Dein Abenteuer beginnt hier!

Sommer, Herbst und Winter: tapir-Testtour in den Ötztaler Alpen

Sommer, Herbst und Winter: tapir-Testtour in den Ötztaler Alpen

Blickt man zurück auf unsere Testtouren in den letzten Jahren, hatten wir eigentlich – bis auf eine Ausnahme – immer Glück mit dem Wetter. Gut fürs Socializing im Team, schlecht, wenn es darum geht, Funktionssachen auch mal so richtig auszutesten. Doch der (bange) Vorausblick in die Wetterkugel Mitte August ließ es schon erahnen: Auf dieser Tour in den Alpen würden wir mal so richtiges Schietwetter erleben dürfen. Puh. Doch die tapire wären keine tapire, wenn es nicht trotzdem Spaß gemacht hätte. Und wie wir den Wetterkapriolen getrotzt und viel Wissen zum Verhalten auf dem Gletscher erlangt haben, zeigen wir Euch heute in diesem Beitrag – mit vielen Bildern.

Die tapir-Herde ist ein bunter Mix mit einem gemeinsamen Nenner: Alle sind wir gern und viel draußen unterwegs. Die einen per pedes, die anderen auf zwei Rädern, einige auf und im Wasser, andere kletternd und bouldernd in den Wänden und einige unter uns zieht es immer wieder in die hohen Berge. So bringt jeder und jede Einzelne Spezialwissen und einen ganz persönlichen Erfahrungsschatz ins Team ein.

Wir haben auf unseren mehr als 20 Testtouren schon viel erlebt und gesehen. Doch da im Leipziger Flachland hohe Berge eher rar gesät sind, gab es noch nicht viel Gelegenheiten, unsere Gletscherausrüstung, die wir in der Kletterecke verkaufen, im Team gemeinsam zu testen. Umso größer die Freude, dass unsere Chef-tapire zum Jahresanfang bereit waren, uns im Sommer in die Alpen auf eine Hütte zu schicken.

Das Gros der tapire startete Freitagnacht im Bus, um am Samstagmorgen gemütlich bei strahlendem Sonnenschein auf die Braunschweiger Hütte aufzusteigen. Vier tapire unterstützten am Samstag noch das Ladenteam und kamen Samstagabend hinterhergefahren. Sie durften dann am Sonntagmorgen mit einem Bergführer über den Gletscher im Regen zu uns aufsteigen.

Im Gepäck hatten wir neben der Funktionsbekleidung alles, was es auf einem Gletscher braucht: Eispickel, Steigeisen, Eisschrauben, Gurte und Helme, dazu diverse Karabiner, Band- und Rundschlingen. Von unseren Bergführern gab es außerdem noch Steigklemmen und Seilrollen dazu. All das wollten und konnten wir in den drei Tagen auf der und um die Braunschweiger Hütte herum ausgiebig testen, was vor allem für die tapir-Bergneulinge interessant war, die diese Ausrüstung bisher nur aus der Kletterecke kannten. Mein Lieblingsstatement dazu: „Ich habe vorher noch nie in einem Gurt gesessen. Jetzt hänge ich hier rum auf 2.700 m Höhe in der Hütte der Materialseilbahn. Das hat schon was!“

Ursprünglich wollten wir mit Bahn und Bus anreisen, aber als wir im vergangenen Winter die Tourplanung abgeschlossen hatten (Hütte gebucht, Absprachen mit Bergführern …), war es nicht mehr möglich, bei der DB ein Gruppenticket in dem Zeitraum zu bekommen. Ärgerlich. Also haben wir doch einen Reisebus gemietet, der uns zum Einstieg der Tour gebracht, im Pitztal auf uns gewartet und uns auch wieder zurückgefahren hat. Für alle gab es am Samstagmorgen noch ein schnelles Frühstück auf dem Parkplatz an der Seilbahn am Mittelberg, bevor es bei strahlendem Sonnenschein auf dem E5 zur Braunschweiger Hütte hochging. Die Hütte ist die höchstgelegene Übernachtungsmöglichkeit auf dem Fernwanderweg E5 (Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran).

Das Pitztal bot am Aufstiegssamstag alles, was das Bergherz begehrt: sprudelnde und tosende Wasserfälle, Sonne und Wolkenspiele, Murmeltiere, eine Bank mit grandiosem Ausblick, gesicherte Steige und viel Zeit zum quatschen auf dem Weg nach oben. Kaum zu glauben, dass es ab Sonntag solches Schietwetter geben sollte! Schnell hatten sich drei Gruppen gebildet: die Fasthiker, die Genuss-Bergwanderer und die (selbsternannte) Pausengruppe. Am Ende kamen alle entspannt auf der Hüttenterrasse an – und das pünktlich zum Kaiserschmarrn! Kleine Randbemerkung: Abgenommen hat auf der Tour wahrscheinlich niemand, das Essen auf der Braunschweiger Hütte war einfach zu lecker!

Den Nachmittag verbrachten wir mit Knipsen von Detailfotos für unsere Testsachen. Gegen 17 Uhr war dann auch der avisierte Regen an der Hütte angekommen und blieb für mehr als 40 Stunden unser Dauerbegleiter.

Regen, Regen, Regen, Sturm. Am Sonntagmorgen zogen die letzten E5-Wanderer von der Hütte los, der Hüttenwart zeigte sich über die eintreffenden Stornierungen unglücklich. Der Alpenwetterbericht sprach von einer Schlechtwetterfront, was viele E5-Wanderer zu einer Verschiebung oder zum Abbruch ihrer Tour animierte.

Aufgeteilt in vier Gruppen gab es in Absprache mit den Bergführern viel Theorie auf der Hütte. Unsere vier Nachzügler zogen währenddessen ihre Gletschertour zur Hütte im Regen durch und kamen dafür noch relativ trocken an der Hütte an. Sonntagnachmittag waren alle tapire wieder vereint. Das Bild vor der Hüttentür blieb konstant: Regen, Regen, Regen, Nebel, Sturm. Wer hat eigentlich im Vorfeld behauptet, dass sich in den Bergen das Wetter ständig und schnell ändern kann?! Egal, es ging für die vier Theorie-Gruppen kurz auf den Gletscher. Pickeleinsatz und Gehen mit Steigeisen wollten wir dann doch nicht nur auf der Hütte imitieren.

Am Montag erwartete uns das gleiche Bild. Regen, Regen, Regen, Nebel und noch immer ziemlich viel Wind. Nach kurzer Beratung stand fest: kein Gletscher. Es würde in der Hütte fünf Stationen geben, an denen wir das erworbene Wissen in der praktischen Umsetzung testen konnten.

Auch aus dem Tal kamen keine gute Nachrichten rauf: Pitztal, Ötztal, Kaunertal – alle drei Straßen gesperrt. In den Innsbrucker Nachrichten war für den Alpenraum in einigen Tälern teilweise von Jahrhunderthochwassern die Rede. Es war klar, wir würden die Hütte in der Nacht für uns alleine haben. Am frühen Nachmittag dann erste Momente ohne Starkregen. Unsere Bergführer stiegen ab ins Tal, um sich um ihre Häuser und Gärten zu kümmern. Die Straßen blieben durch die Murenabgänge gesperrt.

Am Nachmittag hatte sich das Wetter vorübergehend ausgetobt und wir beschlossen nach einer weiteren Fotosession für die Testsachen, noch vor dem Abendbrot auf die beiden Hausberge zu steigen, den Karleskopf (2.901 m) und das Pitztaler Jochköpfle (3.023 m). Belohnt wurden wir mit faszinierenden Rundumblicken, Nebelbildern und Gipfeln, die plötzlich aus Wolkenbänken auftauchten, um Minuten später wieder komplett verschwunden zu sein. Nice und viele Glücksmomente!

In der Nacht kam das Wetter wieder wie versprochen zurück, sodass wir am Dienstagmorgen in einer verwunschenen Winterlandschaft aufwachten. Schnee im August und kalte, klare Luft. Nebelbänke verhüllten einen freien Blick ins Tal. Carsten stieg als Scout vor dem Frühstück ein Stück ins Tal hinab. Der Steig war auch im Schnee gut zu finden, sodass wir in der Gruppe sicher absteigen konnten. Nach 500 abgestiegenen Höhenmetern verabschiedete sich der Schnee auch schon wieder. Nicht nur das: am Pitze Wasserfall strahlte die Sonne übers Tal. Wie schon beim Aufstieg kamen wir noch einmal so richtig ins Schwitzen.

Seit 8 Uhr war die Pitztaler Straße einspurig wieder befahrbar. Auch in den anderen Tälern war man mit großen Fahrzeugen mit dem Aufräumen beschäftigt. Für uns hieß es, Abschied zu nehmen von den Ötztaler Alpen. Auf dem Parkplatz wartete der Bus darauf, uns nach Leipzig zurückzubringen.

Eigentlich wollten wir uns auf der Tour vorrangig mit Gletscher-Ausrüstung beschäftigen, also der ganzen technischen Hardware, die man auf Hochtouren braucht. Doch dank der Wetterkapriolen gab es auch viele, teils unterschiedliche Erfahrungen zu unseren Hardshells und den Schuhen. Auf Euch warten hier also in Kürze viele neue Test- und Erfahrungsberichte, denn die Köpfe der zurückgekehrten tapire rauchen schon kräftig beim Schreiben der Blogbeiträge.

Dass die tapir-Testtour auch bei so einem Wetter so ein Erfolg werden konnte, verdanken wir ganz vielen Menschen, angefangen bei unseren Cheftapiren Rando und Maren, die uns die Tour überhaupt erst ermöglicht haben. Dazu auch noch Carsten und Sandra, die dank ihrer Übersicht und ihrem Orga- und vor allem Improvisationstalent immer alles im Griff hatten. Und wenn wir beim Dankesagen bei der tapir-Herde bleiben: Danke an alle tapire, die sich auf das Abenteuer Hütte und Gletscher eingelassen haben, obwohl das nicht zu ihrer eigentlichen Komfortzone gehört! Danke an die tapire, die in den Gruppen unterstützend ihr Wissen und ihre Fähigkeiten (und ihr Material) eingebracht haben! Danke an die tapire im TapirTestTourKulturKompetenzTeam (TTTKKT) für die Knotenkunde und spannende Quizfragen in den Abendstunden! Und last but not least: Danke an alle tapire, die zu Hause in Leipzig die Türen im tapir offengehalten haben, damit Ihr weiter shoppen gehen konntet.

Es gibt noch mehr Danke zu sagen, wenn wir an die ganzen Firmen denken, die uns Testmaterial zur Verfügung gestellt haben. An Olaf Rieck und den DAV Sektion Leipzig, die uns Equipment ausgeliehen haben, und an Manuel, unseren Fotografen. Doch dazu im nächsten Blogbeitrag mehr: Stay tuned!

Kommentar schreiben

Lesen: Sommer, Herbst und Winter: tapir-Testtour in den Ötztaler Alpen

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Weiterschmökern

tapir tough tested geht in die nächste Runde - Ausblick auf die tapir Testtour 2023

Simone 21. August 2023

tapir-Erklärbär: Schuhe putzen, pflegen, lieben, hegen

Simone 21. Dezember 2022

Testbericht: Regenjacken von The North Face

Mel 15. März 2024

Die Qual der Wahl - auf der Suche nach dem perfekten Kocher

Simone 12. Juli 2023

Testbericht: Leichte und funktionale Outfits von Dynafit

Sandra  1. November 2023