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Oman: Wer weit genug reist, wird endlich sich selbst finden.

Oman: Wer weit genug reist, wird endlich sich selbst finden.

Ich habe das Land zweimal mit dem Fahrrad bereist. Ich bin zunächst nach Abu Dhabi geflogen und von dort mit dem Rad über Dubai in den Oman gefahren. Nach einem Loop in den Hajar-Bergen fuhr ich mit dem Bus nach Salalah um den Süden des Oman mit dem Rad zu erkunden.
Auf der 2.Reise startete ich in Muscat und fuhr zunächst die Küste entlang gen Süden. Nach einem Besuch bei den Meeresschildkröten in Ras al Jinz besuchte ich die Ramlat al Wahiba um schließlich erneut zum Jebel Shams hinauf zu fahren. Den Jebel Shams schließlich nordwärts umrundend kehrte ich nach Muscat zurück.
Etwa 2.500 Kilometer habe ich mit dem Rad im Oman zurücklegen – und mit unvergesslichen Erinnerungen heimkehren – können.

„Von Zeit zu Zeit braucht jeder Mensch ein wenig Wüste.“ – Sven Hedin
Es sind nicht zuletzt diese Worte, die mich nun schon zwei Mal in den Oman geführt haben. So ist die kleine Sandwüste Ramlat al Wahiba wahrlich ein magischer Ort, an dem man für kurze Zeit alles um sich herum vergessen kann. Das kleine Land am Südzipfel der arabischen Halbinsel hat dabei nicht nur spektakuläre Wüstenlandschaften zu bieten. Ob subtropische Strände in Salala, die Berge des Al Hajar oder abenteuerlich zu erwandernde ausgetrocknete Flussbetten – der Oman ist wahrlich ein touristischer Allrounder.

Anreise über die Hintertür?!
Die Anreise über die Vereinigten Arabischen Emirate ist ein lohnender Auftaktumweg. Per Direktflug erreicht man bequem Abu Dhabi oder Dubai. Nachdem man sich sprichwörtlich auf dem Burj Al Arab, einem der höchsten Gebäude der Welt, einen Überblick verschafft hat, sind es ganze 150 km bis zur omanischen Grenze. 150 weitere Kilometer später kann man bereits auf den menschenleeren Hochplateaus der Al Hajar-Berge die Seele baumeln lassen und beim Blick in das 1000 Meter tiefe Wadi Nakhar – dem “Grand Canyon” des Oman – über dieses spektakuläre Nebeneinander von menschengeschaffener Pracht und natürlicher Erhabenheit sinnieren …
Autovermieter wie Hertz vermieten ihre Fahrzeuge auch grenzübergreifend.

Berge
Die Berge des Jabal Akhdar sind für jeden Oman-Reisenden ein Imperativ. Nicht nur – aber vor allem auch – um einen Blick in die 1.000 Meter tiefe Schlucht des Wadi Nakhar zu wagen. Bereits die Anfahrt über eine gewundene, nicht immer asphaltierte Straße lässt erahnen, welch ungezähmte Schönheit einen erwartet. Nach der Fahrt über ein, auf 2.000 Metern gelegenes, Hochplateau steht man plötzlich am Abgrund. Mehr als 1.000 Meter tief gräbt sich die Schlucht des Wadi Nakha in die Berge. Es ist ein atemraubendes Naturschauspiel. Über allem thront der höchste Berg des Oman: der Jebel Shams – der Sonnenberg! Es lohnt sich, eine Nacht hier oben zu verbringen und den Sonnenaufgang quasi aus erster Hand zu erleben.

Seit dem Ende des vergangenen Jahrhunderts hat sich der Oman auch zum Geheimtipp für Sportkletterer und Alpinisten gemausert. Einen kleinen Überblick über die jeweiligen Möglichkeiten findet Ihr hier.

Die Dhofar-Berge im Süden des Landes erreichen eine Höhe von 2.500 Metern und bietet wahrlich ein Kontrastprogramm zum schroffen Felsen-Theater des Jabal Akhdar. Der von Juli bis August fallende Monsun beschert dieser Region ein auf der arabischen Halbinsel einzigartiges, subtropisches Klima. Während der Rest des Landes einer Sauna gleicht, explodiert in den Bergen des Dhofar in dieser Zeit die Vegetation. Nach den endlosen Kilometern durch die Ausläufer der Rub al Khali, einer der größten Sandwüsten der Welt, trifft einen das Grün dieser Berge wie ein Hammerschlag. Es ist vergleichsweise kühl. Der Duft des Weihrauchs ist allgegenwärtig. Es ist wahrlich ein Fest für die (Geruchs-)Sinne.

Täler
Die Wanderung in das Wadi Shab gehört zu meinen schönsten Erinnerungen an den Oman. Während die ersten Meter noch vom Beton des kleinen Stausees am Ausgang des Tales geprägt sind, taucht man schnell ein in eine Zauberwelt aus Stein, Palmen und kühlendem Wasser. Immer wieder watet oder schwimmt man durch kleine Felsenpools, deren frisches Grün oder dunkles Türkis in faszinierendem Gegensatz zum Ocker der sie umgebenden Berge stehen. Der Sonnenstand bestimmt die jeweilige Lichtstimmung. Das Ende des Tales erreicht man schwimmend. Dieser Teil ist nichts für Klaustrophobiker. Durch einen engen Durchgang erreicht man, halb schwimmend, halb tauchend, eine kleine, doch vom ersten Augenblick überwältigende Höhle. Durch das löchrige Dach fallen scharfkantige Sonnenstrahlen. Ein kleiner Wasserfall bestimmt das Klangbild. Es ist ein magischer Ort. Gleichwohl es an den Küsten nördlich und südlich der Hauptstadt Muskat so einige Wadis zu entdecken und erwandern gibt – das Wadi Shab ist und bleibt ein König unter Gleichen.

In der Wüste
Eine Reise durch den Oman führt einen irgendwann unweigerlich in die Wüste. Eine gewisse Affinität für die magisch-anziehenden Eigenheiten einer solche Landschaft gehört – glaube ich – zu den Charakteristika eines jeden Oman-Reisenden.

In diesem Fall solltet Ihr die Ramlat al Wahiba besuchen. Die kleine Wüste mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von 180 km und einer Ost-West-Ausdehnung von 80 km gehört zu den Zwergen der Wüsten dieser Welt – und ist doch einzigartig. Ihrer geografischen Nähe zum arabischen Meer verdankt sie ihre für eine Wüste unvergleichliche Artenvielfalt.

Für all jene, die ohne eigenen (Miet-)Geländewagen reisen, sei der kleine Ort Al Mintirib am Rande der Ramlat al Wahiba als Basecamp empfohlen. Die meisten Camps verfügen über einen eigenen Abholservice. Und wenn man dann die Teerstraße verlässt …

‘Nachdem wir unsere Schlafstätten für die kommenden 2 Nächte inspiziert hatten ging es dann auch gleich per Allrad in den scheinbar endlosen Sand. Die stille Majestät der Dünen zieht mich jedes Mal auf Neue in ihren hypnotisierenden Bann. Diese für die Ewigkeit geschaffene und sich doch stetig ändernde Landschaft vermag eine Ruhe und Gelassenheit zu vermitteln, die uns im täglichen urbanen Wirrwarr schlicht abhanden gekommen ist. Die Wüste ist ein magischer Ort. Nichts lenkt hier ab. Man findet nur was man mit sich bringt. Auf dem messerscharfen Grat einer Düne sitzend kommt man kaum umhin, dem alten Zitat zuzustimmen:

Wer nur weit genug reist, wird am Ende sich selbst finden.’

Ein Ausflug in die Rub al Khali bedarf einiges an Vorbereitung. Das sogenannte “Leere Viertel” ist die größte Sandwüste der Welt. Selbstfahrer sollten sich nicht allein in die Dünen wagen. Vor allem von Salala aus werden außerdem viele geführte Touren angeboten.

Unterwegs
Der Oman ist noch immer ein Geheimtipp. Wenngleich die Touristenzahlen jährlich steigen, ist das Land von Massentourismus noch weit entfernt. Das ist einerseits Grund, den Oman zu besuchen –andererseits heißt dies aber auch, dass der Oman ein durchaus teures Reiseland sein kann. Für einen Geländewagen muss man schon bis zu 500,- Euro pro Woche einplanen.

Ein Hostel sucht man oft vergebens. Auch einfache Hotels können dann das Reisebudget nicht unwesentlich belasten. Für das nötige Kleingeld kommt man am anderen Ende der Skala dann aber in Resorts und Anlagen unter, in welchen man sich wahrlich in die Geschichten aus 1001 Nacht versetzt fühlt.

Für den Selbstfahrer aber bietet sich noch eine ganz andere Art der Unterkunft an: wild campen! Nahezu überall im Oman kann man ungestört und ganz legal sein Zelt aufschlagen. Ob an den Stränden oder in der Wüste – eine Nacht im “100.000 – Sterne-Hotel” des Oman wird man so schnell nicht vergessen.

Mit dem Rad?!
Der Oman hat sich in den vergangenen Jahren auch für Reiseradler zum Geheimtipp entwickelt. Das Straßennetz ist bereits gut ausgebaut und wird stetig erweitert. Auf den häufig frequentierten Strecken bedeutet dies indes, auf einer autobahnähnlichen Straße unterwegs zu sein. Richtig schön wird es auf den Nebenstraßen, z.B. auf einer Umfahrung des Jebel Shams im Hajar-Gebirge. Auch die Pisten lassen sich zum größten Teil recht gut fahren. Man ist oft allein und findet einen “schönsten wilden Zeltplatz” nach dem anderen!

Im Norden des Landes sind die Entfernungen zwischen einzelnen Versorgungsmöglichkeiten überschaubar. Eine Fahrt in den Süden des Landes benötigt da schon etwas mehr Vorbereitung. Mehr als 1.000 km mit nur spärlich vorhandenen Versorgungsstellen durch die Wüste müssen überbrückt werden. Jene Tourenradler, die tagelanges, meditatives Fahrradfahren als höchstes Glück erleben, werden auf dieser Strecke voll auf ihre Kosten kommen.

Ersatzteile sollte man allerdings reichlich dabei haben. Außerhalb der Hauptstadt Muskat und vielleicht Nizwa und Salala gibt es kaum erwähnenswerte Fahrradläden oder -werkstätten. Mit der wachsenden Beliebtheit der “Tour de Oman” dürfte sich diese Situation aber durchaus mittelfristig ändern.

Und sonst?
Es gäbe sicher noch vieles zu erzählen. Ein frühmorgendlicher Besuch im Ras Al Jinz Meeresschildkröten-Reservat gehört ebenso dazu wie ein Bummel durch die Altstadt und den Markt von Muskat. Eines scheint sicher: eine Reise in den Oman – mit welchem Transportmittel auch immer – wird noch lange nachhallen!

Beste Reisezeit:
Oktober – April
Wer eine Rundreise durch den Oman plant, sollte auch ein wärmeres Oberteil für kühle Nächte im Gepäck haben. In den Bergen des Jebel Shams kann es durchaus empfindlich kühl werden des Nachts. Dort kann es im Winter auch Regenschauer geben.
In den Wüsten des Landes (Wahiba, Rub al Khali) ist es ganzjährig heiß.
In der Hauptstadt Muskat kann es auch im Oktober oder im April unangenehm heiß werden. Im äußersten Süden des Landes, in und um Salalah, herrschen hingegen nahezu tropische Bedingungen – mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit.

Anreise:
mit dem Flugzeug, Turkish Airlines ab Leipzig/Berlin via Istanbul (400,- €)
Lufthansa ab Frankfurt (1 Stop) (425,-€)
Über Land via Dubai und/oder Abu Dhabi.

Einreise:
Visa sind gegen eine Gebühr von 20,- Rial (ca. 50,- €) am Flughafen erhältlich. Bei einer Einreise über Land via Dubai werden für einen Aufenthalt von bis zu 3 Wochen keine Gebühren fällig.

Wer auf dem Landweg nach Musandam reist, muss bei erneuter Einreise ein neues Visum für den Oman erwerben. Dieses kostet 5,- Rial. (etwa 11,- Euro)

Online-Visa-Beantragung möglich.

Sprache:
Arabisch

Auf den Märkten der Hauptstadt und in touristisch erschlossenen Gebieten spricht man zunehmend Englisch. Es gibt, zumeist im Handel und Gaststättengewerbe, eine hohe Anzahl indischer Einwanderer, die ebenfalls Englisch sprechen.

Geld:
Omanischer Rial
Euro und Dollar lassen sich problemlos in jeder größeren Stadt umtauschen.
EC-Kartennutzung zum Geld abheben in Muskat (Maestro)
Kreditkarte empfehlenswert!

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  • Kopfbedeckung und gute Sonnenbrille gegen die Sonne
  • Lange, den Sitten und Gebräuchen des Landes angepasste Kleidung
  • Wandersandalen (Wadi-Wanderungen)
  • 1 wasserdichten Packsack (Wadi-Wanderung)
  • Für alle Selbstfahrer: eine gute Karte (z.B. Reise Know How)
  • Für alle, die in den Bergen übernachten wollen: Fleece– oder leichte Primaloftjacke

Oman, UAE and the Arabian Peninsula, Lonely Planet

Oman, Reise Know How, PDF-Download: 21,99 €

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