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Testbericht: Ghost QC von Rock Pillars

Testbericht: Ghost QC von Rock Pillars

Für das Jahr 2013 hat Rock Pillars mit dem Ghost QC einen Schuh auf den Markt geworfen, der auf die Zielgruppe der ambitionierten Einsteiger und den fortgeschrittenen Bereich zielt. Ein Schuh, welcher komfortabel sitzen und an der Wand anständig abliefern soll. Grund genug, sich dieses Gerät genauer anzuschauen und auf Herz und Nieren zu testen!

Fakten zum Ghost QC

Der erste Eindruck des Schuhs ist absolut positiv. Die Verarbeitung ist nahezu tadellos, es sind keinerlei Klebestellen zu sehen und die Klettbänder machen einen ungemein wertigen Eindruck. Was beim Ghost QC kein Gummi ist, ist aus Leder und daher äußerst anschmiegsam. Die Fersenkonstruktion ist ähnlich wie beim Ozone QC schmal gehalten und gibt daher ein sicheres Gefühl. Im vorderen Bereich ist die Zehenbox durch ein Art Gummistrebe gedeckelt, was den Schuh sicherlich formstabil halten soll und eventuell auch bei Toe-Hooks den ein oder anderen Vorteil haben könnte. Die Spitze des Kletterschuhs ist leicht in die Richtung des großen Zehs gezogen und lässt ein absolut präzises Antreten zu. Die Sohle ist aus dem Rock Pillars eigenen Grippin’Edge Gummi und soll den Schuh an der Wand kleben lassen.

Da ich den Ghost QC als Trainingsschuh testen wollte, entschloss ich mich, eine angenehme Größe zu nehmen und entschied mich für Schuhgröße 41 (Straßenschuhgröße -0,5). Da der Schuh mit einem moderaten asymmetrischen Schnitt und einer geräumigen Zehenbox aufwartet, führt dies im Zusammenspiel mit der nicht zu kleinen Größe zu einem wirklich komfortablen Tragefühl. Meine Zehen sind leicht angestellt und haben auch genügend Platz dafür. Für Komfort sollte also in einem ansprechenden Maße gesorgt sein.

Für Training und Genuss

Da sich Training für mich in der Halle und am Felsen abspielt, musste der Ghost QC natürlich auch beides können. Deshalb zog es mich zum Testen nicht nur regelmäßig in die Kletterhalle um die Ecke, in unser lokales Bouldergebiet und in die fränkische Jura. Neben ambitionierteren Kletterein sollte es sich mit dem Ghost QC aber auch bequem Spulen und Spaß haben lassen.

An der Kletterwand und im lokalen Bouldersektor

Beim Klettern in der Halle macht der Schuh alles richtig. Er sitzt gut, er steht gut und er fühlt sich auch in langen Trainingseinheiten angenehm an. Der Rock Pillars-eigene Gummi steht zuverlässig auch auf schlechten Tritten und entwickelt ein überzeugendes Reibungspotenzial. Dieser positive Eindruck bestätigt sich auch in anspruchsvollen Bouldern. Sicherlich läuft es auf einen Kompromiss hinaus, wenn Komfort und Performance gleichermaßen ein Rolle spielen sollen. Aber auch wenn schwere Züge einen Versuch mehr benötigen als gewohnt, muss das Urteil unbedingt positiv ausfallen. Der Ghost QC klettert sich fast, aber eben doch nicht ganz, wie ein Großer! Der Schuh hat aber nicht nur auf Plastik, sondern auch im Porphyr einen guten Tritt und steht erstaunlich gefühlvoll. So kann man gut mit der Rückmeldung von Tritten arbeiten, in sehr kleintrittigen Passagen hat der Schuh dadurch natürlich Schwächen und kann etwas zu schwimmen anfangen. Der gute Eindruck der Ferse bestätigt sich auch am Echtfels und sie erwies sich als äußerst brauchbar im steileren Gelände.

Oder im fränkischen Kalk

Im Gegensatz zur Kletterhalle in der ich geländebedingt fast immer im Überhang unterwegs bin, musste der Schuh in Franken auch auf Platten und Bäuchen zeigen, was er kann. Zusätzlich sind natürlich auch die typisch fränkischen Löcher, wenn sie denn nur hinreichend klein ausfallen, für Schuhe stets eine echte Herausforderung. Besonders, da der Schuh zu den weicheren und anschmiegsameren Modellen gehört und im Zusammenspiel mit meiner komfortabel gewählten Schuhgröße an kleinen Löchern einknicken kann. Hierfür entwickelt sich aber relativ schnell ein Gefühl, was mit dem Schuh steht und was nicht. Das schränkt den Schuh natürlich in den oberen Graden etwas ein. Nichtsdestotrotz lässt sich mit dem Ghost QC auch im Kalkgestein ein breites Spektrum an Touren beklettern. Für die ganz schweren Sachen müsste es bei mir zwar etwas mehr Stabilität und Aggressivität im Schuh sein, aber zum Ausbouldern, Routenspulen oder für moderates Onsightklettern hat sich das Rock Pillars-Modell auch im Fränkischen absolut bewährt.

Fazit

Der Ghost QC ist keine Kletterschuhwaffe an sich und dennoch ist er an fortgeschrittene Kletterer oder ambitionierte Einsteiger adressiert. Da er durch einen anständigen Zug im Fersenbereich immer gut Druck auf die Zehen bringt, ermöglicht er auch schwere Züge und hat alles, was ein guter Trainingsschuh haben sollte. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber beim Einsteigen in den Schuh. Es bedarf schon einer gehörigen Portion Geschick, um in den Schuh zu kommen, ohne dass das Material über der Ferse mit nach innen rollt.

+ ansprechende und hochwertige Verarbeitung

+ angenehmer Sitz bei gutem Tragegefühl

+ schmale Ferse und leicht unterstützender Toe-Hookbereich

– Ferse rollt sich beim Anziehen immer mal nach innen

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