschung bei einer alpinen Hardshell in diesem Preissegment.

Wir bleiben dabei: The North Face baut echt solide Bekleidung für den Bergsport und sollte in diesem Bereich nicht unterschätzt werden.

Mit der Futurelight™-Technologie gibt es eine zuverlässig wasserdichte und richtig gut atmungsaktive Membran, die ohne ePTFE auskommt, mit recycelten Materialien arbeitet und im Hochleistungsbereich klar konkurrenzfähig ist.

Natürlich gehört sich (wie bei jeder Ausrüstung) vorher die Frage, wofür genau ich meine Jacke nutzen will und was mir dabei besonders wichtig ist. Von einer leichten Trailrunning-Jacke, die auf minimales Gewicht und Packmaß getrimmt ist, kann ich nicht die selben Höchstleistungen erwarten, was Wetterschutz und Robustheit angeht, wie von einem maximal funktionalen Hardshell, was auf genau diese Bedingungen ausgelegt ist. Wie gut, dass es beides gibt, und für alle, die einfach nur eine Regenjacke suchen, sogar noch was dazwischen!

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