Wanderschuhe und Rucksäcke gehören für mich zu den Dingen, die auf Tour einfach passen müssen und bei denen ich keine Kompromisse eingehen würde, damit es nicht zu Scheuerstellen (reibende Rucksackgurte) und Blasenbildung (reibende Schuhe) kommt. Während es bei Rucksäcken nur wenige Verschleißteile gibt, die, wenn man an die Schnallen denkt, einfach zu ersetzen sind, verhält es sich bei Wanderschuhen und Bergstiefeln ähnlich wie mit Autoreifen. Irgendwann nutzt sich die Laufsohle ab: Je weicher und griffiger die Gummimischung, desto schneller geht das.
…so fangen immer wieder einige Gespräche bei uns am tapir-Servicetresen an. Oder wir dürfen einen Blick auf oft gut getragene Bergschuhe werfen und uns mit der Frage auseinandersetzen, ob man denn noch etwas machen könne. Der Schuh sieht noch gut aus, doch die Laufsohle ist platt oder löst sich an der einen oder anderen Stelle schon ab. Es genügt dann zunächst der Blick ins Schuhinnere: Gezwickt oder gestrobelt? Ist der Schuh nicht in traditioneller, zwiegenähter Machart hergestellt (da gibt es überhaupt keine Probleme), sondern eben gezwickt, kann er zum Hersteller geschickt werden und bekommt dort gegen ein Entgelt eine neue Laufsohle verpasst. Gestrobelte Modelle haben es da etwas schwerer: Sie sind in der Regel nicht wiederbesohlbar und werden daher nicht zu den Firmen geschickt. Und nun, da das Frühjahr mit aller Macht über uns gekommen ist, die ersten Touren anstehen oder in Planung sind, steigt auch bei uns im tapir die Nachfrage nach Neubesohlungen. Ein Grund, sich mal wieder etwas intensiver mit dem Schuhaufbau und dem Thema „Pflege und Lagerung“ zu beschäftigen, damit es mitten auf der Tour nicht zum unvermittelten Ab- oder Auflösen der Laufsohle kommt.
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