Lass uns ein wenig über den Online-Outdoor-Markt sprechen. Es gibt natürlich bekannte Größen auf diesem Sektor. Dass wir kleiner sind, ist klar, aber wo würdest du uns insgesamt einordnen und woher kommt unsere Online-Kundschaft?
Wir haben natürlich viele Kunden aus unserem Postleitzahlenbereich, also Leipzig und Umgebung; insgesamt kaufen aber auch viele Menschen queerbeet aus dem ganzen Land bei uns ein. Viele reine Online-Händler agieren ganz anders als wir. Unsere Situation ist dadurch, dass wir auch ein stationärer Händler sind, von vornherein eine ganz andere.
Wo siehst du die Stärken und Schwächen dieses “Zweigleisigfahrens”?
Das ist sehr nützlich und für uns mittlerweile etwas ganz Alltägliches. Bei Zeltkunden kommt es zum Beispiel recht häufig vor, dass sie sich auf unserer Internetseite schon vorab informiert haben und mit speziellen Fragen im Gepäck in den Laden kommen. Viele schauen also nicht mehr nur nach den Öffnungszeiten, sondern überprüfen auch gleich vorab, ob wir den gesuchten Artikel auch da haben.
Vor zwei, drei Jahren haben wir uns das Ziel gesetzt, Laden und Online-Shop mehr miteinander zu verzahnen. Zu Anfang hatte ich schon einen gewissen Ehrgeiz, dass das Online-Geschäft ein eigenständiger Teil des tapirs sein könnte. Mittlerweile leben wir das aber eher so, dass es eine Verbindung von online und offline gibt. Die Kunden sollen das bekommen, was sie heutzutage auch erwarten dürfen: Sie können sich vorab informieren, können Produkte auf der Webseite reservieren, die Ware dann vor Ort ganz entspannt anprobieren und sie für gut oder schlecht befinden. So lassen sich die Vorteile des Online-Stores mit denen eines Ladenlokals verbinden.
Das heißt, der tapir-Online-Store ist eine Art Tool, mit dem wir auf die Eigenständigkeit des Kunden von heute eingehen. Und wenn konkrete Fragen da sind, kann das Webpersonal oder die Ladencrew unterstützen und offene Fragen klären.
Genau. Die Online-Kunden profitieren auch sehr von unserer lokalen Stärke. Sei es, dass wir enge Beziehungen zu den Lieferanten haben, oder sei es der Service, den wir immer weiter ausbauen. Und wenn jemand mit einem Produkt unzufrieden ist, tun wir immer unser Möglichstes, schnell Abhilfe zu schaffen. Ich finde, dass das eine runde Sache ist.
Gibt es Unterschiede zwischen einem Laden-Kunden und einem Online-Kunden?
Ja, schon. Der Online-Kunde ist relativ unstet, kauft mal hier, kauft mal da, und bekommt vielleicht im Moment erst mal nicht mit, was er am tapir hat, den es seit 25 Jahren vor Ort gibt. Spätestens in einem Service-Fall wird er den Unterschied dann aber merken.
Wo siehst du bei unserem Webstore Aufgaben für die Zukunft?
Unser Webshop ist ein Fossil. Wenn man schaut, wie viele neue Online-Shops aus dem Boden sprießen und wie schnell sich die Online-Landschaft ändert, … das ist schon erstaunlich. Wir sind derzeit ebenfalls aktiv dran, uns für ein neues Shop-System zu entscheiden. Positive Erfahrungen haben wir mit unserem Blog gemacht, den wir letztes Jahr neu aufgesetzt haben und der seitdem auch mehr frequentiert wird als davor. Einen ähnlichen Effekt erhoffen wir uns auch von einem Shop-Relaunch, den wir für 2019 geplant haben.
Hugo, ich danke dir für das Gespräch!
Klar, da nicht für!
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