Tag 1: Anreise nach Blankenstein
Donnerstag kurz nach 8:00 Uhr am langen Himmelfahrtswochenende. Manuel und ich treffen uns am Leipziger Hauptbahnhof, um von dort mit dem Zug nach Zwickau zu fahren. Den Gedanken, mit dem Rad über das lange Wochenende eine Tour zu fahren, hatten nicht nur wir und so ist das Fahrradabteil entsprechend übervoll, aber die Schaffnerin sieht das recht gelassen. In Zwickau sammeln wir noch Silvio, unseren Dritten im Bunde, ein und nach einem kleinen Käffchen geht es dann endlich los. Das Wetter ist mit 20 °C und Sonnenschein wie gemacht zum Radfahren und so ziehen die Kilometer nur so dahin. Ab und zu halten wir an, genießen den grandiosen Blick über die Wiesen, Felder und Hügel des Vogtlands. Auf dieser ersten Etappe bekommen wir auch schon einen guten Vorgeschmack auf die Höhenmeter, welche uns auf dem Rennsteig erwarten werden. Auf jede Abfahrt folgt auch direkt eine (manchmal echt garstige) Steigung. Es geht also eher selten nur durch die Ebene, aber das war uns bewusst und die umgebende Landschaft macht jede schwere Kurbelumdrehung am Berg wieder wett. Rund fünfzehn Kilometer vor der bayerischen Landesgrenze fahren wir durch den kleinen Ort Schwand. Dort begrüßen uns zwei freundliche ältere Herren mit Grill am Straßenrand. Da wir bereits einige Kilometer und auch Höhenmeter in den Beinen haben, entschließen wir uns zu einer Pause und kommen dort in den Genuss von original vogtländischen Bambes. Für alle, die noch nie etwas davon gehört haben (inklusive mir): Bambes ist gebratene Kloßmasse und schmeckt so frisch zubereitet vorzüglich! Mit frisch aufgefüllten Wasserflaschen fahren wir weiter. Die Route führt uns durch Mödlareuth an der bayerisch-sächsischen Landesgrenze. Zu DDR-Zeiten verlief genau mitten durch diesen verschlafenen Ort die innerdeutsche Grenze. Heute kann man dort noch viel von der damaligen Grenzbefestigungsanlagen sehen. Gleichzeitig machen solche Mahnmale bewusst, wie schön es heute ist, sich frei und ohne Grenzen bewegen und reisen zu können.
Gegen 17:30 Uhr erreichen wir Blankenstein. Dort füllen wir im Wanderstützpunkt unsere hungrigen Bäuche mit feinstem Rostbrätel, hausgemachtem Kartoffelsalat sowie unglaublich leckerem Heidelbeer-Quarkkuchen. Mit vollen Wassertanks radeln wir noch fünf Kilometer weiter aus dem Ort heraus, natürlich den Berg hoch, bis zur ersten Schutzhütte des Rennsteigs. An der Schutzhütte „Wegespinne“ schlagen wir unser Nachtlager auf, genießen bei einem Feierabendbier die letzten Sonnenstrahlen des Tages und verkriechen uns anschließend mit genügend Bettschwere in die Schlafsäcke.
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2 Kommentare
Robert | 26.Sep.2022, 16:12
Hallo Lars, Der Rennsteig ist auch mit dem Gravelbike sehr gut fahrbar. Ich würde dir eine Reifenbreite von mindestens 40mm empfehlen. Je breiter, umso komfortabler. Die Route verläuft hauptsächlich auf Forstwegen, ab und an auf dem Wanderweg. Es gibt auch eine Rennsteig Radroute. Wir sind damals eine Mischung aus Wander- und Radroute gefahren. Viele Grüße, Robert
Lars | 24.Sep.2022, 19:48
Servus! Coole Tour. Kenne den Rennsteig und habe auch schonmal den Ritt gemacht, damals mit dem Hardtail. Was sagt ihr, für ein Gravel machbar oder doch etwas mehr Federung? Gruss Lars