Beste Reisezeit
Das Klima in Island ist maritim geprägt und es regnet bzw. nieselt fast durchgehend. Die Temperaturen liegen im Sommer bei ca. 15 °C und manchmal können wir sogar kurzärmelig laufen. In der Nacht geht für ca. zwei Stunden die Sonne unter und in dieser Zeit wird es richtig kalt. Ich bin jede Nacht aufgewacht, weil mein Schlafsack nicht dick genug war. Im Juli ist es am wärmsten und je früher bzw. je später im Jahr, desto kälter wird es. Ich persönlich würde nur noch mal im Sommer nach Island wollen.
Anreise
Nach Island führen zwei Wege: die Fähre oder das Flugzeug. Mit der Fähre kommt man in Seyðisfjörður an und mit dem Flieger in Keflavík, nicht in Reykjavík! Bei langfristiger Buchung ist natürlich die Fähre billiger und auch alle Leute mit Wohnwagen, Motorrädern und Fahrrädern nehmen diesen Weg. Leute, die nicht zu lange Urlaub haben und nur wenig Gepäck dabei, nehmen den Flieger, denn man ist mit dem Schiff vier Tage unterwegs.
Einreise
Mit einem gültigen Reisepass ist die Einreise kein Problem. Bei der Einreise per Fähre werden stichprobenartig Fahrzeuge kontrolliert.
Sprache
Die Landessprache ist Isländisch, aber so gut wie jeder dort versteht Englisch.
Geld
In Island wird mit isländischen Kronen bezahlt, aber fast überall kann man auch mit Karte zahlen. Es empfiehlt sich jedoch, ein paar Kronen in bar dabei zu haben. Ob man nun vorher wechselt oder den Wechselkurs während der Kartenzahlung nimmt, ist jedem selbst zu überlassen. Man kann über den Kurs spekulieren oder wie wir einfach immer mit Karte zahlen.
Straßen und Verkehr
Island wird von einer Ringstraße komplett umrundet. Des Weiteren führen zwei Hochlandpisten quer durch Island, jedoch fahren die Busse nicht komplett durch, sondern immer nur Teilstrecken. In „stark“ belebten Gebieten hat das zum Vorteil, dass manchmal sogar 3 bis 5 Busse pro Tag fahren, aber in anderen Gebieten nur ein einziges Mal. Die Busse gehören sowohl Privatunternehmen als auch staatlichen Unternehmen und natürlich sind die privaten um Einiges teurer. Es bietet sich zwar noch die Möglichkeit des Fahrens per Anhalter, aber wir wurden in 4 Wochen nur ein-, zweimal mitgenommen und dabei haben wir es oft versucht! Vielleicht haben andere mehr Glück …
Verpflegung
Das mit dem Essen in Island ist so ’ne Sache … Man darf nämlich nur 3 kg Essen pro Person mitnehmen und da dürfen nicht mal Fleisch und Milchprodukte dabei sein. Da wir aber wussten, dass alles in Island ungefähr drei mal so teuer ist wie in Deutschland, wollten wir dort nicht so viel einkaufen. Daher kann es sein, dass wir mehr als die 3 kg Essen pro Person mitgenommen haben, was nicht ganz legal ist. Da wir nicht kontrolliert wurden bei der Einreise, ist uns das nicht zum Problem geworden.
Wir hatten vor, lange Strecken zu laufen und dabei nicht zu viel mitzuschleppen. Deswegen gab es zum Frühstück Müsli und weil Milch schlecht werden kann, gab es eben Wasser dazu. Das mag zwar etwas rau klingen – ist es auch! Aber nach ein paar Tagen hatten wir uns daran gewöhnt und es schmeckte sogar. Alternativ zu unserer Wasser-Müsli-Diät kann man natürlich auch Brot und Marmelade essen, jedoch hält sich das nicht so lange, was für uns ja ein wichtiges Kriterium war.
Zum Mittag gibt es nur was Kleines, ein Stück ungarische Salami (natürlich vor Ort gekauft und nicht mitgebracht) und 2/3 einer Ritter-Sport-Schokolade, denn wir wollten nach dem Essen nicht noch lange Verdauungspausen machen, sondern gleich weiter. Zum Abendbrot gab es meistens Tütensuppen, 5-Minuten-Terrine, Nudeln, Reis und Corned Beef mit Zwiebeln. Unser Fehler hierbei war, dass wir etwas wenig essen pro Tag eingeplant hatten, aber auch daran haben wir uns schnell gewöhnt.
Unterwegs kauften wir natürlich noch ein paar Extras ein wie zum Beispiel Skyr, der ganz anders schmeckt als in Deutschland, und Pringles-Chips. Ihr fragt euch jetzt bestimmt: „Warum denn bitte Pringles?“ Sie waren eine Anomalie, denn sie waren, im Gegensatz zu allem anderen, nicht teurer, sondern billiger als zu Hause und deswegen im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen für uns!
Übernachtung
Bei den Übernachtungen in Island stellt sich das Problem der hohen Preise erneut, so werd z. B. für eine Hütte ohne Verpflegung und ohne Sanitäranlagen, quasi nur für das Gebäude, pro Nacht 20 € verlangt. Ein anderes Beispiel: Hveravellir, wo wir nur für ein Stück Wiese 20 € pro Person zahlen mussten, aber diesmal zum Glück mit Sanitäranlagen. Die absolute Übertreibung fanden wir in der Touristenhochburg Landmannalaugar mit unfassbaren 90 € pro Person/ Nacht in der Hütte. Also spätestens jetzt sollte jedem, der nach Island möchte, klar sein, dass er etwas mehr Geld einpacken sollte.
Unsere Methode war einfach, immer noch einen Kilometer weiterzulaufen, dort unser Zelt aufzubauen und somit am Ende massiv Geld zu sparen. Natürlich sollte man aufpassen, dass einen niemand sieht. Es ist zwar nicht illegal, wird aber nicht gern gesehen. Zuweilen ist es aber doch ganz entspannend, auf einem Campingplatz zu lagern, da man sich endlich mal waschen und seine Sachen trocknen kann.
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