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machs fröschli

machs fröschli

Was passiert, wenn drei tapire sich auf den Weg nach Nordtirol machen, um sich an Eiswänden die Arme langzuziehen?  Wir trafen uns mit Alfred Dvorak, einem Bergführer, der sich im Pitztal u.a. auch auf das Führen bei Eisklettertouren spezialisiert hat. Um erfolgreich nach oben zu kommen gab er uns u.a. echte Monster (Grivel) in die Hand und forderte immer wieder dazu auf, sich wie eine Banane an das Eis zu schmiegen. Zurückgekommen sind wir drei mit einer Menge an Informationen nach einem langen Wochenende mit viel Spass im Eis.

Der Stillebachwasserfall erwies sich einmal mehr als ideales Übungsgelände sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene, die den Wasserfall komplett als Mehrseillängentour gehen können.

Für Manuel war es das erste Mal, das er sich im senkrechten Eis nach oben bewegen wollte – er erhielt eine Einzeleinweisung, die ich so bei meinen ersten Gehversuchen im Steileis auch gern bekommen hätte.  Alfred hatte uns vorher ein Toprope eingehängt, damit Sandra und ich während der Schulung bereits klettern gehen konnten. Ich pickelte mich hoch, Sandra sicherte und beide hörten wir mit einem Ohr den Männern zu. Und während Manuel sich im Anschluß langsam hocharbeitete, bekamen wir Informationen zum Standplatzbau, Steigtechniken im Steileis und zu den unterschiedlichen Eisgeräten, die Alfred uns zum Testen in die Hand gab.

Begriffe wie Banane, Raupe oder Fröschli waren an den zwei Klettertagen immer wieder zu hören. Neben dem Eisklettern im Toprope und ersten Vorstiegsversuchen hatten wir uns auch noch einen Ausflug ins Mixed-Klettern gewünscht. Beim Eisklettern hat man ja den Vorteil, seine Füße (fast) immer so setzen zu können, wie man es will – die Vorderzacken werden einfach ins Eis „gepreßt“. Anders beim Mixed-Klettern oder Dry-Tooling: dort heißt es genau wie beim Felsklettern: kleine Risse oder Mikroleisten suchen, auf die man eine oder beide Frontzacken stellen oder in die man die Spitzen der Eisgeräte verkeilen kann. Die Fuß-Klettertechniken sind ähnlicher dem des Felsklettern als beim Eisklettern. Dabei fällt mir dann auch wieder das Fröschli ein:  „Do it like a frog“ hörte ich das letzte Mal vor ein paar Jahren am Falkenstein, als ein Bergkamerad einem amerikanische Freund einen Kletterhinweis gab. „Machs Fröschli“ klang viel netter, konnte aber trotzdem nicht darüber hinwegtäuschen, das die Froschhaltung leider bis heute noch nicht zu meinen bevorzugten Kletterposen gehört. Und dann das Ganze auch noch auf schmalen Vorderzacken balancierend, die Spitzen der Eisgeräte zum Ausgleich auf schmale Leisten gelegt – für mich eine Höchstanforderung.

Alles in allem war/ist das Pitztal eine Eiskletterreise wert – nicht nur im Winter lockt es mit seinen Eisfällen; auch in den wärmeren Jahreszeiten kann man, als Alternative zum Wandern, Klettersteigen oder Bergtouren in der Pitztaler Gletscher Eisarena diese Sportart ausprobieren, kennenlernen und den Profis beim Training über die Schulter sehen. Und auch wenn Eisklettern eher eine sehr eigene Art ist, Urlaub zu machen, denn wer verbringt schon freiwillig seine Freizeit im Schatten, bei Kälte und hoher Feuchtigkeit? Sandra und ich waren uns auf der Heimfahrt einig: es sollen keine sechs Jahre wieder vergehen, bis wir ins Pitztal zurückkehren werden. Das haben wir uns und Alfred in die Hand versprochen. Spannend wird auch, wenn Alfred es einmal in unsere sächsische Heimat verschlägt – wir freuen uns schon darauf, ihm dann das Klettern im Sächsischen Fels mit all seinen Eigenheiten nahe zu bringen und vielleicht auch ihn mal fluchen zu hören…

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