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Port Elisabeth – Addo

Port Elisabeth – Addo

Port Elisabeth – Addo

Nach Port Elisabeth (PE) brachte uns der Fernbus des Unternehmens Translux. Mit dem Tochterunternehmen City to City hatten wir bereits auf unserem Rückweg von Venda nach Johannesburg recht gute Erfahrungen gemacht. Wir konnten uns glücklich schätzen, denn für diese Strecke war Translux eine gute Wahl. Die Ausstattung war ein bisschen besser als in City to City und für eine Dreizehn-Stunden-Fahrt wichtig. Um sieben Uhr in der Frühe standen wir dann endlich – nur gesund, eher nicht munter – in PE. Für unsere ersten drei Nächte unseres dreiwöchigen Roadtrips zwischen PE und Durban war das Jikeleza Lodge International Backpackers Hostel im Zentrum von PE unsere Schlafstätte.

Warum Südafrika

Nach knapp drei Monaten als Freiwillige in Südafrika stand nun der erste Urlaub an. Das Büro der NGO hatte für vier Wochen über Weihnachten und Neujahr geschlossen. Das bedeutete für mich und meinen Mitfreiwilligen, vier Wochen lang die andere Seiten von Südafrika zu erkunden! Die zweite Woche unseres Urlaubes ging es somit Richtung Port Elisabeth.

Natur in AktionZebra im AddoMöwen am Kings Beach

Was Sie schon immer über diese TOUR wissen wollten…

Unseren Roadtrip unternahmen wir mit drei weiteren deutschen Freiwilligen unserer Organisation. Sie waren bereits in Kapstadt gestartet und haben vorher die Garden Route erkundet. Mit ihrer Ankunft konnten wir allerdings erst gegen Mittag rechnen, so dass wir uns Richtung Strand bewegten. Gemeinsam mit ihnen hatten wir uns über die Firma Avis einen Mietwagen gemietet, der mich für die drei Wochen Urlaub rund 70,-€ kostete.
Nach rund drei Monaten im Inland von Südafrika schreit das Meer förmlich nach einem und so machten wir uns auf den dreißigminütigen Fußmarsch zum Strand, genauer gesagt zum King's Beach. Da wir während der Busfahrt genug gesessen hatten, machte uns die etwas längere Strecke nichts aus. Unserer Haut machte das aber schon etwas aus: Obwohl man sich eingecremt hatte, konnte sich selbst an den vorgebräunten Stellen ein guter Sonnenbrand entwickeln. Ein unglaublich wichtiger Tipp: Sonnencreme nicht nur mitnehmen sondern auch gut auftragen! Es bietet sich nicht an, die Sonnencreme hier zu kaufen, da sie im Vergleich zu deutschen Preisen recht teuer ist. Der Strand selbst ist aber eher bei Touristen beliebt; für die Warmduscher von PE gibt es direkt hinter der Düne einen öffentlichen Swimming Pool. Nach dem wir dann von dem Wasser, aber viel mehr von dem Wind, genug hatten, gingen wir wieder zurück.
Wen es nach PE verschlägt, der sollte darauf gefasst sein, dass die Stadt nicht umsonst den Namen „Windy City“ (dt.: windige Stadt) trägt. Zurück im Backpackers traf auch nach kurzer Zeit der andere Teil unserer Reisegruppe ein. Sie waren auch schon für eine kurze Zeit in PE unterwegs gewesen und hatte den Donkin Walk unternommen. In einigen Reiseführern wird dieser erwähnt und empfohlen, ihren Erzählungen nach ist er aber eher weniger spannend. Kann man machen, muss man aber nicht.
PE war das komplette Gegenprogramm zu Johannesburg. Die Stadt ist um einiges kleiner, aber auch die Architektur ist eine andere. Für mich war es ein total anderes Bild von Südafrika. Nicht nur, was die historischen Gebäude, sondern auch, was die normalen Wohnhäuser betrifft. Das alles hat mich persönlich besonders begeistert. Als die Reisegruppe dann vereint war, machten wir einen kleinen Abstecher in den alten Stadtpark St. Georges. Dieser war nur ein paar Minuten zu Fuß von uns entfernt und für einen kleinen Spaziergang sehr angenehm. Vorbei kamen wir unter anderem an dem großen Cricket Stadion von PE. Cricket ist eine der beliebtesten Sportarten in Südafrika, doch vor allem wird er von der weißen Bevölkerung gespielt und gesehen. Alle Sportbegeisterten unter euch, die ein solches Event wie ein Cricketspiel mal sehen wollen, sollten viel Zeit mitbringen. Nur ein einziges Spiel dauert drei Tage!
Im Stadtpark konnten wir aber noch eine andere Sportart entdecken – Bowling. Äh, die gibt es doch in Deutschland auch? Vielleicht, doch reden wir hierbei von einem anderen Bowling. Bei diesem Bowling werden zwar auch Kugeln gerollt, doch das Ziel ist es hierbei nicht, Kegel umzuschmeißen. Man kann es sich eher als eine Art Mix aus Bocchia und Kegeln vorstellen. Die Kugeln sind nicht komplett rund, sondern an den Seiten abgeflacht. Das Ziel ist es, sie gerollt so nah wie möglich an eine andere zu befördern. Als wir die Sportler, die sehr elitär komplett in weiß gekleidet waren, nach den Regeln fragten, mussten wir uns natürlich als Touristen outen. Denn die erste Frage, die uns entgegnet wurde, war, wo wir denn herkommen, dass wir den Sport nicht kennen würden?
Am Abend trafen wir uns dann mit zwei weiteren Freiwilligen von unserer Entsenderorganisation, einer von ihnen arbeitet selber in "Windy City". Er zeigte uns das von ihnen liebevoll genannte "Nintendo Las Vegas", das Casino von Port Elisabeth. Dort findet man neben vielen Restaurants auch einige Fahrgeschäfte, Bowling-Bahnen und natürlich ein Casino. Kurz bevor wir uns zum Asiaten aufmachen wollten, wurde uns noch – ganz "Las Vegas"like – eine kleine Wasser- und Lichtershow geboten. Nachdem alle gut gestärkt waren, nutzen wir noch die Bowlingbahnen. Diesmal spielten wir aber das uns bekannte Spiel.
Weihnachten? Im Rausch des warmen Wetters sowie der fehlenden Weihnachtsmärkte kam man gar nicht in Weihnachtsstimmung, doch ein kleines Weihnachtsfest wollten wir uns trotzdem gönnen. Unsere Freiwilligen aus PE konnten sich glücklich schätzen, zwei Surfboards in ihrem Büro vorzufinden. Gemeinsam mit diesen auf dem Autodach ging es zur Sardinia Bay. Kann man einen Weihnachtsnachmittag besser verbringen als mit Surfen, Baden und Sonnenschein? Ich glaube kaum. Doch! – Mit einem Wetsuit zum Surfen. Die Idee, es ohne einen zu probieren, hatte sich als eher ungünstig herausgestellt. Gerade die Softboards (Anfängerbretter) haben eine raue Oberfläche und rieben einem den Bauch auf.
Am Heiligen Abend selbst veranstalteten wir einen Baai am Haus der PE-Freiwilligen und damit es auch wirklich südafrikanisch wird, kochten wir in unserem Backpackers noch einen Topf Pap (Maisbrei) vor und brachten eine Dose Chakalaka mit. Chakalaka ist ein Gemüse aus Möhren, Tomaten, grünem Paprika und Zwiebeln in einer öligen Tomatensoße.

Der Hafen von Port ElisabethBlick aufs MeerAm SkonmakerkopElefant
Büffel im AddoKudo

Am nächsten Tag versuchten wir, zu einem Nature Reserve zu fahren, das etwas außerhalb von PE und in der Nähe von Sardinia Bay gelegen war. Weihnachten wird in Südafrika aber nicht wie bei uns am 24.12. gefeiert, sondern einen Tag später. Das bedeutete für uns nichts Gutes – Feiertag. Wir wollten zwar trotzdem unser Glück versuchen, doch das war nicht auf unserer Seite. Die Freiwilligen aus PE hatten erstaunlicherweise mehr Erfolg: Sie hatten es geschafft, hinein zu kommen und zeigten uns ein paar Bilder.
Darum ging es für uns ganz einfach wieder an den Strand, um dann nach einem kurzen Aufenthalt im Wasser vor dem Wind ins Backpackers zu flüchten. Dort wurde ebenfalls Weihnachten gefeiert, weshalb dort auch wieder ein Braai veranstaltet wurde. Braaien ist hier in Südafrika ein Art Volkssport, man kann nicht in Südafrika gewesen sein, ohne einen Braai mitgemacht zu haben.
Ein kleiner "Programmpunkt" stand noch für den Abend auf dem Plan: ein wunderschöner Sundowner über dem Meer. Dafür ging es zum Skonmakerskop (dt.: Saubermacherkopf), wo wir uns wieder mit unseren anderen Freiwilligen trafen. Felsküste, die Sonne färbt alles ein, die Wellen zerschlagen an den Steinen und einem weht die schöne Luft Port Elisabeths um die Nase. Ein guter Ausklang für einen 1. Weihnachtsfeiertag. Leider verdeckten die Wolken den schlussendlichen Sonnenuntergang, doch auch dies hinterließ ein schönes Bild. Ein kleiner Geheimtipp, wie ich finde, zumal die Steine dort perfekt zu einer Couch geformt sind, um den Untergang zu beobachten.
Schneller als man denkt gehen drei Tage in PE vorbei und nun war es an der Zeit, die Wildnis Südafrikas zu bewundern. Dafür ging es in den Addo Elephant Nationalpark. Damit stand auch mein erster Besuch eines Nationalparks in Südafrika an – in den großen und bekannten Kruger Nationalpark habe ich es leider noch nicht geschafft. Um möglichst viele Tiere sehen zu können, standen wir in aller Frühe auf und packten unser Auto. Doch bevor es in den Nationalpark ging, legten wir unsere Taschen in dem Backpackers für die nächste Nacht ab, um es nicht spazieren fahren zu müssen. Zudem war unser Ford Fiesta voll mit Taschen von fünf Reisenden, die für vier bis drei Wochen unterwegs sind. Etwas kuschelig ging es dann auch zu fünft durch den Nationalpark, während andere in großen Pickups an uns vorbeirollten.
Von den Freiwilligen aus PE haben wir den Tipp bekommen, möglichst den südlichen Teil ausfallen zu lassen, da man dort nur wenig sehen kann. Dieser Empfehlung sind wir auch nachgekommen und hatten Erfolg. Nach nur einer knappen halben Stunde im Park teilte uns ein entgegenkommender Autofahrer mit, dass sich nicht unweit von uns ein schlafender Löwe befinden würde! Auch ohne seinen Tipp hätten wir von weitem erkennen können, dass sich dort etwas sehr Interessantes befinden musste, denn es reihte sich ein Auto an das andere. Es war schon beeindruckend, den König der Löwen einmal hautnah erleben zu können. Doch da wir clevererweise etwas länger stehen geblieben sind, konnten wir ihn sich noch aufrichten sehen. Direkt dahinter befand sich eine kleine Zebraherde, doch den Löwen interessiert das nicht die Bohne und er trottete davon.
Im Verlauf des Tages durften wir noch viel mehr Tiere sehen: Kudus, Zebras, Wasserbüffel, Erdmännchen, Schildkröten, die riesigen Mistkäfer, Strauße, unendlich viele Warzenschweine und natürlich –  wie es in einem Elephant Nationalpark nicht anders zu erwarten ist – Elefanten. Sehr gut hat mir auch gefallen, die Tiere an einem Wasserloch fast unbemerkt beobachten zu können. Dafür hatte man eine Wand mit "Gucklöchern" aufgestellt und einen extra Besichtigungsbereich eingerichtet.
Für den Fahrer war das Beobachten der Tiere aber eher schwieriger, man muss sich schließlich auch auf die Straße konzentrieren. Deshalb bieten sich auch geführte Safaritouren an, allerdings ist bei dem Buchen einer solchen Tour die Zeit begrenzt. Wenn man selbst fährt, kann man entscheiden, wie lange man bleiben möchte. Nach drei Stunden im Park waren soweit alle Straßen im mittleren Teil abgefahren und so ging es zurück zu unserem Backpackers.
Unser Backpacker, The Aardwark Guesthouse and Backpackers, für die eine Nacht bot uns einen Unterschlupf in einem sehr gemütlichen Safari Tent und einer großen, schönen Küche. Leider stellten wir erst dort fest, dass es sich eher anbietet, vorher einzukaufen, weshalb wir gezwungen waren, in einem kleinen Laden neben einem Restaurant unser Frühstück zu kaufen. Dieser Laden war dann auch dementsprechend teuer. Den Weg dorthin legten wir zu Fuß zurück, für den ein oder anderen ein etwas zu langer Weg. East London war dann uns nächste Stopp mit einem kleinen Abstecher vorher in Grahamstown. Was wir dort alles erlebt haben, könnt ihr in meinem nächsten Bericht lesen.

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