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Testbericht: Durch den Winter mit dem Bergans Akeleie Lady Half Zip

Testbericht: Durch den Winter mit dem Bergans Akeleie Lady Half Zip

Merinowolle ist aus dem Unterwäschesegment nicht mehr wegzudenken. Doch was machen Wollmimosen, die auch bei der feinsten Wollfaser ein leichtes Unwohlsein auf der Haut verspüren, aber nicht auf die vielen positiven Eigenschaften von Wolle verzichten möchten? Für die hat Bergans, nicht als erster Hersteller, aber mit einer sehr eigenen Lösung, Baselayer auf den Markt gebracht, die mit ihrem Merinowoll-Polyester-Gemisch schon beim ersten Hautkontakt überzeugen konnten. Ich war neugierig, ob das wirklich funktioniert und entschied mich für das Akeleie Lady Half Zip, auch wenn die Farbkombination inklusive der auffallenden Streifenoptik zunächst etwas gewöhnungsbedürftig für mich war. Das Langarmshirt hat mich jetzt einen Winter lang beim Laufen, auf Skiern und beim Eisklettern bekleidet. Und um es auch schon einmal vorwegzunehmen: Ich möchte es nicht mehr missen.

Die Akeleie-Shirts von Bergans sind entwickelt worden für all jene, die viel Wert auf eine hohe Wärmeisolation legen, dabei leichte Bekleidung bevorzugen und die keine reine Wolle auf der Haut vertragen. Die Norweger haben ihre neue Unterwäsche-Linie (Hybridwolle) aus zwei Schichten ‚zusammengesetzt‘. Eine erste Schicht ist aus einem Merinowollmix (80% Wolle / 20% Polyester), wobei die Wolle, so garantiert es Bergans, weil sie wissen, wo die Wolle herkommt, mulesingfrei ist. Die zweite Lage besteht aus einem Polyestermix. Durch die doppellagige Konstruktion soll das Langarmshirt mehr Luft speichern können und somit für eine perfekte Wärmeisolation sorgen. So weit die Theorie.

Das Akeleie-Zip kommt in einer Box aus umweltfreundlichem Karton, der in einem kleinen recycelbaren Beutel aus Tyvek® steckt, der für Vergessliche auch eine Wasch- und Pflegeanleitung enthält. Der Beutel hat auch kleine Belüftungslöcher und lässt sich später gut als Aufbewahrungssäckchen nicht nur für das Langarmshirt verwenden.

Nun trage ich also ein Wollmix-Oberteil als erste Lage auf der Haut. Klingt schon komisch – ein Hybrid auf der Haut. Doch das Material fühlt sich auch nach mehreren Wäschen angenehm auf der Haut an. Und egal, wie sehr mich das Bewegen zum Transpirieren gebracht hat, dieses Wohlfühlgefühl bleibt erhalten inklusive dem vollständigen Fehlen eines kratzigen Gefühls auf der Haut. Die Wolle ist anscheinend wirklich nur auf der Außenseite des Langarmshirts verarbeitet. Das ist für mich einfach nur genial, wobei mich durchaus mal interessieren würde, wie genau die Norweger das schaffen.

Der Schnitt ist, wenn man es so will, körpernah gehalten, die Flachnähte verhindern ein Scheuern auf der Haut. Ich habe mich bei der Größenauswahl für eine etwas legere Trage-Variante entschieden. Der Reißverschluss ist weich hinterlegt und eine Zippergarage sorgt für einen reibungsfreien Abschluss am Kinn. Der kurze Reißverschluss und der höhere Kragen stehen für eine gute Wärmeregulierung im Auf- und Abstieg. Die Arme sind lang genug, um auch auf dem Fahrrad an den Handgelenken nicht auszukühlen. Auch der Nierenbereich wird nicht vergessen, kühlt selbst beim Radfahren nicht aus, denn das Akeleie Half Zip ist hinten etwas länger geschnitten.


Auch beim Schnell-Trocknen überzeugte der Half-Zip-Pullover. Beim Miriquidi-Skirennen reichten die kurzen Pausen bei normaler Raumtemperatur zwischen den Staffeleinsätzen aus, um danach wieder ein trockenes Langarmshirt anziehen zu können. Heißt: Der Materialmix trocknete um einiges schneller als die reinen Wollteile von Icebreaker.  Nach einer Woche permanenten Tragens gab es aus dem Kreis der Mitreisenden keine Beschwerden. Auch bei diesem zweilagigen Konstruktionsprinzip wirken die natürlichen geruchshemmenden Eigenschaften der Merinowolle.

 

Fazit

Das Akeleie Half Zip ist ein echter Allrounder, der sein Einsatzgebiet vor allem von Herbst bis zum Frühjahr hat. Der Materialmix sorgt für den notwendigen situationsangepassten Klimakomfort auch bei hochpulsigen Aktivitäten, inklusive kurzen Trocknungszeiten trotz des hohen Wollanteils. Leider kommt es durch Kletterverschlüsse an den Hosen relativ schnell zu einem leichten Pilling. Wer also viel Wert auf das Äußere legt und wen daher dieses leichtes Fusseln auf dem Shirt stört, sollte abwägen, ob ein Kompromiss zugunsten des hohen Tragekomforts für ihn okay ist.

+ hoher Tragekomfort durch einen körpernahen Schnitt und weiches Material auf der Innenseite
+ Flachnähte
+ kratzfrei und geruchsneutral
– pillt relativ schnell auf der Außenseite


Ich mag, wie eingangs schon erwähnt, das Shirt nicht mehr missen – auch wenn ich länger gebraucht habe, das Langarmshirt auch ohne Jacke oder Weste darüber zu tragen. Quergestreift ist auch auf den zweiten Blick wohl eher nicht so mein Ding. Aber, und das ist für mich das Entscheidende, der Tragekomfort ist einfach nur genial, sodass ich weiter als gelbes Streifenhörnchen unterwegs sein werde. Die Norweger haben schon ein eigenes Farbempfinden, was wohl an ihren langen Winternächten liegt.
Ãœbrigens: Es gibt die Akeleie-Shirts auch noch in unifarben dunkelschwarzgrau, was dann eher wieder an Unterwäsche erinnert, und auch noch in einer „Pretty in Pink“-Variante.

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