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Kenntnisse im Umgang mit Karte und Kompass gesucht: Unterwegs beim 8. Auewald-MBO

Kenntnisse im Umgang mit Karte und Kompass gesucht: Unterwegs beim 8. Auewald-MBO

Welche sportliche Herausforderung in Leipzig vereinigt alljährlich die örtliche Langstreckenlaufprominenz, Kletterer aller Altersklassen, Radfahrer und Kanupolospieler in einer Veranstaltung? Geht nicht, gibt’s nicht? – Geht doch, wie die 8. Auflage des Auewald-MBO wieder einmal eindrucksvoll gezeigt hat. Und es gibt eine seit Jahren wachsende Fangemeinschaft, die sich dem Orientierungslauf auf zwei Rädern im November, zumeist bei schönstem Mountainbike-Wetter, gern stellt. Nach Jahren im südlichen Auenwald rings um den Wildpark und den Cospudener See haben die Teilnehmer seit letztem Jahr die Möglichkeit, den nördlichen Auenwald näher kennenzulernen, wenn sie sich ausgestattet mit Topokarte und Lochkarte auf die Suche nach den 20 in der Karte eingetragenen Punkten begeben.

In diesem Jahr stellten sich 61 Mannschaften, bestehend aus zwei Startern, dem Kampf um die Ehre, wie es in der Ausschreibung vom Bergsportverein Leipzig-Mitte so schön beschrieben worden ist. Und das Team um Wettkampfleiter Ralf hatte auch in diesem Jahr keine Mühe gescheut, uns auch mal so richtig in die Irre zu führen. Nasse Füße inklusive.


Gestartet wurde in Zehnerblöcken in einem 5-Minuten-Startintervall. Dabei bekam jedes Team 5 Minuten vor seinem Zeitstart die Wettkampfkarte und die Lochkarte ausgehändigt, um bis zum Start eine eigene Route vorausplanen zu können. Nach dem Start hat jedes Team genau 2 Stunden Zeit, so viele Posten wie möglich zu finden, wobei jedem davon – je nach Schwierigkeit – ein anderer Punktwert zugewiesen wurde (von 10 – 50 Punkten pro Station). Überzieht man die Wettkampfzeit, bekommt man schnell auch viele Punkte wieder abgezogen. GPS-Geräte nützen einem nichts beim Wettkampf, dennoch hatten einige ihre Geräte am Rad befestigt. Einen Kompass sollte man mit sich führen, da einige Posten damit schneller zu finden sind.

Mit Startnummer 151 gingen wir im letzten Zehnerblock an dem Start. Nach dem Kartenstudium entschieden wir uns, zuerst den ‚Wanderleiter‘ auf seiner Strecke zu besuchen, einen mobilen Punkt, bevor wir zu unserem ersten Posten fahren würden. Traf man ihn auf seiner ‚Wanderstrecke‘ an, dann konnte man Zusatzpunkte erhalten. Punkte, die am Ende vielleicht den Unterschied in der Platzierung ausmachen würden.

Unterwegs zum ersten Posten rief mir ein Fahrer aus einem früher gestarteten Team noch zu: „Augen auf bei Punkt 14!“. Haben wir gemacht, aber trotzdem bewahrte uns dieser Hinweis nicht vor einer längeren Suche. Ein anderer fragte nach, ob wir Gummistiefel dabei hätten. Die könnte man bei besagtem Punkt 14 gut brauchen. Somit war schnell klar geworden, dass dieser Wegpunkt somit auf der anderen Grabenseite zu suchen sein würde. Aber auf engem Raum befanden sich 4 Hochsitze, wovon drei am Wegesrand gut zu sehen waren. Welcher nun der richtige Hochsitz ist, von dem aus in 20 m Entfernung die Ampel am Totholz befestigt sein sollte, stellte sich dann als echte Orientierungsaufgabe heraus. Es tröstete nur bedingt, dass andere Teams mit uns suchten… Auf dem Rückweg landeteten dann auch unsere Füße trotz weiten Sprungs im Graben.


Egal! – Die nassen Füße hielten uns nicht vom weiteren Wettkampf ab. Auf unserer Runde kamen wir in diesem Jahr ohne Kompass-Hilfe aus. Bis auf einen Posten fanden wir alle, die wir uns in der Startvorbereitung vorausgesucht hatten und kamen mit vierminütigen Verspätung im Ziel an. Das bedeuteten 5 Strafpunkte Abzug für uns. Geht noch, hatten wir doch im Vergleich zu unserem 1. Start bei einem Auewald-MBO unsere Punktzahl verdoppelt – dank eindeutiger Aufgabeneinteilung und dadurch deutlich weniger Diskussion unterwegs 🙂  Hätten wir beim letzten Posten eher mit der Suche aufgehört (wir fanden ihn nicht, erfuhren im Ziel, dass wir nur 20m weiter hätten fahren müssen…), wären wir auch in der Zeit geblieben. Aber irgendwie sagt man sich bis zuletzt: „Der muss doch hier irgendwo sein – kann doch nicht so schwer sein, den Posten zu finden. So viele Birken stehen hier doch auf der linken Wegseite nicht herum…“. Dass es eben doch schwer ist, rechtzeitig aufzuhören, zeigt die Ergebnisstatistik: 24 der 56 ins Ziel gekommenen Teams überzogen, und das teilweise sehr deutlich, die 2-Stunden-Grenze.  Darunter auch das Siegerteam (bei 285 gesammelten Punkten stören 15 Punkte Abzug nicht) und das BDO-Team, das 8 Minuten zu spät die Ziellinie überfuhr 🙂

Am Ende gab es zum ersten Mal eine Siegerehrung in vier unterschiedlichen Kategorien, wobei man über die Altersgrenze bei den Senioren ruhig noch einmal reden könnte. Wer im Übrigen die noch größere Herausforderung sucht, der sollte jetzt schon mit der Vorbereitung auf den Harz-MTBO beginnen. Der findet 2014 im Oktober statt und bietet viel für die Beinmuskulatur:  5 Stunden Rad-Orientierung im Vor- und Unterharz .

Wir freuen uns schon auf die 9. Auflage im Auenwald! Dann hoffentlich wieder mit diesem bunt gemixtem Starterfeld. Und Danke für das Organisieren dieses feucht-schlammigen Radsportvergnügens!

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