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Testbericht: Galaktisch geräumiger Black Hole Mini MLC von Patagonia

Testbericht: Galaktisch geräumiger Black Hole Mini MLC von Patagonia

Mit nur 26 Litern Stauraum eine Woche Urlaub machen – tapir Fine hat’s gewagt und dabei das neue Black Hole Mini MLC von Patagonia auf seine „Strand, Land, Flug“-Tauglichkeit geprüft.

Mit einem 26l-Rucksack eine Woche reisen? Ich gebe zu, dass ich zur Fraktion „Ich packe lieber noch einen Pullover mehr ein“ gehöre und es mir schwerfällt, total minimalistisch unterwegs zu sein. Für meinen einwöchigen Urlaub auf den Kanaren im November hatte ich nur Handgepäck gebucht und war glücklich, den Black Hole Mini MLC aus dem Hause Patagonia als Reisegepäck für dieses Unterfangen testen zu dürfen. Dass man ihm seine Genialität von außen nicht unbedingt ansieht und warum der Black Hole Mini MLC seinem Namen wirklich alle Ehre macht, erfahrt ihr in diesem Testbericht.

First of all: Der Black Hole Mini MLC ist ein multifunktionaler robuster Kofferrucksack für Reisen mit Bahn, Bus, Auto oder Flugzeug. Man kann ihn in drei verschiedenen Varianten tragen: als Rucksack, als Umhängetasche oder sogar als Aktentasche mit seitlichen Tragegriffen. Ich habe bei meinem Trip hauptsächlich die Rucksackoption und zwei Mal die Variante als Umhängetasche verwendet. Der Umbau ist intuitiv und wirklich schnell gemacht: Der verwandlungskünstlerische Hüftgurt ist abnehmbar und die Schließen werden in den dafür vorgesehenen Laschen quasi unsichtbar verstaut. Als Nächstes klippt man die Enden dessen, was bis gerade noch als Hüftgurt fungierte, als Schultertragegurt in die seitlichen Schließen und zack! – Geboren ist die lässige Umhängetasche!

Der Black Hole Mini MLC kommt in einem cleanen Design daher, wartet dafür aber mit einer Vielzahl clever konzipierter Fächer auf: Den Softpack kann man dank zwei umlaufender Reißverschlüssen in zwei Teile „trennen“ und wie ein Buch komplett aufschlagen. Vor mir liegt also ein großes Hauptfach mit einer Reißverschluss-Netzabdeckung . Die Höhe des vorderen Hauptfaches beträgt stattliche 14 cm, sodass ich beim Packen das Gefühl hatte, es eher mit einem kleinen Koffer zu tun zu haben. Ich stand nun vor der Herausforderung, alles, was ich für meinen 7-tägigen Trip – bestehend aus Wander, Stadt- und Strandurlaub – brauchte, in ein einziges Gepäckstück zu mogeln. Beim Packen meiner Kleidung hat mein innerer Ordnungsfanatiker sicherlich Freudensprünge gemacht, denn durch das große Hauptfach kann man Kleidung ordentlich zusammenlegen, rollen und platzsparend verstauen. Und so verschwanden wie von Zauberhand zwei Paar Schuhe und mehrere Stapel Klamotten für heiße Tage und kühle Berge im Inneren des Black Hole Mini MLC. Spätestens jetzt wird mir klar, warum der Rucksack den Namen Beinamen „Black Hole“ trägt. Gegenüber vom Hauptfach befinden sich noch zwei separate Organisationsfächer mit Reißverschlüssen für Kleinkram wie Socken, Tücher oder Unterwäsche.

Die zweite, ebenso aufklappbare Fächersystem des Black Hole Mini MLC, quasi direkt am Rücken, beherbergt gepolsterte Organizerfächer für Elektronik, Schreibkram oder ähnliche Reiseschmankerl. Ich hatte bei meinem Trip außer meine Powerbank und Ladekabel keine exaltierte Elektronik dabei, aber Platz für Laptop oder ein Tablet wäre auf jeden Fall in der extra dafür vorgesehenen Tasche mit Polster gewesen. Beim Sicherheits-Check am Flughafen haben sich die getrennten Reißverschlussfächer bewährt. Ein Griff – und die Powerbank und Kosmetikbeutel waren schnell zur Hand und auch ebenso flink wieder richtigen Platz verstaut.

An der Seite verfügt der Black Hole Mini MLC über ein äußeres Seitenfach, z. B. für eine Trinkflasche, die bei mir auch durchgehend dafür im Einsatz war.

Gefertigt ist das Black Hole Mini MLC aus einem widerstandsfähigem und recyceltem Ripstop-Polyester mit einem ebenfalls recycelten, wasserabweisenden TPU-Laminat. Ein vernieselter Nachmittag hat dem Rucksack nichts angehabt.

Was ich besonders bei der Rückreise praktisch empfand, war, dass ich den Black Hole Mini MLC problemlos auswischen konnte. Nach einer Woche Insel hatte sich einiges an Sand im Inneren angesammelt, sodass ich mit einem feuchten Lappen alle Fächer vor dem Packen grob gereinigt habe. Das Ripstop-Polyester trocknet schnell und Verschmutzungen können so wirklich ohne viel Aufwand behoben werden.

Meine Gepäckwaage zeigte mir stattliche 8,5 kg an, als ich den Black Hole Mini MLC vor Abflug nochmal gewogen habe. Also für dieses Rucksäckchen war er schon ordentlich bepackt. Trotz der maximalen Beladung hielten das Material und die Reißverschlüsse stand, Chapeau!

Der Beisatz MLC steht für „Maximum Legal Carry-On“ soll also heißen, dass der Black Hole Mini MLC strengen Bordgepäcknormen für internationale Flüge entspricht. Durch seine kompakte Erscheinungsform ließ er sich tatsächlich für mich ideal vom Bahnhof in die S-Bahn zum Flughafen, durch die Sicherheitskontrollen und schließlich an Bord bugsieren. Im Aufbewahrungsfach des Flugzeugs hat der Black Hole Mini MLC im Vergleich zu anderen (riesengroß erscheinenden) Handgepäckstücken eine schlanke Figur abgegeben. Dank der Tragegriffe sowohl an der schmalen als auch an der breiten Seite kriegt man das Teil immer schnell zu fassen.

Die kleine Kopftasche mit Reißverschluss, über die man von außen problemlos Zugriff hat, hat sich für mich insgesamt total bewährt, denn dort konnte ich meinen Pass, Flugticket und Handy unterbringen und ohne nerviges Rumkramen super schnell wieder herausnehmen. Über meinen gesamten Urlaub hatte ich in dieser oberen kleinen Tasche meine Wertsachen verstaut. Sehr praktische Handhabung! Langes Herumsuchen nach Handy & Co. bleibt somit definitiv erspart.

Gleich am ersten Tag meines Urlaubs haben wir eine Tageswanderung bei sommerlichen 25 Grad unternommen und ich trug den Black Hole mehrere Stunden als Daypack auf dem Rücken. Durch seine Fächervielfalt musste ich mich tatsächlich beherrschen, nicht zu viel für die Wanderung einzupacken und das verfügbare Volumen nicht auszureizen.  Aber das nur am Rande, zurück zum Tragekomfort: Trotz der schweren Beladung und der sehr schmalen Hüftgurte habe ich den Tragekomfort insgesamt als angenehm empfunden. Der gepolsterte Rücken mit dem Mesh-Polster hat also seine Funktion gut erfüllt. Die Schultergurte des Black Hole sind zwar für einen 26-Liter-Daypack vergleichsweise breit, doch bei dieser Wanderung habe ich allerdings auch gemerkt, dass die Rucksackdesigner bei Patagonia hier keinen Wanderrucksack konzipiert haben – was definitiv auch nicht der Einsatzweck des Black Hole Mini MLC ist – keine Frage! Das gute Stück hat seine Stärken woanders.  Bergauf habe ich schon ordentlich geschwitzt und das Teil saß grundsätzlich eng an meinem Rücken. Den modularen Hüftgurt empfand ich als zu schmal für mehrstündige Wanderungen mit dem Rucksack. Die Hauptlast wird auf den Schultern getragen und das Tragesystem ist nicht dafür konstruiert, die Last ideal zu verteilen oder sich anatomisch intelligent an den Rücken anzupassen. In diesem Einsatzfeld wirkte die Passform des Black Hole Mini MLC für mich insgesamt zu kastig.

Der Black Hole Mini MLC von Patagonia war für mich das ideale Reisegepäck für eine Flugreise mit Handgepäck. Die positivste Performance des Packs besteht für mich wirklich im Handling unterwegs, angefangen beim Packen, Verstauen in diversen Fahrzeugen und durch den absolut „Black Hole“-mäßigen Stauraum. Da es ein Hybrid aus Tragetasche und Rucksack ist und damit den Fokus auf Multifunktionalität hat, sehe ich da auch den einzigen Nachteil für die Nutzung als Rucksack: Als Rucksack eingestellt, kann man damit auch mal eine Tagestour wandern, der Black Hole Mini MLC ersetzt jedoch keinen Wanderrucksack.

Patagonia hat mit dem Black Hole Mini MLC ein extrem durchdachtes Teil herausgebracht und hat Potenzial für alle, die sowohl Kleidung als auch noch etwas Bürozeug für Arbeit, Schule oder Uni transportieren möchten. Ich werde den Black Hole Mini MLC auf jeden Fall zukünftig auch gern für Wochenendtrips aller Art nutzen.

+ Intelligentes Fächersystem mit vielen Austattungsdetails

+ komprimiert auch bei Überbeladung problemlos

+ perfekt für Kurztrips  und Kombi-Nutzung im Alltag (z. B. Sport und Büro)

+ einfach zu bedienen, mit wenigen Handgriffen umfunktionierbar

0 Fokus liegt eher auf Multifunktionalität, daher eingeschränkter Komfort bei längerem Tragen als Rucksack

Black Hole Mini MLC

Black Hole Mini MLC

200€

Black Hole Mini MLC

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200€

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