Beste Reisezeit
Wir waren uns zuerst unsicher, ob das Wandern in Januar in Südfrankreich temperaturmäßig wirklich für uns machbar ist, aber wir wurden positiv überrascht. In Marseille und Umgebung waren tagsüber angenehm milde Temperaturen, perfekt zum Wandern. Schwierig war es nur mit dem Wind, der unheimlich stark und kalt war. In der Nacht ging es aber dennoch manchmal unter den Nullpunkt, weswegen wir froh waren, doch die wärmeren Schlafsäcke eingepackt zu haben. Je näher wir Richtung Nizza kamen, desto wärmer wurde es tagsüber – am Ende war das Rumlaufen im T-Shirt kein Problem mehr. Die meiste Zeit hatten wir komplett sonnige Tage, an drei Tagen allerdings sind wir in den nicht zu unterschätzenden Starkregen geraten, der das Wandern und Zelten unheimlich erschwert hat.
Anreise
Nach Marseille sind wir mit dem Zug gekommen, es gab ein Sparangebot der Deutschen Bahn für 40 Euro pro Nase. Es ging von Dresden nach Frankfurt am Main und von da aus dann im TGV direkt nach Marseille. Das Ganze hat 12 Stunden gedauert, war aber ziemlich entspannt. Die Anreise ist auch mit dem Bus möglich, dauert dann aber um die 24 Stunden.
Einreise
Die Einreise ist unproblematisch, an der Grenze mussten wir nicht mal unseren Personalausweis vorzeigen.
Sprache
Amtssprache ist Französisch, aber viele Leute, die wir getroffen haben, haben auch ein bisschen Englisch gesprochen.
Geld
Es gibt in Frankreich auch den Euro und man kann fast überall Geld abheben. Dafür muss man aber meistens eine kleine Gebühr einberechnen. Die Airbnbs konnten wir über die Website bezahlen und die Einkäufe haben wir immer bar bezahlt. Deswegen kann ich nichts wirklich zur Kartenzahlung sagen, aber ich wurde vermuten, dass es kein Problem ist, vor allem nicht bei den größeren Supermärkten wie Casino, die man eigentlich überall findet.
Übernachtung
Die meiste Zeit haben wir in Airbnbs übernachtet oder bei Hosts, die wir über Couchsurfing gefunden haben. Da es schon eine eher touristische Gegend ist, ist es überhaupt kein Problem, auch in kleineren Dörfern eine günstige bzw. kostenlose Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Ansonsten haben wir zwei mal wild gecampt. Da sowieso alle Campingplätze geschlossen waren, hat es auch niemanden gestört. Wildcampen schien an sich schon sehr akzeptiert zu sein; alle Einheimischen, mit denen wir darüber geredet haben, waren absolut nicht verwundert und haben auch keinerlei Bedenken geäußert. Die Schutzhüttenübernachtung war eher zufällig. Wir hatten vorher nirgendwo eine Info gefunden, dass die Hütten existieren und haben sie auch nur auf der Strecke von Cassis nach La Cadière-d’Azur entdeckt. Die Hütten schienen offen für alle – einfach reingehen, Feuer anmachen und eine kurze Weile oder eben eine Nacht verweilen.
Wegbeschaffenheit und Schuhwerk
Die Wege waren sehr sicher zu gehen, auch mit großem Rucksack. Meistens waren es breite Wanderwege. Das „schwierigste Stück“ war ein ca. 1 Meter breiter, steiniger Weg bergauf. Allerdings gibt es einige asphaltierte Straßen; ich würde schätzten, es waren ca. 15 % des Weges. Das nervigste Stück war dabei zwischen Cassis und La Cadiere-d’Azur, wo es ca. 5 Kilometer an einer Straße entlang bergauf ging. Aber dieser Abschnitt lässt sich einfach mit Trampen überwinden.
Wir sind die ganze Tour ohne Probleme in Turnschuhen gelaufen, empfehlenswert wären aber aufgrund der Länge der Strecke ganz normale Wanderschuhe.
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