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Testbericht: Mit dem Daunenschlafsack Pajak Core 550 unterwegs im Norden Perus

Testbericht: Mit dem Daunenschlafsack Pajak Core 550 unterwegs im Norden Perus

Die Cordillera Huayhuash im Norden Perus zählen zum spektakulärsten Teil der peruanischen Anden. Es geht entlang zwischen engen Tälern und hohen Bergpässen bis hinauf auf 5000 m. Die schneebedeckten, thronenden Gipfel scheinen zum Greifen nah. Eisblaue Lagunen, rauschende Bäche, kurzgeschorene Mooskissen, Gletscherzungen und weite Wiesen wechseln sich auf dem Weg ab. Wir übernachten auf Zeltplätzen bis 4600 m, immer unter einem unglaublich beeindruckenden Sternenhimmel. Mit Rucksack, Zelt, Isomatte und Essen für neun Tage begeben wir uns auf dieses Abenteuer. Mit dabei ist der Schlafsack Pajak Core 550, für den es wohl keine besseren Testbedienungen geben kann. In der Nacht wird es eiskalt, bis zu -10 °C, der Rucksack lässt nur wenig Platz für jedes Ausrüstungsteil und die Bedeutung eines möglich geringen Gewichts ist bei so einer herausfordernden Tour natürlich klar.

Hier mal die Hardfacts des Core 550 von Pajak im Überblick:

obere Komforttemperatur: -3 °C
untere Komforttemperatur/ Limittemperatur: -9 °C
Extremtemperatur (theoretischer Wert): -28 °C
Füllung: 100 % polnische Entendaune
Bauschkraft der Daune: 700+ cuin
Packmaß: 5,0 Liter
Gewicht (Größe regular): 915 g

Na, mal sehen, ob der Daunenschlafsack diese Versprechen halten kann.
Für die Testung verwendeten wir außerdem das Inlett Thermolite Performer von Cocoon, welches eine Steigerung der Komforttemperatur von +7 °C verspricht.

Ich bin 1,72 m groß, daher ist laut Herstellerempfehlung die Größe „regular“ am besten. Diese hat gut gepasst: Ich hatte einerseits genügend Bewegungsfreiheit und andererseits blieb im Fußbereich nicht zu viel Freiraum. Das war mir wichtig, denn sonst wird es umso schwerer, Wärme im Inneren zu halten. Subjektiv kann ich weiterhin sagen, dass es sich sehr angenehm im Core 550 liegt.

Der Daunenschlafsack ist in Mumienpassform geschnitten. Mit der Möglichkeit, die Kapuze komplett zuzuziehen, kann die Kältezufuhr von außen bzw. der Wärmeaustritt gut selbstständig reguliert werden. Bei den abends schnell auf unter 0 °C fallenden Temperaturen habe ich dieses Feature oft in Anspruch genommen.

Der Zwei-Wege-Reißverschluss ermöglicht ein flexibles Auf- und Zuziehen des Schlafsacks. Dabei ist anzumerken, dass sich dieser ziemlich schnell verhakt und mit sehr viel Gefühl benutzt werden muss. Eine gewisse Frustrationstoleranz ist deswegen gar nicht so schlecht, vor allem im engen Zelt. Aber mit der Zeit bekommt man dann auch den Dreh raus.
Die Innentasche befindet sich im Schulterbereich. Dort findet bequem ein Smartphone Platz. Sehr vorteilhaft, da dadurch der Akku des Smartphones durch die Körperwärme länger aushält. Beim Schlafen empfand ich die Stelle als nicht störend.

Durch das empfindliche Außenmaterial entstehen kaum Geräusche beim Drehen und Wenden mit dem Schlafsack. Pajak verwendet für den Core 550 ein sehr leichtgewichtiges Obermaterial, daher muss man ein wenig Rücksicht geben, es nicht durch spitze Gegenstände zu beschädigen. Deswegen eignet sich dieses Modell deutlich besser für die Nutzung im Zelt und nicht ubedingt für das Übernachten im Freien, zum Beispiel in Höhlen oder am Strand. Alle Nähte sind hervorragend verarbeitet und die Klettverschlüsse am Kragen haften gut aneinander.

Der Schlafsack hat ein super Packmaß! Er lässt sich schnell und einfach in die vorgegebene Hülle stopfen und passt bequem in den unteren Teil eines großen Trekkingrucksacks – bei mir sogar zusammen mit unserem Zelt und einer Isomatte! Neben dieser wichtigen Eigenschaft spielt beim Wandern das Gewicht eine mindestens genauso große Rolle. Aufgrund der reinen Daunenfüllung und des dünnen Außenmaterials bringt der Pajak Core 550 gerade einmal 975 g auf die Waage. Für die Temperaturleistung ein Gewicht, das derzeit kaum zu unterbieten ist – ein riesiger Pluspunkt! Daher eignet er sich sehr gut für alpine Wandertouren. Nachteil ist die empfindliche Verpackung. Da der Schlafsack sehr anfällig für äußere Umwelteinflüsse ist, wäre eine stabilere und wasserfeste Hülle, auch mit dem Nachteil einer Gewichtssteigerung, hier wünschenswert. So könnte dieser vor Regen und Schnee sowie kleineren spitzen Gegenständen optimal geschützt werden. Wir haben aus diesem Grund einen separaten Stuffbag von Sea to Summit genutzt.

Jede Nacht herrschten Temperaturen weit unter 0 °C. Zu Beginn jeder Nacht war die Kälte für mich spürbar. Ich musste aber auch nach ca. 2 Stunden eine Zwiebelschicht ausziehen, da es mir zu warm wurde. Kurzum: Ich habe nicht gefroren. Für wärmere Temperaturen ab 5 °C würde der Core 550 also schnell zu warm. Wer bei Temperaturen im durchgehenden Plusbereich unterwegs ist, kann dann zu dem weniger warmen Modell, dem Core 400, greifen – das spart außerdem noch mal Gewicht.
Durch die Kondensation im Zelt wurde der Schlafsack außen immer sehr nass. Die äußere Schicht hat die Kondensfeuchte immer gut abgehalten, sodass die empfindlichen Daunen geschützt wurden. Am nächsten Tag fünf Minuten in die frische Morgenluft gehängt, schon war der Schlafsack wieder trocken und konnte eingepackt werden. So muss das sein!

Der Pajak Core 550 eignet sich aufgrund des gelungenen Zusammenspiels von Gewicht, Packmaß und Wärmeleistung optimal für Wandertouren im alpinen Gebirge, bei denen nächtliche Temperaturen im einstelligen Minusbereich die Regel sind. Der Schlafsack überzeugt mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Mumienpassform optimiert die Regulierung des Wärmehaushalts; die verstellbare Kapuze und Wärmekragen verbessern diesen noch. Ein zusätzliches Inlett aus Gründen der Hygiene, der Haltbarkeit und einer noch besseren Wärmeleistung ist sehr empfehlenswert. Die Innentasche bietet einen nützlichen Komfortbonus. Bei kalten Temperaturen wird viel Kondensfeuchte gebildet, die sich auf den Schlafsack niederschlägt. Das wasserabweisende Außenmaterial, das Pajak hier verwendet, schützt die Daunen zuverlässig und trocknet schnell. Passend zu diesem hochwertigen Daunenschlafsack fehlt aus meiner Sicht nur noch ein stabilerer und am besten wasserfester Packsack, um den Schlafsack beim Transport im Rucksack vor Wettereinflüssen und Beschädigungen zu schützen.

+ hervorragendes Packmaß und geringes Gewicht
+ gute Wärmeisolation – die angegebene Komforttemperatur konnte bestätigt werden
+ Außenmaterial zuverlässig wasserabweisend
+ gelungene Details: Zwei-Wege-Reißverschluss, Innentasche, verstellbarer Wärmekragen, Reißverschluss mit daunengefüllter Wulst hinterlegt, verstellbare Kapuze, fast umlaufender Reißverschluss
+ nahezu geräuschloses Bewegen im und mit dem Schlafsack

0 nicht mit einem anderen Schlafsack zu koppeln
0 dünnes Außenmaterial eher für Nutzung des Schlafsacks im Zelt und in der Hütte, weniger für ungeschützte Übernachtungen im Freien geeignet

– filigraner Reißverschluss, der eine sensible Handhabung verlangt, da er sich sonst schnell mit dem Stoff verhakt
– keine wasserdichte Transporthülle

Core 550

Core 550

419€

Inlett Thermolite Silkweight

Inlett Thermolite Silkweight

89.95€

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