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Testbericht Bach Specialist 2 FA – Teil 2 (unterwegs auf Schneeschuhen in Schweden)

Testbericht Bach Specialist 2 FA – Teil 2 (unterwegs auf Schneeschuhen in Schweden)

Während Marco auf unserer tapir-Testtour den Specialist 2 FA ausgiebig testen konnte und seine Eindrücke hier schon einmal beschrieben hat, zog es Manuel, Gabriel und mich Anfang April nach Schweden. Neben Hillebergzelten und Woolpower-Sachen stellte der Rucksack-Profi Bach uns allen einen Specialist-Rucksack zur Verfügung. Beladen mit einem Gewicht zwischen 18kg und 22kg ging es für uns  zunächst 3 Tage auf Schneeschuhen durchs Fjäll, bevor Hunde uns das Tragen der Lasten abnahmen und die Rucksäcke im Schlitten durch die Gegend rutschen durften. Doch gerade an diesen ersten Tagen mußte der Rucksack seine Fjäll-Tauglichkeit unter Beweis stellen. Getreu dem Bach-Logo: „It may be ROUGH out there“ ging es für uns durch Schneegestöber und Tiefschnee.

Der Specialist von Bach ist für mich in erster Linie ein unfassbares Arbeitstier.

Trotz Schneeschuhen, Tiefschnee und einer Beladung von deutlich über 20 kg wurde die Traglast so gut verteilt und kompensiert, dass ich mich bei allen Anstrengungen nie mit dem Gewicht meines Rucksacks auseinandersetzen musste. Ich will nicht sagen, dass ich meine Ladung überhaupt nicht gemerkt habe, aber meine Aufmerksamkeit konnte anderen Faktoren gelten. Mein bisheriger Rucksack war ein Glissade von Macpac, der sich ebenfalls bei unzähligen Touren mit drastischer Gewichtsbelastung unter Beweis stellen durfte, aber der Specialist ist in Sachen Tragekomfort einfach noch eine ganze Ecke besser.

Darüber hinaus ist er bei moderatem Gewicht  ultra-robust und strapazierfähig, hervorragend gepolstert  und mit einer großzügigen Frontöffnung versehen – alles Faktoren, die normalerweise massiv auf’s Eigengewicht schlagen. Auch die technischen Details wie drei seitliche Kompressionsriemen, drei Deckelfächer und mit Handschuhen bedienbare Reißverschlüsse und Steckschließen überzeugen auf ganzer Linie. Für längere Reisen oder intensive Trekking-Touren gibt es für mich keinen besseren Rucksack als diesen!

 

Was mir persönlich beim Bach Specialist am besten gefällt, ist sein puristisches Wesen. Es sind keine unnötigen Spielereien zu finden, es hängen nicht unnötig viele Schlaufen und Gurte außen herum, sondern alles ist auf das wirklich Nötige reduziert und mehr braucht eigentlich niemand. Die drei Kompressionsgurte an den zwei Seiten ermöglichen eine effiziente Verlagerung des Gewichts/Inhalts zum Rücken hin, was im Zusammenspiel mit dem Expedition-Tragesystem für mir zu jeder Zeit ein super Tragegefühl gab.

Ein weiterer Pluspunkt ist das robuste Cordura-Außenmaterial, welches den Specialist zwar nicht zum leichtesten, aber zu einem unverwüstlichen Rucksack macht 😉 Auch die robusten, großen YKK-Zipper sparen kein Gewicht, sind aber an Langlebigkeit nicht zu übertreffen und haben auch mein wirklich prall gefülltes Bodenfach immer ohne Probleme geschlossen. Und handschuhfreundlich sind sie auch noch!

Ich bin vorbelastet an die ganze Aktion herangegangen, weil ich seit 1999 mit einem Specialist 2 unterwegs bin. Schon immer war (und ist) dieser Rucksack für mich ein „Lastenschwein“ – der mich zuverlässig auch in entfernte Gegenden dieser Welt begleitet hat oder den ich bedenkenlos im Elbsandstein auch durch Zustiegskamine und Schluchten gezogen habe.  Bis auf ein paar reparierte Nähte am Deckelfach außen und einem ausgetauschten Hüftgurt (ich wollte einen Hüftgurt Größe 1 haben, da der Zweier mir doch etwas zu weit ist) ist alles noch so wie vor 14 Jahren.

Ich war gespannt, was sich optisch oder fühlbar im Laufe der Zeit geändert hatte und ob sich vielleicht auch etwas in meinen Augen ‚verschlimmbessert‘ hat.

Zuerst fielen mir die seitlichen Netztaschen ins Auge und natürlich der Fronteingriff.  Nach anfänglichen Problemen und sofortigen skeptischen Rummgebrummel meinerseits, dass der Taschen-Einschub viel zu klein wäre, um eine 1l Thermoskanne aufzunehmen, stellte sich schnell heraus, dass mein Spanngurt an der Seite (noch) zu fest war – diesen einmal etwas gelöst, gab es mit der Thermosflasche auch kein Problem mehr.  Ein Fronteingriff ist nicht das, was ich persönlich bei einem Rucksack unbedingt haben muss und als Gewohnheitsmensch habe ich ihn auch nicht genutzt, sondern bin bei meinem alten Packkonzept geblieben.

Auf dieser Tour einmal mehr geschätzt habe ich das riesengroße äußere Deckelfach, in dem meine große Spiegelreflexkamera samt Zubehör neben Sonnebrille und Riegeln gut Platz fand und somit (einigermaßen) griffbereit gehalten werden konnte.

Für mich bleibt auch nach einer Woche Schweden festzustellen: Der Specialist ist mein Rucksackfavorit. Ich kann mich Gabriel nur anschließen: Für längere Reisen oder intensive Trekking-Touren gibt es für mich keinen besseren Rucksack als diesen! Auch wenn ich die Variante ohne Fronteingriff bevorzuge: Der Specialist ist ein Rucksack, der aufs Wesentliche reduziert ohne viel zusätzlichen Schnickschnack (große Seiten- und Hüfttaschen etc.) auskommt. Puristen, die auf robusteres Material Wert legen, werden ihn mögen.

Dass ich am Ende der Tour von Muriel (Mitarbeiterin von Bach), die mit uns im Fjell unterwegs war, auch noch zum „Bach-Spezialisten“ gekürt wurde, hatte allerdings weniger etwas mit den Rucksäcken zu tun, sondern eher mit meiner Fähigkeit, auch dann noch den direkten Weg zum Wasser zu finden, wenn mehr als  1m Schnee über dem Bachbett liegt…

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