Dein Abenteuer beginnt hier!
Simone
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2. Juli 2016
„Was lange währt, wird… “ ja, nicht nur wir haben lange auf den neuen Kletterführer gewartet, der uns die sächsischen Kletterziele abseits des Elbtals wieder näher bringen soll. Und nun ist es vollbracht: 462 Seiten geballten Wissens über das Klettern abseits der Sandsteinfelsen warten auf alle, die sich schon immer gefragt haben, wo man abseits der bekannten Ziele noch gut klettern gehen kann in Sachsen – im Erzgebirge zum Beispiel.
Also ja, was lange währt, wird endlich gut! Das kann man im Fall des Kletterführers Erzgebirge nur bestätigen. Mit viel Liebe zum Detail und vielen zusätzlichen Gebietsinformationen kommt der Climbing Guide daher, für die Zugereisten gibt es auch englischsprachige Erläuterungen zu den einzelnen Gebieten. Nach verlagseigener Aussage ist es der dickste Kletterführer, den Gerald und sein Team bisher herausgebracht haben. Es lohnt sich – die Kletterreise führt vom Erzgebirgsvorland bis hin zur deutsch-tschechischen Grenze.
Nach der Wende haben die Locals extrem viel Mühe und Zeit darauf verwandt, die Kletterwege und die Zustiege zum Fels zu sanieren und Sportkletterrouten einzurichten. Im Erzgebirge erwartet einen neben Blöcken, Nadeln und Felsen aus Granulitgestein, Gneis und festem Granit auch eine Besonderheit: Der Porphyrtuff am Rochlitzer Berg. Die hohen Risse und glatten Wände im Steinbruch muss man mal angefasst, mal geklettern haben. Beeindruckend, wenn man davor steht!
Je nach Tal oder Bergkuppe kann es im Arzgebirg, wie die Einheimischen ihr Haamitland nennen (- keine Angst, wenn sie sich Mühe geben, kann man sie gut verstehen 🙂 ), auch schon mal hoch hinaus gehen, wobei Mehrseillängentouren eher rar gesät sind. Klettertechnisch gesehen sind auch so ziemlich alle Schwierigkeitsgrade vertreten, die Absicherungen müssen je nach Gebiet eigenhändig gelegt werden (ein Satz Keile oder Friends kann dabei echt hilfreich sein) oder es reichen ein paar Exen, weil die Touren als Sportkletterrouten entsprechend eingerichtet oder saniert worden sind.
Auch mich hat es schon ins südliche Sachsen verschlagen – und das nicht nur zum Laufen bei der Erzgebirgstraverse oder im Winter zum Langlaufen beim Miriquidi. Allerdings reichen zum Abzählen bei mir nicht mehr allein meine beiden Hände, so lange ist es nun schon her, dass ich im Erzgebirge kletternd unterwegs war. Aber ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir uns beim ersten Mal in den Greifensteinen deutlich mehr gegruselt haben als im Elbsandstein. Irgendjemand hatte die Steine dort immer verkehrt herum aufgeschichtet. Wenn ich den erwische! Dafür stecken die Kriebethaler Wände, das Wolkensteiner Gebiet sowie Katzensteinnadel und Nonnenfelsen in einer Erinnerungsschublade mit schönen Bildern. Und wenn ich jetzt so im 860 g schwere Werk blättere, mich in den Bildern, Topos und Beschreibungen verliere, überfällt mich glatt mitten im tapir das Erzgebirgsfieber… Ich bin dann mal weg! Natürlich mit dem neuen Kletterführer. Glück Auf!
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