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Das verflixte 11. Jahr: Ein Rückblick auf die erzgebirgstraverse 2017

Das verflixte 11. Jahr: Ein Rückblick auf die erzgebirgstraverse 2017

Eigentlich ist ja im Sprichwort immer vom „verflixten 7. Jahr“ die Rede. Das gilt auch für die Erzgebirgstraverse, deren 7. Auflage immer in Erinnerung bleiben wird: Hatte doch 2013 die Flut die Lage im Vorfeld unter anderem in Dresden und im Erzgebirge nachhaltig beeinflusst. Vergangenes Wochenende war von zu viel Wasser oder gar Wassermassen keine Rede, dennoch verlief die Vorbereitung nicht nur im Orgateam nicht ganz reibungsfrei. Dafür wurden alle, die sich am vergangenen Freitag oder Samstag zur 11. Erzgebirgstraverse auf den Weg gemacht hatten, mit perfektem Laufwetter belohnt (- ja, ich weiß, einigen war es selbst in diesem Jahr bei Temperaturen um die 20 °C schon zu warm).

Die Sommerferien in Sachsen beginnen bereits am 24. Juni. Das machte die Terminfindung im Vorfeld schon schwierig. Schnell war klar: Zwischen Pfingsten und Ferienbeginn gab es nur zwei freie Wochenenden, wodurch die Lauf-Terminkalender überquollen. Dazu kamen im Frühjahr noch Unfälle und Verletzungen der Traversianer, sodass eigentlich fast alle Staffelkapitäne Probleme anzeigten, die Streckenabschnitte zu besetzen. Am Ende machten sich 10 Teams, darunter ein Team voller Traversenneulingen und ein Einzelstarter als Wiederholungstäter, auf den 180 km langen Weg.


Die LG eXa als Titelverteidiger und mit Ronald im Team, der schon zum 11. Mal im Gebirge unterwegs war, bereitet sich ja schon immer etwas akribischer vor als das Gros der anderen Teams. Schließlich sollte das Männl, das Alex am Vorabend der Traverse schweren Herzens in die Hände der Organisatoren gegeben hatte, wieder mit zurück nach Leipzig genommen werden. So weit der Plan. Doch wie immer hielt auch die 11. Auflage ein „Überraschungsei“ parat: Ein Team Otteryak hatte sich gemeldet – aber wer steckte eigentlich dahinter? Yak 40 als Kapitän blieb anonym und auch alle anderen Läuferinnen und Läufer versteckten sich bei der Anmeldung hinter ihren Spitznamen. Okay, man konnte vermuten, dass sich hinter Sternchen Otter eine Frau oder Läufernachwuchs verbergen könnte, aber was war mit Tante Ju? Mhm!

Doch dann das große Hallo am Freitagabend auf der Startwiese: Matthi wurde von Hagen überrascht, einem Ex-tapir, mit dem wir alle viele Jahre zusammengearbeitet haben und der als ziemlich fit und schnell auch in den Bergen in Erinnerung geblieben war. Was nun, was tun, wenn das gesamte Team auf dem Niveau laufen würde? Auf jeden Fall nicht nur auf Chrische, sondern auch auf  Ronald und Jonny hoffen, die die beiden letzten Etappen laufen würden und sich exzellent im Gebirge auskennen (Verläufer damit ausgeschlossen).

So kam bei Matthi neben der Freude, Hagen mal wiederzusehen und zu quatschen, auch eine leichte Unruhe auf: „Sollte es doch auch in Abwesenheit von Traktor Hermsdorf so richtig spannend werden?“. Kleine Schweißperlen waren auch noch nach dem ersten beiden Wechselstellen auf den Gesichtern der Leipziger zu sehen, die nicht vom Laufen kamen. Doch spätestens in Tellerhäuser entspannten sich die Gesichter der Leipziger wieder etwas, wurde die Live-App nur noch pro forma weitergeführt, die den Abstand zu den nachfolgenden Teams aufzeigen sollte. Am Ende lief das Team der LG eXa einem ungefährdeten Sieg entgegen und kam nach gut 13,5 Stunden in Altenberg ins Ziel. Glückwunsch zur Titelverteidigung!


Die nächsten 4 Teams blieben alle unter 16 Stunden, wobei die Leichtfüßer auf dem letzten Abschnitt noch 15 min gut machen konnten auf die Otteryaks und somit fast deren 2. Platz noch gefährdeten. Die LG Voltaren lief etwas schneller als Forrest Gump (Plätze 4 und 5). Beim Einlauf auf den hinteren Plätzen kamen die Organisatoren der BSG Talfreunde in Altenberg als 6. im Ziel an. Dennoch reichte es für sie nicht: Sie waren in diesem Jahr die Einzigen, die den Notstart in Jöhstadt in Anspruch nehmen mussten und so am Ende dann doch fast eine Stunde langsamer waren als die Dauerkontrahenten von den Patch Runners, die auf Platz 8 hinter den Erfurter Puffbohnen einliefen. Stattdessen freute sich das Team um die Organisatoren vom Oberelbemarathon über ihren 6. Platz.

Tiemo, unser Einzelstarter, kam bei seinem zweiten Versuch, allein über den Kamm zu laufen, in diesem Jahr bis zum Teichhaus. Dank seiner Begleitung waren wir immer auf dem Laufenden, auf seinem 8. Abschnitt war die LG eXa auf ihn aufgelaufen. Am Teichhaus war nach mehr als 164 gelaufenen Kilometern und 3500 Höhenmetern nach 26 Stunden Schluss. Aber wir wissen ja alle: Aller guten Dinge sind 3! Und wenn er bei seinem Zeitmanagement bleibt, sehen wir ihn wohl zur 13. Traverse 2019 wieder – vielleicht auch schon eher.

Ich habe mir das Ganze gesundheitsbedingt in diesem Jahr ohne mitzulaufen auf dem Auersberg angesehen und die Wechselstelle auf dem Keilberg betreut. Dort, auf der 5. Etappe vom Tellerhäuser zum Keilberg, gab es wohl die meisten Probleme in dem Abschnitt, in dem es keine Radbegleitung gibt, weil es ein echter Trail und damit nicht befahrbar ist. Es gibt Radfahrer, die haben ihre Drahtesel ein ganzes Stück tragen müssen (schieben geht auch nicht so richtig, vor allem nicht so schnell, dass man dem Läufer folgen kann), während einige Läufer vor dem durchnässten Wiesenstück und dem Schlamm kapitulierten. Sie absolvierten ein paar viele Extrameter. Zwei Teams, die Patchies und die Talfreunde hatte es richig erwischt: Ihre Läufer kamen dann von einer ganz anderen Seite des Keilberges zur Wechselstelle (Bloß gut, dass man den 1000er-Gipfel nicht wirklich verfehlen und dann die Straße hochlaufen kann).

Nach der Traverse ist vor der Traverse! Wir freuen uns auf die 12. Auflage des Staffelrennens und sehen uns dann im Juni 2018 morgens 3:50 Uhr wieder pünktlich zur Löffelübergabe am Start in Schöneck! Die Ergebnisse der 11. Traverse (und auch alle anderen) könnt ihr wie immer hier nachlesen.


P. S.: 11 Jahre Travese heißt auch, in 11 Jahren viele Veränderungen in der Erzgebirgsgrenzregion mitzuerleben. Es tut sich was auf beiden Seiten der Grenzen. Dazu gehören nicht nur die baulichen Veränderungen, die Wegegestaltung, so wirkt auch der Kahleberg wieder viel grüner. Sowohl das Vogtland als auch das Erzgebirge sind definitiv eine Reise wert für die kleinen und großen Abenteuer vor der Haustür – und das nicht nur im Winter, wenn Täler und Berge tief verschneit sind.

 

 

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