Die Mauer war gerade gefallen, da beschlossen Maren und Marina, die zu dieser Zeit gemeinsam im Brockhaus-Verlag arbeiteten, dass es doch viel interessanter wäre, Outdoorsachen zu verkaufen. Beseelt vom Kaukasus-Feeling, inspiriert von einem A4-Heft des tapir Marburg, dem Vorläufer späterer tapir-Kataloge, nahmen sie Kontakt zu Pit in Marburg auf. Und so gehört es wohl auch zu den verrückten Wende-Geschichten, dass die ersten Rucksäcke, Schlafsäcke und Seile Seite an Seite neben Teppichhändlern und Gemüsehobelverkäufern auf dem Markt am Bayerischen Bahnhof an die geneigten Leipziger verkauft wurden. Als die beiden Mädels zusammen mit Pit auf der Grimmaischen Straße dann von einem Tapeziertisch aus ihre Sachen weiterverkauften, tauchte neben Gero auch Matthi auf. Seitdem ist Matthi aus dem tapir nicht mehr wegzudenken. Und Gero aus Marens Leben auch nicht.
Jeden Tag die Sachen aus der Wohnung von Maren in den Bus von Pit einladen, in der Stadt ausladen und dann am Ende eines langen Tages zu Hause wieder die Treppen hochtragen – das war allerdings auf die Dauer keine Lösung. Ein neuer Plan musste her. Zunächst wollte man gemeinsam mit Jörg Fuchs aus dem heutigen Sherpa Bergsportladen zusammen in einer Garage in Wahren weitermachen – doch die Wege trennten sich schnell wieder.
Die erste eigene „Ladenlokalität“ fand man dann in einem Hinterhof am Eutritzscher Markt. Eröffnung war am 1. April 1991. Für zwei Jahre sollte dieses Laden-Loft-Lokal die Herberge für die wachsende tapire-Herde bleiben und sich zu einem Anlaufpunkt für Outoor-Interessierte entwickeln.
Stammkunden mit viel Lebenserfahrung können sich bestimmt noch daran erinnern: Über viele Jahre hinweg gab es neben den Outdoorsachen auch Fahrräder bei uns im tapir zu kaufen. Und für alle mit weniger Lebenserfahrung: das Bike Department Ost hat seine Wurzeln im tapir. Doch dazu später mehr.
Kommentar schreiben