Dein Abenteuer beginnt hier!

Kamtschatka: das nördliche Vulkangebiet

Kamtschatka: das nördliche Vulkangebiet

Kamtschatka: das nördliche Vulkangebiet

Nach einigen Erlebnissen und Erfahrungen in Südamerika und Afrika ging es im Sommer 2013 für mich zum ersten Mal gen Osten, nach Russland, auf nach Asien. Nachdem ich im Juni den Elbrus im Kaukasus besteigen konnte, führte mich mein Weg im Juli ganz weit nach Osten, bis ans Ende des riesigen Russischen Reiches und des Kontinents: Kamtschatka.

Warum Kamtschatka

Seiner unberührten Natur wegen gehört Kamtschatka zweifellos zu den beeindruckendsten Landstrichen der Welt. Als riesige Halbinsel liegt es am östlichsten Ende Russlands – umgeben von drei Meeren: im Westen das Ochotskische Meer, südöstlich der Stille Ozean und im Osten die Beringsee. Auf der riesigen Fläche von 470.000 km² leben nur ca. 400.000 Einwohner; 350.000 davon in der Hauptstadt Petropavlovsk-Kamchatsky. Damit gibt es genügend Raum und Platz für unberührte Natur, unendliche Wälder und Weiten! Durch seine jahrzehntelange Abgeschiedenheit als militärisches Sperrgebiet konnte Kamtschatka seine außergewöhnliche Natur bewahren. Geprägt wird die einzigartige Halbinsel in erster Linie durch seine Vulkane. Mehr als dreißig aktive und über hundert erloschene Vulkane formten Kamtschatka und prägten die Landschaft, deren Täler von kalten, klaren, fischreichen Flüssen durchzogen sind. Diese Flüsse und die großen Seen (z.B. Kurilensee) bieten beste Möglichkeiten einen der größten, mächtigsten und interessantesten Bewohner Kamtschatkas zu beobachten: den Kamtschatka-Braunbär.

Schnee & Eis - und trotzdem bunte, blühende LandschaftenKamen & Klučevskoj in friedlicher EintrachtAufstieg zum Awatschinskij

Was Sie schon immer über KAMTSCHATKA wissen wollten…s

NALYCEVO-Naturpark mit AWATSCHINSKIJ
Nördlich von Petropawlowsk und Elizovo liegt der 1995 eingerichtete Naturpark Nalyčevo (ca. 30.000ha). Der Naturpark ist nach dem gleichnamigen Fluss benannt, der in dem weiten Tal zwischen den beiden Vulkankomplexen Korjakskij/Avačinskij im Süden und Zupanovskij/Dzendzur im Norden zum Pazifik fließt. Neben den vier genannten Vulkanen beherbergt der Park noch neun andere, erloschene „Feuerberge“, die zusammen mit den Tundren und Steinbirkenwälder eine beeindruckende Gesamtkulisse ergeben. Seit 1996 gehört dieser Naturpark zusammen mit anderen Schutzgebieten Kamtschatkas zum UNESCO-Weltnaturerbe „Vulkane Kamtschatkas“. Besonders empfehlenswert ist die Besteigung des aktiven Vulkans Awatschinskij. Obwohl dieser Somma-Vulkan (d.h. neuer Krater in alter Caldera gelegen) „nur“ 2751 Meter hoch ist, sollte man seine Besteigung nicht unterschätzen: von den auf ca. 900 Metern gelegenen Berghütten (Tourbasa) sind es fast 2000 Höhenmeter beim Aufstieg sowie beim Abstieg. Auf gut sicht- und gangbaren Wegen geht es ca. 5-6 Stunden bergauf; 3-4 Stunden benötigt man für den Abstieg. Gerade die letzten, meist stark windgepeitschten Höhenmeter auf rutschigem Lava-Geröll erfordern noch einmal alle Kräfte. Lohn der Mühen ist eine unvergleichliche Aussicht auf die umliegenden Vulkane des mittleren Ostens, die Pazifik-Küste samt die Avača-Bucht und auf einen aktiven, dampfenden Vulkan. Die Fumarolen mit ihrem allgegenwärtigen Schwefel-Geruch sind schon weithin sicht- und riechbar; oben erwartet einen dann der sog. Lavadom – ein „Gebilde“, das man leicht mit einem Korken auf einer stark geschüttelten Sekt-Flasche vergleichen kann. Ist die Magma eines aktiven Vulkanes so zäh, dass sie nicht wie Wasser abfließen kann, sondern wie ein dicker Brei herausgepresst wird und dann erstarrt, entsteht eine blumenkohlartige Struktur aus Gestein und Gas. Wird dieser stets wachsende Dom über den Kraterrand gepresst, kann sich das gesamte Vulkansystem entlasten, was nicht oft in Form von pyroklastischen Strömen (glühende Asche, heißes Gestein und Gasen) geschieht.

auf nach MordorCamp zu Füßen des Tolbatschik im Toten Waldauf, dem Gipfel des Awatschinskij: Lava, Fumarolen, Schneevom Toten Wald zum TolbatschikKamen & Klučevskoj & BezymiannyTolbatschik im Sonnenuntergang

Klučevskoj-Naturpark mit Tolbačik 
Auch der „Klučevskoj-Naturpark“ ist Bestandteil des UNESCO-Weltnaturerbes „Vulkane Kamtschatkas“! Auf seinen gut 370.000ha finden sich insgesamt 13 Vulkane, von denen ca. ein Drittel aktiv ist! Einer der markantesten Vulkane des Parks bzw. ganz Kamtschatkas ist dabei sicherlich der namensgebende Klutschewskij – mit 4600-4800 Metern Eurasiens höchster Vulkan und weltweit der mächtigste Strato-Vulkan. Dieser Vulkan ist nicht nur gewaltig groß, sondern auch immens aktiv: durchschnittlich alle 2 Jahre in Ausbruch mit durchschnittlich 60 Mio. Tonnen basaltischer Lava pro Ausbruch sprechen für sich. Aufgrund dieser Aktivität, seiner Höhe und der Steilheit seiner Flanken ist eine Besteigung des Klutschewskij nur mit Bergführer und alpiner Ausrüstung möglich. Weitaus einfacher ist eine Umrundung oder Besteigung des Tolbatschik! Beim Tolbatschik handelt es sich um einen Vulkankomplex, grob gegliedert in Spitzer Tolbatschik (Ostryi Tolbačik (3682m)) und Flacher Tolbatschik (Ploskij Tolbačik (3085m)). Nur bei der Besteigung des Spitzen Tolbatschik braucht man alpine Ausrüstung! Doch auch an den Füßen der Tolbatschiks kommt man voll auf seine Kosten: zwischen Juli 1975 und Dezember 1976 gab es am Tolbatschik eine der 6 mächtigsten Spalteneruptionen weltweit. Dabei wurde ein Gebiet von 36km² mit durchschnittlich 28m Lava bedeckt; 1km³ Asche und 1km³ Lava wurden gefördert. Den Mondlandschaften und „Toten Wäldern“ rund um den Tolbatschik sieht man das Ausmaß dieses Ausbruches immer noch an. Seit Dezember 2012 fördert ein neuer, aktiver Krater Lava! Ein Besuch dieses „Höllenschlunds“ ist ebenso zu empfehlen, wie eine Umrundung des Tolbatschik-Masssivs (in 4-6 Tagen möglich), bei der außergewöhnliche Blicke auf die umliegenden Vulkane und Begegnungen mit Bären fast garantiert sind.

1 Kommentar

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Weiterschmökern

Graveltour durch das Havelland

Anne 28. Juli 2023

Ta(r)pire auf Tour: Forststeig

Laurie  2. Juni 2023