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Eine Herbstliaison mit dem Joe von Mufflon

Eine Herbstliaison mit dem Joe von Mufflon

Bekleidung von Mufflon sieht schon auf den ersten Blick kuschlig und heimelig aus. Als Winterkind bin ich gern in den kalten Monaten unterwegs und habe daher unsere Mufflon Kollektion immer wieder neugierig beäugt. Dabei habe ich mich freiwillig-unfreiwillig etwas in Joe verguckt, eine mitteldicke Kapuzenjacke aus gewalkter Merinowolle made in Germany. Das schlichte und unaufgeregte Design war und ist genau mein Ding. Kurzerhand gekauft, hat mich Joe daher auf einer Reise ins herbstliche Lyon begleitet und ist seitdem mein (beinahe) alltäglicher Begleiter. Was die Jacke kann und was nicht, lest ihr hier im Test. Schon mal vorweg: Mufflons Designphilosophie hat es mir sehr angetan.

Von seinem ganzen Auftreten her ist Mufflon ein bodenständiger, einfacher Familienbetrieb, bei dem man weiß, was man hat. Das Wahlstedter Unternehmen legt Wert auf eine Mélange aus hochwertigen Materialien und fachkundiger Verarbeitung, was eine langjährige Nutzung des Produkts ermöglicht. Überflüssigen Schnickschnack sucht man bei Mufflon vergebens – so auch bei Joe.

Die mitteldicke Kapuzenjacke hat alles, was sie braucht, und nicht mehr. Die funktionalen Details lassen sich an einer Hand abzählen: Zwei Außentaschen und zwei Innentaschen sorgen für genügend Stauraum, ein Taillenzug verfeinert den Schnitt. Die Kapuze ist besonders bei kälteren Temperaturen praktisch, oder wenn man seine Mütze hat liegen lassen.

Im herbstlichen Lyon hat mir Joe gute Dienste geleistet. Wir waren viel gemeinsam unterwegs und dank der gewalkten Merinowolle war das Mikroklima unter der Jacke stets angenehm. Wurde es abends etwas kälter, habe ich den Kragen hochgezogen. Dann noch die Kapuze drüber und die mobile Behausung war komplett. Genau so habe ich mir das bei einem Herbstkleidungsstück vorgestellt, in dem man sich bei stürmischem Wetter so richtig verkriechen kann. Die Kapuze bietet auch jede Menge Platz, sodass ich noch locker eine Mütze mit drunterziehen konnte. Und wenn man sich im Park auf einem Blätterbett ausruhen möchte, gibt die Jacke ein hervorragendes (und komfortables!) Kopfkissen ab.

Joe besteht aus Mufflons W100-Material, das aus gewalkter Merinowolle mit einer Stärke von 450 g pro m² gefertigt wird. Damit ist Joe weniger dick als Jacken aus dem W300er-Material (780 g/m²) und auch dementsprechend weniger warm. Die Jacke eignet sich somit eher für den Übergang und nicht für krass kalte Wintermonate.

Bei dem derzeitigen Temperatursturz in Leipzig trage ich Joe mit einem dicken Pulli drunter und gegebenenfalls einem Schal und einer Mütze als Ergänzung. Für die herbstlichen Monate, die nun in naher Vergangenheit liegen, ist die Jacke dahingegen perfekt.

Begeistert haben mich die insgesamt vier Taschen, in die ich meinen ganzen alltäglichen Kram packen kann. Ein absolutes Muss ist für mich bei einer Alltagsjacke mindestens eine Innentasche, in die ich Reclam und Moleskine verstauen kann. Joe verwöhnt mich hier gleich mit zwei Taschen – so kann ich schön viele Dinge mitnehmen, die ich danach ein wenig suchen muss 😉

In Leipzig bin ich vor allem mit dem Rad unterwegs und habe Joe somit auch bei Fahrtwind mit unterschiedlichen Bekleidungsschichten getestet. Kurz gesagt: Joe ist keine Fahrradjacke. Das W100-Material ist trotz des Walkverfahrens nicht winddicht; hinzu kommt, dass die Jacke über keinerlei Ärmelbündchen verfügt. An den Ärmeln zieht es also rein. An sich hatte ich mir etwas mehr Winddichtigkeit erhofft und war diesbezüglich etwas überrascht.

Zieht man bei kälteren Tagen – wie wir sie gerade haben – ein wärmeres Fleece oder einen Pullover unter Joe, geht es besser, doch bleibt es offensichtlich, dass die Jacke für den Spaziergänger und Waldgeher und nicht für den Radfahrer gedacht ist. Und das ist auch in Ordnung so, denn auf Wald und Feld brilliert sie wiederum mit einem angenehm weiten Schnitt.

Der größte Vorteil des Joe liegt in seiner Materialbeschaffenheit. Die gewalkte Merinowolle ist zwar nicht winddicht, dafür sorgt sie für ein angenehmes Klima unter der Jacke. Joe hat meiner Erfahrung nach auch bei einfachem Regen eine gute Figur gemacht: Die verfilzten Wollfasern machen es den Regentropfen schwer, bis zur inneren Kleidungsschicht durchzudringen. ine Regenjacke ist Joe natürlich nicht; über kurze Regenschauer muss man sich jedoch keinerlei Gedanken machen.

Wie wir es von Mufflon gewohnt sind, ist Joe hervorragend verarbeitet. Die Nähte sitzen bombig, der frontale Zweiwegereißverschluss ist leichtgängig und eine Freude zu benutzen.

Was mir Joe neben der hervorragenden Verarbeitung und der gewalkten Wolle sympathisch macht, ist die regionale Ausrichtung des Herstellers. Mufflon beschäftigt etwa 22 MitarbeiterInnen und fühlt sich der Wahlstedter Region zugetan.

Ökologisch gesehen ist Joe, wie alle Mufflon-Produkte, eine runde Sache. Die Merinowolle ist bluesign-zertifiziert und stammt aus Mulesing-freien Betrieben aus Südamerika, Südafrika und Neuseeland. Sie ist zusätzlich Öko-Tex100-zertifiziert, demnach werden möglichst wenige Chemikalien bei der Färbung der Wolle eingesetzt.

Genau genommen muss die Merinowolle außerdem gar nicht gewaschen, sondern lediglich zum Lüften rausgehängt werden (weniger ist mehr). Das spart Wasser und Energie. Hinzu kommt, dass Mufflon seit 2011 immer mehr des betriebsinternen Strombedarfs über eine Photovoltaikanlage auf dem Hausdach produziert.

Das Angenehme an Mufflons Bemühungen auf ökologischer und sozialer Ebene ist vor allem, dass sie mit beidem nicht groß hausieren gehen. Sie sind engagiert ohne es an die große Glocke zu hängen. Feine Sache, das.

Joe von Mufflon ist eine schlichte Alltagsjacke für den urbanen Bereich, die vor allem bei herbstlichen Temperaturen angenehm zu tragen ist. Die Materialqualität überzeugt, ebenso der hohe Kragen, die vielen Taschen und der schlichte Look. Joe ist perfekt für Spaziergänge in Wald und Park und für die Stadt geeignet. Wer bei winterlichen Temperaturen draußen ist oder etwas für richtige Waldarbeiten sucht, ist mit dem Mufflon Joko besser beraten, bei dem das dickere W300-Material zur Anwendung kommt.

Ich hätte mir gewünscht, Joe schon etwas früher gefunden zu haben, als der Herbst bei uns noch in vollem Gange war. Jetzt wird es langsam kälter, doch ich weiß schon genau was ich nächstes Jahr im September/Oktober wieder tragen werde.

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