Vollkommen unerwartet traf uns der Anblick des Buddhistischen Tempels (Gunsetschoinei-Dazan), der quasi im Nebel zwischen den Hochhäusern wie eine Fata Morgana auf mich wirkte. Wir hatten das Glück, dass ein Vertreter der Gelug-Schule den Petersburgern die Ideen und Lehren in einem offenen Dialog näher brachte. Die Anlage selbst ist mitten in der Großstadt ein echter Ruheraum.
Der Zentrale Park für Kultur und Erholung auf der Jelagin-Insel: Man kann in den Park- und Sportanlagen den Petersburgern vor allem am Wochenende ziemlich nahe kommen, wenn man ein wenig Russisch spricht. Dazu kommt an den Wochenenden die improvisierte Tanzfläche vor dem Ausstellungsgebäude mit Live-Musik vom Militärorchester. Gerade im Frühjahr schwelgt der Park in Farben: Ich wusste gar nicht, wie viele Tulpenarten es gibt. Eine absolute Oase, in der man sich bewegen oder einfach nur entspannen kann.
Die Eremitage mit ihrer Ausstellung im Generalstabsgebäude: Während sich viele Reisegruppen auf die konventionellen Sammlungen der Eremitage inklusive Schatzkammer konzentrieren, findet sich gegenüber vom Winterpalais in moderner Arcitektur in einem alten Gebäudekomplex der modernere Teil der Sammlung. Man hat Zeit und Muse, sich die Werke von Picasso, Monet, Miro, Renoire und anderen Meistern ihrer Zeit anzusehen. Wenn dieser Komplex erst einmal komplett fertig gestaltet ist, ist er für alle, die sich für Architektur genauso interessieren wie für die Malerei der Impressionisten, ein absolutes Muss.
Die Bahnhöfe der Stadt: Mich faszinieren Bahnhöfe schon immer, inklusive der Menschen, die man dort trifft. Jeder Bahnhof sieht anders aus. Leider wirken sie oft etwas düster, weil (wahrscheinlich) an Strom gespart wird, sodass man gar nicht alles erkennen kann. Mit viel Zeit, und wahrscheinlich braucht es dann auch eine Erlaubnis, würde ich sie gern fotografieren.
Die temporäre Bilderausstellung auf dem Hof der Peter-und-Paul-Festung. Man hört oder liest immer, wie schwer es Menschen mit Handicap in Russland haben, wie wenig Unterstützung sie bekommen. Umso beeindruckender die großen Bildwände der Elternstiftung mit den lebensfrohen Bildern und Geschichten.
Die Menschen der Stadt und das Leben am Fluss: Ich lasse mich gern treiben, sitze mit einem Kaffee in der Hand und beobachte meine Umgebung. Manchmal nervt der Lärm der übervollen Straßen ein wenig, habe ich den jedoch erst einmal ausgeblendet, kann ich mich stundenlang umschauen oder versuchen, mit den Einwohnern ins Gespräch zu kommen.
Kommentar schreiben