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Testbericht Ibex 30 – Navigationsgerät von Falk

Testbericht Ibex 30 - Navigationsgerät von Falk

Das IBEX 30 steht für schnelles und (fast) problemloses Routing auf vielen Rad- & Wanderwegen quer durch Deutschland. In Zusammenarbeit mit dem ADFC, KOMPASS und NAVTEQ hat die v.a. als Stadtplanspezialist bekannte Firma Falk ein Navigationsgerät auf den Markt gebracht, das sich an den Bedürfnissen von Tourenradlern und Wanderern orientiert und genauso einfach wie das Routing im Auto funktioniert. Ohne stundenlang am PC Touren vorzubereiten oder Tracks hochzuladen kann dank der bereits vorinstallierten Vektor-Karte am IBEX eine Route eingerichtet und berechnet werden. Und um genau diese Möglichkeiten einmal auszuloten, nahm ich es mit auf den Malerweg…

Ich wollte auf dieser Tour u.a. sehen, ob und wie man nach der Karte laufen kann, wie exakt die GPS-Messung ist und wie genau die im Gerät vorinstallierten Karten auch kleine Wege oder Stiegen in der Sächsischen Schweiz enthält. Die vom Hersteller angegebenen 6-8 Stunden Laufzeit sollten für die geplanten Tagesetappen ausreichen – zur Not hatte ich von Goal Zero das Solarpanel Nomad 7M und den Akkupack (Guide 10) mit vier AA-Batterien einstecken, um das GPS-Gerät unterwegs aufladen zu können.

Allgemeines

Beim ersten Ausprobieren in Leipzig hielt das Falk-Gerät, was es im Hinblick auf intuitive, also einfache Bedienbarkeit versprochen hat: aufladen, anschalten, die Karte baut sich auf und los gehts. Dafür, das es ein Touchsreen ist, war alles auch im Sonnenschein gut ablesbar. Schnell stellte sich heraus, das selbst ungeübte Nutzer sich die Bedienung fast spielerisch erarbeiten können. Dazu gehören auch die am unteren Bildrand platzierten Schnellwahltasten, mit denen man das Hauptmenü öffnen, das Höhenprofil ein- und ausblenden und nach einem Klick weitere Auswahltasten aufrufen kann. Mit denen wird z.B. das Tracking gestartet oder angehalten, Wegpunkte können auf der Karte gespeichert werden oder eine Kompass liegt als Overlay über der Kartendarstellung.

Erste Spielereien bei der Suche nach Geo-Caches in der näheren Umgebung verliefen ohne große Probleme. Die Routing-Funktion funktioniert gut v.a. fürs Radfahren und relativ einfach lassen sich zusätzliche Wegpunkte unterwegs aufzeichnen, benennen und speichern. Die Komfortfunktionen beim Routing wie z.B. die unterschiedlichen Einstellmöglichkeiten (beim Radfahren oder zu Fuß gehen) zwischen einfach und sportlich oder kürzester Wegverlauf führten selbst im unschwierigen Leipziger Umland zur Anzeige von Alternativrouten. Auch als Stadtplan mit unterschiedlichen voreingestellten Points of Interests läßt sich das GPS-Gerät gut verwenden.

Packmaß und Gewicht

Mit knapp 200g inclusive Akku ist das IBEX30 nicht zu schwer, um es auf Tour dabei haben zu wollen. Das Display (Diagonale 89mm) ist groß genug, um auch beim Radfahren die Orientierung nicht zu verlieren. Und die Maße entsprechen mit 11 x 7,8 x 2,5 cm meinen Vorstellungen von einem Navigationsgerät, mit dem ich auch ohne eine Lupe zu benötigen unterwegs sein kann.

Verarbeitung

Von der Verarbeitung her macht das Gerät einen guten, weil robusten Eindruck – auf unserer Tour hing es aussen am Rucksack und bekam den einen oder anderen Stoß mit, ohne das Kratzer erkennbar oder Funktionsstörungen auftraten. IPX 7 spricht dafür, das man das Gerät auch bei Regen nutzen kann – wir hatten (leider) keinen Regen. 🙂

Kartenmaterial

Die im Gerät vorinstallierten Karten kommen nicht wie erwartet von Falk selbst, sondern von Navteq – deshalb gibt es bei Falk auch keine weiteren Aussagen zu den zugrunde liegenden Karten. An der Deutschlandgrenze hört die Karte, wie zu erwarten war, auf – dahinter ist „weißes Niemandsland“. Grenzüberschreitend v.a. in den Alpen kann das Problem dann mit der Österreich – oder Schweiz-Micro SD-Karte gelöst werden.  Dazu muß dann auf der Kartenseite umgestellt werden (klingt kompliziert, geht aber problemlos schnell). Höhenlinien sind eingezeichnet (Abstand 20m) und man kann im Gerät wählen zwischen einer 2D und 3D-Darstellung. Die Wegeinformationen und Sehenswürdigkeiten kommen vom ADFC oder von KOMPASS – wer also mit deren Papierkarten schon unterwegs war, weiß, was ihn erwartet.

Bedienbarkeit und Handhabung

Bereits nach knapp 4 Stunden permanenter Trackaufzeichnung am ersten Tag war der Akku im Gerät am Ende und der zusätzliche Akkupack mit den R6 Batterien reichte nur aus, um das Ibex zu 30% wieder aufzuladen. Auf der Suche nach Einstellungsmöglichkeiten, mit denen man mit dem verfügbaren Strom sparsamer umgehen kann (z.B. Display-Ausschalten bei Trackaufzeichnung, unterschiedene Aufzeichnungsmodi…) waren nicht erkennbar. Auch das Aufladen des GPS-Gerätes erfolgt immer erst nach dem Einschalten, Hochfahren und Kartenladen – dabei ging sicherlich auch viel Kapazität der Batterien im Guide 10 schon verloren. Das heißt, auf Tour macht sich ein zusätzlicher zweiter Akku unbedingt notwendig, wenn ein Track komplett aufgezeichnet werden soll oder das Gerät zum Navigieren, als elektronisches Kartenmaterial genutzt wird.

In der Auswertung der aufgezeichneten Tracks im Gerät konnten wir sehen, das die Tracklinie zum überwiegenden Teil den in der Karte eingezeichneten Wegen folgt, an einigen Stellen (nicht nur im Wald und zwischen den Felsen) gab es doch auch einige, nicht nachvollziehbare Differenzen. Den Malerweg selbst hätten wir ohne zusätzliche Papierkarte nicht gehen können, denn nicht alle Wege, die wir gegangen sind, waren in der NAVTEQ-Karte eingezeichnet. Das ist wohl dem Kartenmaßstab geschuldet oder NAVTEQ ist den Weg noch „nicht gegangen“, so das er in ihren Karten noch nicht erfaßt worden ist.

So einfach wie es ist, mit dem IBEX30 loszugehen und es zu bedienen, so kompliziert wird es bei der Kommunikation zwischen Gerät und einem Windows-Rechner, um zum Beispiel mit Google Earth oder Magic Maps Tour Explorer weiter arbeiten zu können. Falke bietet dazu eine Software als kostenloses Download an – dennoch kann der Windows-Rechner nach der Installation nicht auf das Ibex30 zugreifen, obwohl es als externes Gerät angezeigt wird. In diversen Foren werden unterschiedliche Möglichkeiten diskutiert, dieses Problem zu umgehen. Für Apple und Linux gibt es noch keine Software; ob es auf einem Mac unter der Windows-Oberfläche (Parallells-Desktop) läuft, haben wir noch nicht ausprobiert.

Verständlichkeit der Bedienungsanleitung

Die mitgelieferte Bedienungsanleitung ist knapp gefasst, aber vollkommen ausreichend, um mit dem Gerät losziehen zu können. Wer mehr wissen will kann sich online bei Falk ein dickes Handbuch herunterladen.

Zubehör

Mit im Lieferumfang enthalten sind neben dem eigentlichen GPS-Geräte die Fahrradhalterung (man braucht  in dem Fall keinen Kabelbinder zur Befestigung), die man beim namhafteren Konkurrenten bei einigen Outdoorgeräten nachkaufen muss. Hinzu kommt noch ein USB-Kabel für die Kommunikation mit dem Rechner oder mit Ladegeräten und ein Netzkabel sowie eine sehr knapp gefaßte Kurzanleitung, die aber für den schnellen Einsatz vollkommen ausreichend ist. Aufrüsten bzw. erweitern kann man die Daten auf dem Gerät mit Micro-SD Karten für Österreich und die Schweiz, für Südtirol und Mallorca. Zusätzliche Sehenswürdigkeiten und Ergänzungen für den internen Reiseführer kann man im Internet auf der Falk-Seite herunterladen – wenn es mit der Kommunikation zwischen Gerät und PC funktioniert. Ebenfalls als optionales Zubehör gibt es den (oder die) Ersatzakkus sowie eine Akku-Ladestation und auch eine Schutztasche – letztere kenne ich nicht, aber es sieht so aus, das man das Gerät in der Tasche nicht bedienen kann.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Mit einem Preis von heute 369,95 € ist das Gerät sicherlich kein klassisches Schnäppchen und mit den Massenprodukten aus der Autonavigation nicht zu vergleichen. Zieht man aber den großen Konkurrenten Garmin zum Vergleich mit heran, dann fangen dort die kartenfähigen Outdoorgeräte (mit kleinerem Display und Tastenbedienung) bei 190 Euro an – Geräte mit Touchscreen liegen bei 230 Euro aufwärts. Hinzu kommt die Topo-Deutschland, die derzeit für 180 Euro erhältlich ist. Auch die nachkaufbaren Karten von Falk auf Micro-SD.Karten liegen preislich auf oder etwas unter Garmin-Niveau. Nicht im Preis zu erfassen, aber deutlich einfacher ist bei Falk der Umgang mit den Karten, v.a. dann, wenn ich am PC Routen vorbereiten oder Tracks an Freunde weiterschicken will. Sicher bietet Garmin mittlerweile auch fertig bespielte Micro-SD Karten an, die preiswerter als die DVD-Varianten sind, und ohne Freischaltung im Gerät funktionieren, die aber nicht am Rechner zur Weiterbearbeitung genutzt werden können. Da ist Falk eindeutig einen Schritt weiter.

Praxistauglichkeit

Als Fazit bleibt für mich, das das IBEX30 ein optimales Gerät v.a. für Einsteiger ist, die einfach mit einem GPS-Gerät unterwegs sein wollen, ohne stundenlang ein Handbuch zu studieren. Ich bin zunächst ohne Handbuch los und es erschlossen sich (fast) alle Icons und Seiten. Es liegt gut in der Hand, ist auch unter schwierigeren Lichtverhältnissen lesbar und die Bedienung über Fingerdruck ist einfach. Mit Fahrradhandschuhen gab es keine Probleme mit dem Touchscreen. Das IBEX30 eignet sich gut zum Geochaching und Radfahren, denn die Routing-Funktion des Gerätes ist einfach zu händeln und führt sicher zum Ziel. Viele interessante Sehenswürdigkeiten sind bereits abgespeichert und können jederzeit ergänzt werden, wenn die Kommunikation zwischen Gerät und PC funktioniert.

Einfach zu finden sind die Einstellungen für das Kalibrieren des Barometer als Grundlage für die Höhenanzeige. Man hat als Nutzer die Wahl zwischen einer automatischen Kalibrierung (aller 15min) oder der genaueren Kalibrierung über eine bekannte Höhenangabe oder den Luftdruck. Eine Höhenangabe nur durch die Satellitenmessung ist anscheinend nicht vorgesehen. Auch die Kompass-Kalibrierung stellt kein Problem dar.

Aufladen am PC oder Labtop oder an der Steckdose erfolgt problemlos. Nicht funktioniert trotz direktem, stundenlangem Sonnenschein hat das Laden des Akkus direkt über das Solarpanel; wie angesprochen konnten vier voll geladene AA-Batterien das IBEX zu  30%  wieder aufladen. Insgesamt überzeugt die Leistung des internen Lithium-Ionen-Akkus nicht wirklich, v.a., wenn Tagestouren geplant sind. Sonst wird derzeit ein zusätzlicher Akku zum „must have“ auf Tour.

Die Befestigungsmöglichkeit am Rucksack habe ich mir selbst gebastelt, um immer wieder das Display ablesen zu können – außer einer kleinen Handschlaufe sind keine weiteren Befestigungsoptionen am Gerät vorgesehen. Die Radhalterung hat das Gerät gut fixiert – ich bin aber auch nicht mit einem MTB querfeldein unterwegs gewesen.

Gesamturteil

Insgesamt würde ich dem Gerät mit all seinem Zubehör und Möglichkeiten ein hoffnungsvolles “ noch gut“ geben. Hoffnungsvoll deshalb, weil die Akkuleistung in meinen Augen einfach zu wünschen übrig lässt – ich aber guter Dinge bin, das Falk dieses Problem mit einem anderen Akkupack hoffentlich bald in den Griff bekommt. Und hoffnungsvoll auch dafür, das es eine Lösung für das Kommunikationsproblem zwischen Gerät und PC gibt. Als Mac-Nutzer warte ich auch auf eine Softwarelösung dafür…

Das IBEX30 liegt gut in der Hand, läßt sich einfach und schnell auch mit Handschuh bedienen und die Navigation v.a. für Rad- und Wandertouren ist relativ genau möglich. Es gibt ein paar Kleinigkeiten in den Einstellungen, die mir fehlten, nachdem ich jahrelang mit Garmin-Geräten unterwegs war – aber das sollte v.a. für Neueinsteiger kein Kriterium sein.

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