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tapir Interview: “Einfach machen!” – tapir Isabel plaudert über Reiseberichte, Schottland und Familientouren mit vier Kids

tapir Interview: “Einfach machen!” – tapir Isabel plaudert über Reiseberichte, Schottland und Familientouren mit vier Kids

Wandern und Klettern mit vier Kindern – das mag für den ein oder anderen erst einmal etwas abschreckend wirken. Isi vom tapir weiß wie es ist, mit einer Familie draußen unterwegs zu sein: sowohl am Fels als auch beim Wandern. Ihr Tipp: gut vorbereiten, dann nicht zu viel denken, einfach machen. Ein Gespräch.

Rabanus: Hi Isi. Schön das du Zeit für ein Gespräch gefunden hast. Wie lange bist du schon im tapir und was sind hier deine Aufgabenbereiche?

Isi: Hi Rabanus. Also ich bin seit 12 Jahren im tapir. Meine Aufgabenbereiche sind sehr vielfältig, auch wenn man manchmal nicht glauben mag, dass man in einem Outdoor-Laden so viele verschiedene Sachen machen kann. Neben dem Verkauf bin ich auch für die Reiseberichte hier im Blog zuständig. Dann bearbeite ich noch Bestellungen im Web, beantworte so allerlei Fragen von Kunden am Telefon und kümmere mich darum, dass die Produktbilder unserer Ware im Online Store zu sehen sind. Und nebenbei repariere und wachse ich noch Bekleidung im Servicebereich. Ja, das ist es so grob.

Rabanus: Das ist eine ganze Menge. Kannst du uns ein bisschen mehr über deine Aufgabe als Reiseberichts-Verantwortliche erzählen? Wie wie viele Reiseberichte bekommst du so?

Isi: Ich bekomme pro Woche etwa zwei Reiseberichte; manchmal aber auch vier oder gar keine. Insgesamt ist das also ziemlich ausgeglichen. Aktuell stellen wir einen Reisebericht pro Woche online. Wenn wir sehr viele zugeschickt bekommen, veröffentlichen wir aber auch mal zwei.

Rabanus: Und wie gefällt dir das mit den Reiseberichten an sich?

Isi: Ich mache das sehr gerne. Es ist tatsächlich so, dass ich mich in der Welt ganz gut auskenne, obwohl ich an verschiedenen Orten noch nie war, einfach weil ich schon so viele Reiseberichte bearbeitet habe. Das ist auch sehr praktisch im Laden: Wenn z.B. jemand sagt, er habe vor eine Paddeltour in Schweden zu machen, dann geht bei mir im Kopf ein Raster los und ich denke “Ah, da hat doch jemand bei uns schon mal drüber geschrieben.” Dann zeige ich den Leuten den Bericht, was sehr inspirierend wirken und auch bei der Produktauswahl helfen kann. Und natürlich kam durch das viele Reisebericht-Lesen auch die ein oder andere Idee für den eigenen Urlaub zustande.

Rabanus: Nice, kannst du ein Beispiel sagen wo du durch einen Reisebricht zum Urlaub inspiriert wurdest?

Isi: Puh, da muss ich erst mal überlegen. Da gab es so einige Kanidaten. Wir hatten z.B. mal einen Bericht zu Kirgistan, den ich spannend fand. Die Yurten und dieser Walnusswald, die haben mich wirklich fasziniert.

Rabanus: Wir sind ja beide gerne in Schottland unterwegs. Kannst du aus deiner Perspektive sagen warum du das Land so magst bzw. warum es dich immer wieder dorthin zieht?

Isi: Klar, das kann ich dir ziemlich genau sagen: Weil es rau ist – und abgeschieden. Wenn du die Wanderroute entsprechend wählst, triffst du tatsächlich tagelang keine Menschenseele und es ist einfach ein echt hartes Klima. Ich mag das, wenn…

Rabanus: *grinst* …die Nase ganz rot ist.

Isi: Ja genau! Wenn’s peitscht und pfeift man sich selber fragt: “Warum mach’ ich das eigentlich gerade, das Wetter ist doch echt ätzend!” Aber eigentlich fetzt es genau deswegen, weil man den Elementen so ausgesetzt ist. Und schottische Geschichte finde ich auch spannend.

Rabanus: Warst du schon auf dem West Highland Way?

Isi: Jau. Das war mein erster großer Allein-Trip und ein persönliches Highlight. Das war wirklich eine phantastische Tour.

Rabanus: Mittlerweile hast du ja eine große Familie mit vier Kindern und bist mit allen gemeinsam unterwegs. Wie machen dein Mann und du das, wenn ihr zusammen mit vier Kids wandern geht?

Isi: Nun, das erste Mal war ich tatsächlich alleine mit dem Großen – damals noch zu zweit – unterwegs. Auch wieder in Schottland, das war damals als Vorbereitungstour für eine Indienreise gedacht. Da wollte ich checken, ob wir das schaffen mit dem Gepäck und dem Tragen. Das war eine wunderschöne Tour. Wir waren wirklich ausgesetzt und alleine und das hat uns richtig gut getan. Mit der großen Familie waren wir z.B. vor kurzem erst in Kirgistan.

Rabanus: Isi, wie alt sind deine Kinder nochmal?

Isi: Ich habe vier Jungs: Der älteste ist 18, der nächste ist 8, dann 6 und dann 4.

Rabanus: *ist etwas sprachlos* Wow, das ist dann ja eine echt diverse Gruppe. Da gibt es sicher auch ziemlich viel zu beachten. Wenn jemand auch eine große Familie hat und gerne Outdoor-mässig unterwegs sein möchte, hast du da ein paar Tipps? Wie gehst du das an?

Isi: Klar! Einfach machen! Das klingt jetzt vielleicht ein wenig profan und abgedroschen, ist aber wahr. Ich glaube, viele haben Bedenken, dass sie eine Familienreise nicht managen können, aber das geht wirklich sehr gut, wenn man wirklich will. Wir sind einfach mit null Angst an die Sache ran gegangen – und so hat sich auch keine Angst auf die Kinder übertragen. Die fanden das dann immer aufregend, wenn wir wirklich ausgesetzte Sachen gemacht haben. Ich glaube, sobald die Eltern zu große Bedenken haben, spüren die Kinder das und es wird auch für sie komisch. Wichtig ist, dass man gut vorbereitet ist – das sollte schon sein – und zugleich auch mal das Unerwartete passieren lässt.

Rabanus: Ok, dass man also nicht vor jeder Kleinigkeit Angst hat, die schief gehen könnte.

Isi: Genau. Es DARF auch ruhig mal was schief gehen. Also damit meine ich, dass man auch ruhig mal einen Zug verpassen kann oder entspannt bleibt wenn das Taxi nicht gleich kommt. Wenn man das im Kopf mit einkalkuliert, dann ist das Ganze ziemlich entspannt. Man ist ja auch im Urlaub. *zwinker* Natürlich sind wir trotzdem gut informiert und organisiert, damit wir wissen, worauf wir uns einlassen. Wir informieren uns schon lange vorher über unsere Tour.

Rabanus: Das heisst, es ist eine Mischung aus beidem. Ihr recherchiert schon, aber wenn etwas nicht so funktioniert, wie ihr euch das vorgestellt habt, seht ihr das trotzdem ganz entspannt.

Isi: Genau.

Rabanus: Du bist ja auch viel am Klettern – ändert sich da irgendetwas, wenn Kinder dabei sind? Worauf sollte man speziell achten wenn man mit Kindern klettern geht?

Isi: Da wir ja nicht nur mit einem oder zwei Kids kommen, müssen wir schon schauen, dass es am Kletterort familienfreundlich ist. Also nicht unbedingt da, wo die Cracks klettern, sondern an etwas gemütlicheren Stellen. Mit Kindern braucht man vor allem viel Platz. Der ist besonders wichtig, damit sich andere Kletterer nicht beeinträchtigt fühlen, wenn wir da als Großtrupp antanzen. Deshalb finde ich draußen Klettern mit Kindern auch wesentlich schöner als in der Halle.

Rabanus: Hast du eine konkrete Empfehlung für einen familienfreundlichen Kletterort?

Isi: *wie aus der Pistole geschossen* Fontainebleau! Das ist das Paradies für die Kinder. Wir waren schon viermal da, und planen schon die nächste Reise dorthin. Da sind so viele Familien mit Kindern und man wird auch nicht doof angeguckt, wenn man mit Kleinen ankommt. Das ist für alle ein großer Spaß und passt voll gut. Klar muss man die Kletterregeln mantra-mässig wiederholen, damit sich die Kinder alles gut merken: Achtet darauf, das andere Leute nicht über euch klettern, lasst Abstand, schaut nach oben.

Rabanus: Damit das nicht einfach vergessen wird…

Isi: Genau. Mir geht es natürlich primär um die Sicherheit meiner Kids, aber auch um die der anderen Leute. Zugleich möchte ich nicht, dass andere Kletterer genervt von uns sind. Wenn alle aufeinander achtgeben ist Klettern ein schönes Miteinander. Also Fontainebleau – echt super!

Rabanus: Wo wart ihr sonst noch so?

Isi: In Hampi (Indien), dem weltgrößten Boulder-Spot. Da waren wir mit Freunden, insgesamt sieben Kids. Das lief echt gut, die Inder waren supernett zu den Kindern und auch die Boulderer aus aller Welt waren toll.

Rabanus: Sag, warst du auch schon mal mit Kindertrage unterwegs? Kannst du dazu was erzählen?

Isi: Klar. Wir haben schon viele Tagesausflüge mit einer Kindertrage in den Bergen gemacht. So eine Kraxe kann ich wärmsten empfehlen, denn für die Kinder ist es eine Entlastung, wenn sich da mal einer reinsetzen darf und die Beine entspannen kann. Man kann dann auch noch so allerlei Kram in die Kindertrage mit reinpacken, was auch sehr praktisch ist.

Rabanus: Kannst du mir zum Abschluss noch drei Dinge nennen, die du auf jeder Familientour mit dabei hast? Die du intuitiv einpackst?

Isi: Auf jeden Fall ein Erste-Hilfe-Set. Es fällt schon schnell mal jemand hin. Ein paar Arnika-Kügelchen, und die Welt lebt wieder. Oder so ein Pflaster, das wirkt ja auch *grinst* emotional schon absolut gut. Und auch eine Zeckenschlinge haben wir. Ganz wichtig ist es auch, genug zu trinken mit dabei zu haben. Und ein kleines Spielzeug, so ein kleines Matchbox-Auto zum Beispiel. Und der Scrubba Wash Bag, so eine kleine portable Waschmaschiene, hat uns schon so manchen Urlaub versüßt.

Rabanus: Ah, wunderbar. Also am Ende können wir uns merken, dass wir einfach keine Angst davor haben sollten, auch mit großer Familie die Welt zu erkunden.

Isi: Unbedingt. Und was bei den Kleinen in den Köpfen so hängen bleibt, erleben manche ihr ganzes Leben lang nicht. Und ich glaube, das bringt auch die Kinder in ihrem Leben weit nach vorn, wenn sie sehen, dass die Welt nicht überall gleich ist. Dass es vielleicht nicht überall beheizte Räume gibt und feste Wände – und dass da dann trotzdem Kinder sind, die miteinander spielen und glücklich sind. Dann ist die Welt in Ordnung. Ich glaub’, das bleibt haften.

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