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Den Schweden über die Schulter geschaut: Eine Stippvisite bei Woolpower in Östersund

Den Schweden über die Schulter geschaut: Eine Stippvisite bei Woolpower in Östersund

Als Skandinavienfahrer kennt man Woolpower (oder Ullfrotté) schon seit vielen Jahren. Die Wollbekleidung mit der markanten Schlingenstruktur auf der Innenseite wird seit 1969 in Östersund (Schweden) produziert, einer Stadt, die nur etwa 400 km vom Polarkreis entfernt ist. Man kann also guten Gewissens davon ausgehen, dass sie genau wissen, wie es ist, wenn der Winter einen Landstrich fest im Griff hat und wie man sich gut vor Kälte schützen kann. Ihr Credo: Es gibt kein schlechtes Wetter.

Alle Woolpower-Produkte, vom Garn bis zur fertig genähten Kleidung werden im Werk der Ullfrotté AB in Östersund hergestellt. Dazu gehören neben der bekannte Unterwäsche und den Socken auch isolierende Bekleidung, die sowohl als Midlayer als auch als äußerste Lage getragen werden kann. Drei tapire konnten sich bei den Schweden im Werk umsehen und trafen dabei auf die Näherinnen, die ihre Langarmshirts, die sie auf der Schneeschuh- und Hundeschlittentour testen konnten, fertiggenäht haben. Ihre Namen hatten sie auf einem kleinen Label in den Sachen entdeckt.

Neben der Werksbesichtigung ging es natürlich auch um das richtige Kleiden in der Kälte. Kleidung wärmt ja nicht per se, es sei denn, es ist eine Wärmequelle (Taschenwärmer etc.) mit eingebaut. Doch die richtige Kleidung kann dem Körper helfen, die Wärme, die er produziert hat, auch zu halten. Gleichzeitig sollen Feuchtigkeit und überschüssige, nicht benötigte Wärme abgeführt werden können.


Wolle hat in den letzten Jahren in der Bekleidung eine regelrechte Renaissance erlebt. Denkt man an Icebreaker, die mit ihren 100% Merinowollsachen als die Vorreiter im Unterwäschenbereich gelten, denkt man an Firmen wie Mufflon oder Ivanhoe of Sweden mit ihren gewalkten Wollsachen oder eben auch an Woolpower (Ullfrotté), dann ist die Nachfrage an der Bekleidung aus Wolle stetig gestiegen. Doch was unterscheidet die Schweden aus Östersund von den anderen Marken.

Bei Woolpower wird als Grundlage auch aus Wolle von Merinoschafen verwendet. Merinowollfasern besitzen eine stark gekräuselte Faserstruktur, in der viel Luft gespeichert werden kann. Doch damit enden schon die Gemeinsamkeiten. Durch das spezielle Frotteestrickverfahren bei Woolpower werden auf der Innenseite des Materials zusätzliche „Zwischenräume“ geschaffen, sodass noch mehr Luft gespeichert werden kann. Dadurch entsteht eine deutlich höhere Isolationsfähigkeit des „Ullfrotté-Materials“ von Woolpower. Zudem sitzen die Shirts und Hosen sehr gut, da auf der einen Seite die Frotteeschlingenstruktur für eine hohe Elastizität und damit Passgenauigkeit sorgt. Hinzu kommt, dass die Jacken und Shirts keine Nähte an den Seiten und auf den Schultern haben dank des speziell entwickelten Schlauchstrickverfahrens. Das alles zusammen spricht für den perfekten Tragekomfort der Woolpowersachen. Dass auch diese Shirts und Hosen auch bei langer Nutzungsdauer auf Tour geruchsfrei bleiben, kann sich jeder vorstellen, der schon seine positiven Erfahrungen mit den antibakteriellen Eigenschaften von Merinowolle machen konnte. Für eine längere Lebensdauer sorgt auch der Anteil an Nylon in der Woolpowerbekleidung.


Beim Werkrundgang in Östersund wird deutlich, dass die Schweden einen hohen Anspruch an Qualität haben. Regelmäßige Stichproben und die Tatsache, dass die Namen der Näherinnen im Label nachzulesen sind, sprechen für Woolpower. Und, die Produktion in Östersund ist zertifiziert gemäß ISO 14001 (Umweltmanagement) und ISO 9001 (Qualitätsmanagement). Natürlich hatten sie für uns vor Ort auch entsprechende Pflegehinweise parat, wenn denn die Jacken und Hosen einmal doch gewaschen werden sollten, wohl wissend, dass aufgrund der selbstreinigenden Eigenschaften der Wolle die Bekleidung nicht so häufig gewaschen werden muss, worüber sich nicht nur die Umwelt freut:

– Ullfrotté Original kann bei Bedarf in der Maschine bei 60 °C gewaschen und bei mittlerer Hitze im Trockner getrocknet werden

– Im Winter kann man Textilien trocknen, indem man die Feuchtigkeit gefrieren lässt. Hängt man die Kleidungsstücke
z. B. über die Skier, gefriert die Feuchtigkeit zu Eis, das sich dann ausschütteln oder -bürsten lässt

Auf unserer Testtour haben wir auch Shirts, Hosen und v.a. auch Socken mitbekommen. Mal sehen, wie zufrieden der Rest der tapire dann ist, die bis jetzt noch keine Sachen von Woolpower haben beziehungsweise testen konnten.

 

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