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tapir Testteam
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3. Februar 2017
Als Mitglied im tapir-Testteam hat Aljoscha die Chance genutzt, eine der Innovationen des vergangenen Jahres im Schlafsackbereich zu testen. Er hat auf seine Tour den mit Wolle gefüllten Biopod von Grüezi Bag mitgenommen. Sein Fazit zum Wollschlafsack sieht so aus:
Das junge bayrische Unternehmen Grüezi Bag hat den Biopod Zero entwickelt. Der Gründer ist mit seinen Produkten auch bekannt aus der Fernsehsendung „Höhle der Löwen“. Die bayrische Almwolle wird in China verarbeitet.
Aufbau und Funktion
Der Biopod Zero hat eine Gesamtlänge von 215cm und ist damit für Personen bis maximal 185cm geeignet. Das Außenmaterial ist dabei rotes Ripstop-Nylon mit zwei Herstellerlogo-Stickereien, innen kommt das gleiche Material in Grau zum Einsatz. Die Füllung besteht aus zwei Lagen, die erste enthält 85% Wolle/15% PLA, die zweite 100% Synthdown. Das Gewicht beträgt 950g, mit Packsack kommt man auf 1050g. Das Packmaß ist mit 18x30cm (7 Liter) erstaunlich gering. Die Beschriftung am Packsack nutzt sich sehr leicht ab. Der Schlafsack ist so klein, dass er sich auch in der Gepäckspinne einer Fahrradtasche unterbringen lässt oder mit etwas Druck sogar in der kleinen Innentasche.
Der Reißverschluss ist s-förmig auf der Oberseite, am Schieber selbst befindet sich ein kleiner Kompass. Bei warmen Temperaturen ist es möglich, den Reißverschluss unten zu öffnen, sodass man die Füße nach vorne hinausstrecken kann. Auf der Innen- und Außenseite befindet sich je eine Tasche, in die auch ein großes Smartphone locker hineinpasst. Am Kopfende befindet sich seitlich ein Einschubfach, in das ein Kissen oder eine dünne Jacke hineinpasst. Mit der elastischen Kapuzeneinstellung lässt sich diese sehr weit einstellen.
Nun zu dem, was wirklich zählt: dem praktischen Erleben. Tatsächlich vermittelt der Biopod Zero das Gefühl eines angenehmen Wollpullovers, der sich aber in einer Kunststoffhülle befindet. Der Schlafsack an sich ist relativ dünn, wird aber mit +7/+2/-12 °C angegeben. Diese Werte finde ich sehr optimistisch, wenn man ihn mit dünner Kleidung nutzt. +7 oder +5 °C würde ich als Komfortgrenze ansetzen. Andererseits sind die angegeben +23°C als Maximum bei winterlicher Heizungsluft durchaus ertragbar. Dies ist dann aber wirklich das Maximum und bei 23°C braucht man wohl nur in den seltensten Fällen einen Schlafsack oder eine Decke. Der weite Temperaturbereich bestätigt das angenehme Klima im Schlafsack. Sollte es im Kopfbereich zu kalt werden, so kann man die Kapuze relativ eng zuziehen.
Nun bleibt eine Sache, die wirklich eine Herausforderung darstellt. Sollte ein Daunenschlafsack nass (!) werden, so kann bei nicht sachgemäßer Pflege dieser verklumpen oder sogar schimmeln. Reine Kunstfaserschlafsäcke haben diesen Nachteil nicht, sind dafür aber meistens dicker und voluminöser. Der Biopod Zero bestand im Test auch eine Dusche und wurde danach nur locker an den beiden Schlaufen aufgehangen. Innerhalb weniger Stunden war der Schlafsack wieder trocken, auch im feuchten Zustand wärmte er noch.
Fazit
Die Vereinigung der Vorteile von Kunstfaser- und Daunenschlafsack ist einer der wesentlichen Vorteile für den Biopod Zero. Er ist sehr leicht und hat ein geringes Packmaß wie ein Daunenschlafsack, verträgt aber trotzdem Feuchtigkeit und hat ein sehr angenehmes Klima. Eine gute Alternative für Sommer- oder Herbsttouren, für höhere Anforderungen ist der Biopod Zero aber wohl zu dünn.
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