Was musste mit?
Für die Abenteuerdurstigen, und mit genug Freizeit und passender körperlichen Verfassung Verwöhnten, wurden je zwei Isomatten und Schlafsäcke, Inlett und dicke Jacken, Mützen, Buffs und Wolltücher, Thermounterwäsche und Stirnlampen besorgt.
Das alles wurde dann gerecht in die Rücksäcke gestopft, mit dem ganzen anderen benötigten Kleinzeug aufgefüllt, also vor allem Unmengen an Essen und Getränken und Kocher.
Wo ging es lang?
Dann fuhren wir mittags nach Schmilka, setzten mit der Fähre über und spazierten in einen in wunderschönes Weiß gekleideten Wald. Unser Ziel war, ganz bescheiden, in der Bussard-Boofe zu übernachten. Das bedeutet ungefähr 3 km Laufentfernung vom Fährsteg, und ein paar Höhenmeter die Heilige Stiege hinauf. Das war auf jeden Fall eine gute Entscheidung. Auch mit diesem moderaten Spaziergang waren wir bis kurz vor der Dunkelheit beschäftigt, die schon um ca. 16 Uhr kam.
Besonderheiten der Tour
Das lag vor allem an zwei Dingen: Die Stiegen sind selbstverständlich auch mit Schnee und Eis verziert, was einen durchaus pittoresken Anblick bietet, jedoch auch manche Problem beim Besteigen mit sich bringt! Somit waren wir sehr viel länger mit der Heiligen Stiege beschäftigt, als unter sommerlichen Umständen. Jeder Schritt möchte vorsichtig gesetzt und sorgsam geplant sein. Hinzu kommt, dass die bekannten Formationen im Tarnkleid stecken, und wir deshalb lange brauchten um den Zustieg zur Boofe zu finden, obwohl wir prinzipiell wussten, wo wir hinwollten.
Dann waren wir da und um 16 Uhr begann unser Abend. Alles geht etwas langsamer, wenn es in der Kälte stattfindet. Das beweisen umwerfende Aufnahmen vom Leben unterm Eis der Polkappen, und auch unsere Erfahrungen. Also waren wir unbestimmte Zeit damit beschäftigt, Essen zuzubereiten, brachten danach Wein auf dem Kocher auf Trinktemperatur, und verkrochen uns früh in mehrere Schlafsäcke.
Ist es empfehlenswert?
Die Nacht hatte Tiefsttemperaturen von -10°C, aber mit all den mitgeführten Schichten hatte niemand von uns in der Nacht zu frieren. Am nächsten Morgen wurden wir von strahlendem Blau, funkelnd glitzerndem Schneestaub, und klarer Sicht begrüßt!
Über einen anderen Weg gingen wir gemütlich Richtung Schmilka zurück, bereuten ein bisschen, keine Gleithilfen mitgeführt zu haben, aber genossen die Szenerie unglaublich.
Wer das Gefühl hat, von der Sächsischen Schweiz nicht mehr bewegt zu werden, wenn man sie im Frühling, Sommer oder Herbst bewandert, der sollte dem Winter eine Chance geben. Ich war begeistert. Wir waren begeistert. Wärmste Empfehlung für dieses kalte Abenteuer!
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