Ich traue ihm die 60 Liter zwar schon zu, weil zu dem doch relativ breiten und tiefen Toploader-Hauptfach noch zwei große, dehnbare Taschen außen sitzen, aber trotzdem bleibe ich skeptisch. Der Naukan 60 wirkt deutlich kleiner im Vergleich mit meinem 65-Liter-Rucksack (siehe Bild). Zusätzlich hat er noch ein Deckelfach, zwei Seitentaschen und zwei aufgesetzte Vordertaschen.
In das Hauptfach würde ca. 50 Liter passen, wenn man dann noch in der Lage wäre, den Rucksack zu schließen. Wenn man ihn bis oben hin vollstopft und jeden Raum im Hauptfach nutzt, kann man den Naukan 60 leider nicht mehr über die Steckschließen schließen, dafür sind die Riemen zu kurz. Je mehr man den Platz dort ausnutzt, desto stärker verringert sich auch die Beladungsmöglichkeiten der zwei vorderen Taschen, da die Steckschließen für das Hauptfach quer über sie verlaufen (online sind die Riemen anders dargestellt). Demnach kann man nach meinem Empfinden im Hauptfach ca. 40 – 45 Liter verstauen. Es besitzt außerdem einen Ausgang sowie eine Einhängemöglichkeit für Trinkwassersysteme. Ansonsten werdet ihr keinen zusätzlichen Schnickschnack finden.
Die zwei Taschen vorn haben ein Volumen von ca. 5 – 7 Liter. Sie sind damit überraschend geräumig und dehnbar. Leider gibt es keine Möglichkeit, sie zu verschließen und der obere Rand besitzt keinen Gummi, sodass potentiell alles nicht fest Verstaute aus der Tasche herausfallen könnte (z. B. beim Vornüberbeugen). Man kann die Taschen über einen Zug komprimieren und so enger stellen, aber ich würde nichts Loses in diesen Fächern verstauen wollen. Regenjacke und ein warmer Pulli sollten ihren Platz dort jedoch gut und sicher finden. Zwischen diesen beiden länglichen Taschen gibt es die Möglichkeit, Wanderstöcke zu befestigen.
Der Naukan 60 hat noch zwei schräg angesetzte Seitentaschen, die am Rand einen Gummi eingebunden haben, sodass die Taschen im Vergleich eher schließen. Durch den schrägen Zugang eignen sie sich perfekt für eine Wasserflasche oder einen schnell greifbaren Schokoriegel. Die Deckeltasche des Naukan 60 wird über einen mittigen Reißverschluss geöffnet. Hier finden entspannt große und kleine Dinge Platz (ca. 3 – 4 Liter Fassungsvermögen).
Alles in allem kann der Naukan seinen ausgewiesenen 60 Litern also gerecht werden. Als typischer Toploader bietet der Rucksack keine andere Möglichkeit, an das Hauptfach zu kommen, als durch den oberen Haupteingriff – man muss also clever packen können. Bis auf die erwähnten Taschen gibt keine vorgesehenen Möglichkeiten, Ausrüstungsteile außen zu befestigen. Da ich auf der Tour hoffentlich nicht in die Verlegenheit kommen werde, die kompletten 60 Liter zu nutzen, interessieren mich die vier Kompressionsriemen besonders. Zwei davon sitzen im unteren Teil des Rucksacks und sind V-förmig angebracht. Mit ihnen lassen sich die Außentaschen und der vordere, untere Teil des Rucksacks gut komprimieren. Zwei weiter oben angebrachte Längsriemen ziehen die äußeren Taschen zusammen und verkleinern somit den oberen Teil des Rucksacks. Während ich den Naukan 60 packe und mich auf die Tour vorbereite, fällt mir immer wieder auf, wie wenig er wiegt und wie leicht und flüssig das Material ist.
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