GABRIEL: „Ich trage den Lone Peak 7 nun seit zwei Monaten am unteren Ende meines Körpers und mein Verdikt ist schnell gefällt: Es kann unmöglich einen bequemeren und dabei gleichzeitig einsatzfähigen Schuh geben! Ist technisch ausgeschlossen!
Gerade bei längeren, eher monotonen Einsätzen wie anstiegsfreien Trekkingetappen auf geraden Wegen, mäßige abfallenden Mittelgebirgstouren oder auch langen Alltagen fallen die körperlichen Verschleiß- und Erschöpfungserscheinungen deutlich geringer aus als bei sämtlichen Vergleichsmodellen fähiger Schuhmacherbetriebe. Besonders meine Knie und mein Rücken danken mir die Anschaffung dieses Schuhs. Die Kombination aus maximaler Zehenfreiheit, exorbitant guter Dämpfung und dosierter Stabilität wäre schon allein Grund genug, diesem feinen Treter zu verfallen. Addiert man nun aber noch die aus der fehlenden Sprengung resultierende Unterstützung des Vorfußganges bzw. Ballenlaufes hinzu, erhält man einen Schuh, der sich wirklich phänomenal anders – und in meinem Fall: besser – trägt als der ganze andere Rest. Beste Passform bei ausnehmend dynamischem Laufverhalten, dass wäre die kompakte Kurzfassung meines Eindrucks.
Zwei Einschränkungen sind nach meinem Dafürhalten jedoch erwähnenswert: Zum einen sollte die absolute Geländetauglichkeit nicht überbewertet werden. Der Lone Peak 7 ist für einen so außerordentlich bequemen und leichten Schuh überdurchschnittlich sohlenstabil. Bei anspruchsvolleren Touren mit etwas stärkerem Vertikalquotienten sowie steinigeren Passagen sollte die persönliche Biomotorik hingegen schon ziemlich steinbockmäßig ausgebildet sein, wenn dieser Schuh zum Einsatz käme. Für leichte Tagestouren mit minimaler Gepäckbelastung geht der Lone Peak 7 aber auch mal für die Dolomiten.
Und schließlich: Thema Langlebigkeit. Wie bei allen Schuhen, an denen nicht mehr viel gezwickt und genäht wird und wo schwere Lederobermaterialien nicht so richtig ins Konzept passen, darf die Erwartungshaltung hinsichtlich der Lebensdauer nicht im zweistelligen Jahresbereich liegen. Das Ding ist gebaut wie ein Laufschuh, funktioniert wie ein Laufschuh und hält dementsprechend auch wie ein – guter! – Laufschuh. Also klassisch 800 – 1000 km, unter Ausschluss etwaiger Extremanwendungsfälle wie Vulkangestein und Brombeerhecken.
Aber wie gesagt: Seine prägnanten Funktionsvorteile könnte dieser Schuh gar nicht ausspielen, wenn er die Lebensdauer eines Haferlschuhes erreichen wollen würde. Und für das, was er kann, ist er über alle Maßen strapazierfähig gebaut. Also ab geht’s!“
Kommentar schreiben