Vorbereitung
Das Studium von Kartenmaterial (Papier oder online z.B. ut.no oder komoot) des zu besuchenden Gebietes und das Planen von Routen ist das A und O. Die Beratung mit der ortskundigen lokalen Bevölkerung sollte mit in die Planung einbezogen werden. Bei der Planung der Route ist das Lesen der Höhenlinien wichtig, um die ideale Route zu erkunden. Die Karten bei ut.no bieten zudem die Kennzeichnung der Steilheit des Geländes (Bratthetskart) an. Es empfiehlt sich, den Weg bei z. B. komoot als Route anzulegen und sich die gpx-Dateien auf ein navigationsfähiges Gerät zu laden. Die Planung möglicher Übernachtungsplätze mit dem Zelt (unter Berücksichtigung des Jedermannsrechts) sowie in vorhandenen Hütten (z. B. des norwegischen Wandervereins DNT oder Hütten von statsskog) sind zu beachten. Geeignete Stellplätze für das Zelt gibt es in nicht so steilem Gelände in der Nähe von Seen und Flüssen. Am besten schon mehrere mögliche Stellplätze vorher planen, um den besten Rastplatz für die Nacht je nach Wind und Vorankommen zu erhalten. Das Navigieren mit Karte, Kompass und GPS sollte vorher auf kleinen Testtouren geübt werden und die Nutzung bei Regen und Sturm gewährleistet sein.
Beste Reisezeit
Wir waren im Zeitraum Ende August bis Anfang September unterwegs. Am Ende des Sommers trifft man kaum noch Mücken, ein wichtiger Faktor. Die Temperaturen reichten bei uns von 24 °C tagsüber bis 6 °C in der Nacht. Weiterhin ist seit dem 21. August in Norwegen und Schweden die Leinenpflicht aufgehoben. Für Hunde, die nicht jagen und den Rückruf beherrschen, eine schöne Zeit, sich frei in der Natur zu bewegen. Auch erhöht sich die Chance, Nordlichter zu bewundern beim nächtlichen Toilettengang.
An- und Abreise mit dem Zug
Nordnorwegen/Nordschweden lassen sich sehr gut mit dem Nachtzug erreichen. Die An- und Abreise gehören quasi zum Abenteuer dazu. In diesem Jahr hat sich die Anreise nochmals verbessert durch die Erweiterung des Nachtzugangebots von Berlin nach Stockholm. Die An-/Abreise lässt sich somit mit einem (oder mehreren) Tag(en) Aufenthalt in Stockholm (Uppsala, Norrköping) verbinden. Der Nachtzug geht abends von Berlin nach Stockholm (Anbieter sind SJ oder Snälltaget). Wir haben leider die Erfahrung in Berlin gemacht, dass dieser Zug nicht Teil der Anzeigen am Bahnhof ist. Auskunft zum Abfahrtsgleis muss man sich an der Bahninformation holen, Verspätungen werden nicht angezeigt. Der Zug selbst wird angekündigt mit der Aussage, dass ein Zug durchfährt – hier gibt es durchaus noch Verbesserungspotential in der Kommunikation. Ankunft in Stockholm ist am nächsten Morgen. Die Rucksäcke können einfach in den zahlreichen Schließfächern am Bahnhof eingeschlossen werden für eine anschließende Stadterkundung. Der nächste Nachtzug mit dem Anbieter Vy geht am Abend nach Narvik in Norwegen mit Ankunft am Nachmittag. Die Weiterreise ab Narvik geht dann nur noch mit Bus. Die meisten Touristen steigen in Kiruna (Bergbaustadt und Tor in die „Wildnis“) oder Abisko (Startpunkt des Kungsleden) aus. Wir sind alleine in Riksgränsen (an der norwegischen Grenze) ausgestiegen und hatten den mal mehr, mal weniger gut markierten Weg Richtung Norden ganz allein für uns.
Weg zwischen Riksgränsen und Bardu Huskylodge
Die Bardu Huskylodge liegt nur 12 km von der schwedischen Grenze und 27 km von Riksgränsen entfernt. Die alternative Anreise mit Bus ist deutlich weiter mit 87 km. Der Weg ist am Anfang und Ende sehr gut markiert. Die Landschaft ist wunderschön, viele Seen laden zum Baden ein, je nach Beerensaison können viele Molte- und Heidelbeeren gesammelt werden. Für den Weg benötigten wir zwei Tage.
Wandern ohne Wegmarkierung
Das Wandern ohne Wegmarkierung erfordert gute Vorbereitung, gute Navigationskenntnisse mit Karte, Kompass und GPS (wenn nötig) und ein wenig Erfahrung. Es macht Spaß sich „seinen“ Weg zu suchen und die Berge zu erkunden, Routen auszuprobieren und „neue“ Wege zu gehen. Gutes Schuhwerk ist dabei ein Muss. Die Gehgeschwindigkeit verringert sich dabei nochmals, da man a) mit der Suche nach der Route viel mehr beschäftigt ist und b) sich über Stock und Stein und durch Gestrüpp kämpfen muss. Teilweise sind die Wandergeschwindigkeiten auf 1-2 km/h reduziert. Das Wandern oberhalb der Baumgrenze ist hierbei viel einfacher, aber oft wird dort die Navigation durch tief hängende Wolken erschwert. Die Nutzung von GPS empfiehlt sich bei Nebel und in undurchsichtigem Gelände (Achtung: Der Akku leert sich schneller bei kalten Temperaturen).
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