Ehrlich gesagt gibt es nicht viel zu bemängeln. Durch die Reißverschlusstaschen und die Innentasche im Hauptfach lässt sich die Ausrüstung ziemlich gut von kleineren Sachen wie Sonnencreme, Insektenspray oder Snacks trennen. Damit kann man trotz des minimalistischen Designs ein Ausbrechen von Chaos im Rucksack verhindern. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Sorge darum, dass ein schroffer Felsen dem Wallpack ein unschönes Loch verpassen könnte. Das machte das Klettern in dieser Hinsicht sorgenfrei und ich musste mir darüber keine Gedanken machen – ein großer Pluspunkt! Das Außenmaterial ist zwar robust, aber nicht wirklich für regnerisches Wetter ausgelegt. Sobald es über ein bisschen Niesel hinausging, habe ich meine Regenhülle für den Rucksack ausgepackt, um den Inhalt vor Nässe zu schützen. Es gibt keine Außentaschen für eine Trinkflasche oder Ähnliches. Somit muss man für fast alles das Hauptfach öffnen. Das empfinde ich bei einem Kletterrucksack aber als sinnvoll, da man sonst leicht mit dieser Außentasche am Felsen hängen bleiben könnte. Diese Entscheidung von Mountain Equipment fügt sich auch in das Gesamtkonzept ein: minimalistische Ausstattung bei hoher Belastbarkeit.
Wenn da nur nicht mein persönlicher Dealbreaker wäre: der fehlende, belastbare Hüftgurt. Der abnehmbare Hüftgurt war in der Hinsicht praktisch, dass er ein seitliches Verrutschen bei den Kraxelpartien verhinderte. Allerdings war ich etwas skeptisch, aber auch neugierig, ob der schmale Hüftgurt dennoch eine sinnvolle Unterstützung sein kann. Es mag eine persönliche Vorliebe sein, aber für mich ist eines nach diesem Test klar: Auch bei Tagesrucksäcken möchte ich nicht auf einen Hüftgurt verzichten, der zumindest etwas die Last von den Schultern nimmt. Aufgrund der Hüftbandbreite von gerade mal 20 mm lastet das gesamte Gewicht auf der Schulterpartie. Das kann beim Klettern inklusive Helm, sonstiger Ausrüstung und Verpflegung schnell mal 5 kg oder mehr sein. Spätestens nach 2-3 Stunden habe ich die Belastung durch den Rucksack als störend empfunden. Es war meistens keine starke Einschränkung, aber ich konnte die Zeit draußen nicht mehr ganz unbeschwert genießen.
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