Bei diesem Wunderwerk der prähistorischen Technik handelt es sich um eine aus schwülstigen Wild-West-Klischees synthetisierte Kaffeemaschine, die hinsichtlich Zuverlässigkeit und Unkompliziertheit vergeblich ihresgleichen sucht. Rein äußerlich entspricht der Perkolator so ziemlich dem, was landläufig unter einer Edelstahl-Kanne verstanden wird.
Entscheidendes Detail ist eine spezielle Konstruktion im Inneren der Kanne. Dabei handelt es sich um einen flachen Trichter, der am Boden der Kanne aufliegt. An diesem Trichter ist eine dünne Röhre angebracht, an deren oberen Ende der Siebeinsatz aufgesteckt wird, der dank dieser Trichterstativfuß-Konstruktion direkt unter dem Deckel platziert wird. Die Röhre selbst endet ebenfalls direkt unter dem Deckel. Sie fungiert nun gewissermaßen als eine Art Steigrohr: Wenn die Kanne auf den Kocher oder – für die Peitschenträger unter uns – ins Feuer gestellt wird und das Wasser zu kochen beginnt, so brodelt es am Boden unter dem Trichter. Es steigt durch die Röhre hoch bis zum Deckel. Dort blubbert und kondensiert es in eine in den Deckel eingesetzte, kleine Kunststoffglocke, um von dort aus in das mit gemahlenem Kaffee beladene Sieb zu tropfen und durch das Kaffeepulver wieder nach unten zu ziehen. Dort startet der Vorgang erneut. Je länger diese Zirkulation läuft, desto mehr Kaffeearoma diffundiert ins Wasser, sprich: desto stärker wird der Kaffee. Nach einiger Zeit sieht man in der durchsichtigen Kunststoffglocke, dass sich das hochblubbernde Wasser langsam bräunlich färbt. Je nach präferierter Farbintensität kann der Vorgang dann beendet werden. Unfassbar einfach, unfassbar genial – aber auch unfassbar lecker?
Klare Antwort: definitiv JA! Aber sowas von!
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