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Gore hat Konkurrenz bekommen…

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…vor allem, wenn es um die im Volksmund gern mit Atmungsaktivität bezeichnete Eigenschaft wasserdichter Jacken geht. Mit der Dry.QTM ELITE Membran von Mountain Hardwear und dem NeoShell von Polartec sind zwei Materialen auf dem Markt, die vorwiegend in Jacken verarbeitet werden und für höchste Ansprüche im alpinen Bereich konzipiert sind. Neu in diesem Frühjahr bei uns im tapir ist das Stretch Neo Jacket für Männer vom englischen Outdoor-Spezialisten Rab.

Das Stretch Neo Jacket ist eine Softshelljacke, die durchaus und gewollt in der Liga der dreilagigen Hardhshell-Jacken mitspielt. Konzipiert für den alpinen Einsatz wurde die Jacke mit dem NeoShell® von Polartec® ausgerüstet. Erste Tests haben gezeigt, dass insbesondere bei schweißtreibenden Aktivitäten die Feuchtigkeit von innen (fast) perfekt nach außen transportiert wird. Dies gelingt aufgrund der Funktionsweise des Gewebes (Submikronfaser-Membrane von Polartec®), das sich deutlich von den PTFE-Membranen unterscheidet. Polartec® spricht in dem Zusammenhang von einem „dynamischen Luftaustausch  von innen nach außen und umgekehrt“. Dazu benötigt das Material kein Temperaturgefälle, wie es bei Gore-tex®-Produkten notwendig ist. Das Neo Shell beginnt ’sofort zu arbeiten‘.


Polartec® hat sicher das Rad nicht neu erfunden. Es bleibt aber festzuhalten, dass sie sich erfolgreich um eine Lösung des Problems bemüht haben, dass Hardshells nicht so luftdurchlässig sind, während Softshells bei starkem Regen nicht genügend Schutz gewährleisten. Polartec® NeoShell® ist der gelungene Materialmix, so dass Alpinisten zukünftig nur noch eine Jacke mitnehmen müssen, die zudem auch vom Tragekomfort angenehm weich ist und dank der Stretcheigenschaften auch eine große Bewegungsfreiheit gewährleistet. Neben Mammut, The North Face und anderen Firmen hat sich auch Rab der neuen Herausforderung gestellt und wir haben uns im tapir für das Stretch Neo Jacket als rucksacktaugliche NeoShell® Variante entschieden. Mit dem Myriad-Jacket hat Rab in diesem Jahr noch eine leichetere, dünnere Ausführung auf den Markt gebracht – die jedoch nicht ganz so robust ist wie ihr NeoShell-Klassiker.

Ein erster Griff zeigt sofort: Von der Optik her wie eine Hardshell daherkommend, fühlt sich das Jackenmaterial eher sehr weich an. Dank der Stretcheigenschaften sitzt die körpernah geschnittene Jacke nicht nur gut, sie macht auch alle Bewegungen auf Tour gut mit, ohne im Sitz zu verrutschen. Von einem hervorragenden Tragekomfort kann man auch deshalb sprechen, weil die Feuchtigkeit auch bei hohen Belastungen schnell nach außen transportiert wird und somit in der Jacke ein angenehmes Klima herrscht. Man(n) schmort spürbar nicht mehr im eigenen Saft 😀


Unabhängig von den Materialeigenschaften beweist die Stretch Neo einmal mehr, dass Rab Kapuzen bauen kann, die mit und ohne Helm so gut eingestellt und fixiert werden können, dass die Kapuze jede Kopfdrehung mitmacht, ohne zu verrutschen. Die Drahtbügelversteifung kann man entsprechend seiner eigenen Bedürfnisse zurechtbiegen. Und da sich die Briten mit schlechtem Wetter inklusive Sturm und Starkregen hervorragend auskennen, kann man davon ausgehen, dass der breite Streifen unter dem Frontreißverschluss und der hochgezogene Kragen, der bei aufgesetzter Kapuze bis knapp unter die Nase reicht, vollkommen ausreichend sind, um auch unter ‚englischen Wetterbedingungen‘ gut zurechtzukommen.

Fazit:
Eine ‚eierlegende Wollmilchsau‘ ist auch das Stretch Neo Jacket nicht. Aber sie kommt einer perfekten Kombination aus Hardshell und Softshell schon sehr nahe. Die Jacke von Rab ist ein perfekter Hybrid – für mich mit nur einer kleinen Schwäche: Im Hochsommer kann es passieren, dass man bei intensivsten Betätigungen aufgrund der nicht vorhandenen Unterarmreißverschlüsse wohl kleine Klimakomfort-Abstriche machen muss.

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