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tapir Interview: Schlafen unter freiem Sternenhimmel und Klettern am Fels – im Gespräch mit tapir Moritz

tapir Interview: Schlafen unter freiem Sternenhimmel und Klettern am Fels – im Gespräch mit tapir Moritz

Moritz findet man im tapir oft in der Kletterecke, wo er Kunden mit seiner Expertise in Sachen Berg- und Kletterausrüstung tatkräftig zur Seite steht. Aber Klettern ist bei Weitem nichts das Einzige, was ihn am Draußensein reizt! Ein Gespräch über den Reiz des Kletterns, unvorhersehbare Abenteuer in Osteuropa und warum Schlafen unter freiem Sternenhimmel einfach fetzt.

Guten Morgen Moritz, schön, dass du Zeit hast für ein kleines Gespräch – so früh am Morgen.

Ja, guten Morgen.

Magst du dich kurz vorstellen und uns ein wenig erzählen, was du den ganzen Tag so im tapir treibst?

Ja hi, ich bin der Moritz und bin seit September 2010 im tapir. Seitdem bin ich über verschiedene Stationen gegangen. Ich hab ursprünglich als Studi angefangen, dann habe ich mich eine Weile um die Social-Media-Geschichten gekümmert und später mit Ander zusammen um die Hardware. Jetzt greife ich hauptsächlich Alex bei den Kundenbestellungen unter die Arme und bin natürlich auch immer noch viel im Laden.

 

Ah, wusste gar nicht, dass du mal unsere Social-Media-Kanäle bespielt hast!

Ja. Das war damals. Als wir alle noch bei myspace waren. *grinst*

Kannst du uns ein bisschen was dazu erzählen, was deine genaue Aufgabe im Einkaufsbereich ist?

Meine Hauptaufgabe ist es, mit höchster Priorität die Kundenbestellungen zu bearbeiten. Das zweite Augenmerk liegt dann darauf, die Dinge, die sich das Jahr über abverkaufen, verfügbar zu halten und nachzubestellen, soweit das gewünscht ist.

 

Und wie genau läuft das bei den Kundenbestellungen ab? Da haben wir als lokaler Einzelhändler ja auch durchaus den Internethandel als Konkurrenz.

Genau. Daher ist es uns besonders wichtig, alles so schnell wie möglich zu bestellen. Das ist nicht immer ganz so einfach, da es nicht nur in unserer Hand liegt, wie schnell die Ware dann wirklich bei uns ist. Unser Ziel ist es, dass jede Bestellung spätestens einen Tag nach Aufnahme bestellt ist, die Bestellung also beim Hersteller angelangt ist. Dann hängt das Ganze lediglich davon ab, wie lange der Hersteller braucht, das Teil zu uns zu schicken. Früher haben wir etwas länger gebraucht, aber dafür bin ich ja jetzt da, dass Bestellungen möglichst fix unterwegs sind.

 

Kannst du eine generelle Aussage dazu treffen, wie lange die Hersteller brauchen, um Ware zu versenden?

Leider nein, das hängt sehr stark vom Hersteller ab. Bei manchen hast du das Teil schon einen Tag später, bei anderen dauert es etwas länger.

Hier im tapir bist du bekannt als Klettermensch. Es gibt, denke ich, auch immer wieder Kunden, die dich explizit im tapir aufsuchen, da sie deine Kompetenzen in diesem Bereich besonders schätzen. Wie lange kletterst du schon?

Ich klettere jetzt seit etwa zehn Jahren; ich habe auch hier in Leipzig angefangen.

 

Und was reizt dich am Klettersport?

Puh! Also, das ist ein Mix aus vielerlei Komponenten. Zum einen, dass es eine sportliche Herausforderung ist, die man am Anfang nicht ganz überschauen kann, sondern die erst einmal eine große Unbekannte darstellt. Je mehr man sich dann mit einer Route beschäftigt, desto mehr entwickelt sich das dann zu etwas, das man vielleicht kann, hin zu etwas, das man können müsste und vielleicht trotzdem noch nicht ganz beherrscht – es aber dann trotzdem irgendwann schafft. Das finde ich einen ganz interessanten Prozess. Des Weiteren finde ich das Draußensein toll und an der frischen Luft zu sein. Klettern spielt sich außerdem in einer recht offenen Community ab, die es einem verhältnismäßig einfach macht, mit Leuten in Kontakt zu treten. So habe ich über das Klettern viele Leute kennengelernt, die ich sonst nie getroffen hätte, was schade gewesen wäre. Klettern hat für mich also einen sozialen Faktor; obendrauf macht es etwas mit mir selbst und hat auch noch was Freizeitliches an sich.

 

Und wie oft gehst du klettern?

Unter der Woche bin ich schon recht häufig in der Halle, so um die vier Mal. Dann gibt’s einen schönen Trainingseffekt. Am Wochenende fahre ich dann gerne raus.

 

Ah, schön, und wo genau treibt es dich da hin?

Also, wenn ich nicht gerade in den Urlaub fahre,  wobei ich mein Ziel ganz nach Gusto auswähle, dann mache ich mich in der Regel auf in die Fränkische Schweiz zum Klettern. Aber auch gerne mal nach Thüringen. Das ist am nächsten dran und von der Qualität des Kletterns sehr gut.

 

Was heißt das für jemanden, der nicht klettert? Reden wir von der Beschaffenheit des Felsens?

Ja, unter anderem von der Qualität des Gesteins, aber auch von der  Qualität der abverlangten Bewegungen. Die Problematiken und Herausforderungen, die der Fels in Thüringen stellt, sind sehr hoch. Das geht beides sehr gut zusammen und sorgt daher für ein für mich spannendes und gutes Klettererlebnis.

 

In anderen Sportarten wird oft versucht, an den Rand der Komfortzone zu kommen und sie so auszubauen. Ist das beim Klettern genauso?

Ja, die Schwierigkeitsgrade machen es einem natürlich besonders einfach, sein Level abzugleichen. Man möchte sich auch nicht ständig außerhalb der Komfortzone aufhalten … da fühlt man sich dann ja unkomfortabel.

Hast du verschiedene Kletterschuhe?

Ja, natürlich. Für die Halle habe ich zum Beispiel einen bequemeren Schuh, da ich den fast jeden Tag trage – den Oxi LU, der taugt.

 

Was kletterst du, wenn du schwierigere Routen angehst?

Dafür habe ich einen Schuh, den wir leider nicht im Sortiment haben: den Scarpa Vapor zum Schnüren.

 

Hm, aber wir haben den Vapor V mit Klettverschluss. Warum hast du dich in diesem Fall für die Schnürvariante entschieden? Ich habe von meinen Erfahrungen in der Beratung eher den Eindruck, dass in der Kletter-Community der Trend zum Klettschuh geht. Wie siehst du das?

Ja, schon. Das liegt sicher daran, dass der Trend derzeit allgemein zum Bouldern geht. Und da ist so ein Klettschuh schon angenehm: Du bist schnell drin und schnell wieder raus. So ein Boulder ist einfach nicht so lang wie eine Kletterroute. Es ist übrigens auch mein Gefühl, dass die Nachfrage nach Klettschuhen eher hoch ist.

 

Und warum hast du dich dann für einen Schnürer entschieden?

Weil ich den erst einmal zum Klettern draußen nehme. Und das Ding sitzt auch einfach saugut auf meinem Fuß. Außerdem unterscheidet sich der Schnür-Vapor nochmal vom Aufbau von der Klettvariante. Am Ende entscheidet der Sitz des Schuhs – und der war und ist für meinen Fuß einfach Bombe.

Du machst ja auch immer wieder längere Touren. Wo treibt es dich hin, wenn du Urlaub machst?

Zum Klettern bin ich gerne in südeuropäischen Klettergebieten, wie zum Beispiel dem Oltre Finale, unterwegs – vor allem im Winter, wenn es hier zu kalt ist. Ansonsten verbringe ich meinen Sommerurlaub auch mal nicht mit Klettern. Besonders gerne bin ich im Ostblock, etwa in Ex-Jugoslawien, unterwegs.

 

Was reizt dich am Osten?

Da gibt es immer großes Abenteuer. Ich bin im Osten gerne mit dem Auto auf Tour, roadtripmäßig: schlechte Straßen, wilde Hunde, du sprichst die Sprache nicht, kannst die Buchstaben nicht lesen – perfekt, um durcheinander zu kommen! Man muss von Leipzig aus auch nicht so weit fahren oder fliegen und ist dennoch gleich ganz woanders. Das reizt mich.

Auf Testtour bist du oft derjenige, der nicht im Zelt schläft, sondern biwakiert.

Biwakieren ist vielleicht ein zu großes Wort. Sagen wir: Wenn ich raus gehe, schlafe ich gerne unter freiem Himmel. Ich mag den Geruch von Zelten nicht. Ich dachte immer, dass sei nur bei neuen Zelten so – aber die riechen immer so. Also penne ich lieber unter freiem Himmel oder unter irgendeinem Felsen.

 

Und wie genau sieht dann deine Ausstattung aus?

Als erstes lege ich meine geliebte Picknickdecke hin. Im Sommer reicht mir mein unverwüstlicher Space I Deckenschlafsack; wenn es kälter ist, nehme ich meinen Mountain Hardware Lamina 20 mit, der entspricht heute dem Lamina Z Flame.

 

Und benutzt du auch ein Tarp?

Nö, nur auf Testtour oder wenn ich Regen erwarte. In der Regel will ich aber Sterne gucken. Morgens ist es dann natürlich draußen am Schlafsack immer feucht durch den Morgentau. Deshalb finde ich Kunstfaserschlafsäcke ziemlich cool, die sind da unverwüstlicher als Daune. Und das Schöne an der Picknickdecke ist, dass, wenn du auf der einen Hälfte liegst, du die andere Hälfte über dich drüberschlagen kannst. Da die beschichtet ist, hast du dann die wasserabweisende Seite als Schutz oben.

 

Das klingt nach einer schönen Innovation. Danke dir für das Gespräch, Moritz!

Immer gerne.

Oxi LU

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109.95€

Picknickdecke Scotty

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39.95€59.95€

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