Anreise auf der Balkanroute
Um abseits des Trubels, billig und frei reisen zu können, nutzen wir unseren mit Bett, Kocher und Solarzelle ausgebauten VW T4. Als günstigste Anreisevariante ab Sachsen kommt also nur die Fahrt über die Balkanroute in Betracht. Die Maut ist im Voraus schnell beim ADAC entrichtet (auch für Nicht-Mitglieder) und so fliegen Tschechien, die Slowakei und Ungarn so eilig am Fenster vorbei, dass keine Erwähnung nötig ist.
Können wir uns auf diesem Streckenteil noch manchen Mauteuro sparen, indem wir auf gute Landstraßen ausweichen, so ist das für die Serbiendurchquerung nicht mehr zu empfehlen. Hier lohnt sich jeder Cent für die Autobahnbenutzung.
Nach drei Tagen Anreise liegt dann auch die griechisch/mazedonische Grenze hinter uns. Insgesamt hat die Anreisemaut rund 42 € gekostet.
Willkommen in Griechenland
Um bei den Hellenen in Ruhe anzukommen ist die Halbinsel der Chalkidiki im griechischen Norden ideal. Nachdem wir es am Trubel der Großstadt Thessaloniki vorbei geschafft haben, tauchen wir tief in die Beschaulichkeit der Ostküste der Chalkidiki ein. An Auswahl für einsame Felsenbuchten mit Sandstrand gehen uns die Möglichkeiten kaum aus. Es ist Ende Mai und außer uns findet sich nirgendwo ein Tourist. Die Einheimischen geben gern Rat, an welchen Stränden es „halblegal“ gestattet ist, mit dem Auto die Nacht zu verbringen und ein älteres Ehepaar lädt uns sogar mehrfach zum Angeln, Muschelernten, Essen, Schnorcheln und allabendlichen Fachsimpeln ein.
Angeln im Meerwasser Griechenlands ist übrigens seit einiger Zeit erlaubnisfrei möglich. Fische bis drei Kilogramm dürfen entnommen werden, aber von dieser Größe sind die kleinen Happen eh weit weg.
Zur Griechenlandeingewöhnung gehört auch unbedingt das Schlemmen von Schafs- und Ziegenkäse. Jeder Ort, der etwas auf sich hält, besitzt seine eigene Käserei, deren Produkte im heimischen Dorfladen erhältlich sind. Insgesamt kommt man im Supermarkt auf ähnliche Einkaufspreise wie in Deutschland.
Im Gegensatz zum Osten ist die Westküste der Halbinsel recht touristisch und der Süden eine Mischung aus beidem.
Die autonome Mönchrepublik Ágion Óros können wir leider nicht besuchen, da hier nur Männer Zutritt erhalten und es stattdessen genug anderes zu sehen gibt, wo wir auch zu dritt reindürfen.
Thessalien und Mittelgriechenland
Dieser Teil des Landes kommt, mit Ausnahme von überlaufenen, aber trotzdem lohnenswerten Hotspots wie den Felsenklöstern von Metéora, wahrscheinlich bei vielen Griechenlandurlauben zu kurz.
Alles was es in Mittelgriechenland an touristischen Highlights gibt, findet sich zwar in jedem beliebigen Reiseführer, aber viel spannender sind für uns zufällige Entdeckungen, wie ursprüngliche Felsschluchten in denen glasklare Flüsse hinabstürzen, heiße Quellen, die sich nur mit Hilfe netter Einheimischer finden oder kleine Dörfchen im Hinterland auf deren schlechten Landstraßen Obst, Gemüse oder Honig von herausragender Qualität verkauft wird.
Wir haben hier begonnen uns treiben zu lassen, weil die persönlichen Reisehöhepunkte meist nichts mit denen der Hochglanzmagazine zu tun haben. Einzig die Ostküste zwischen Athen und Thessaloniki, sollte man besonders in den Ferien oder an schönen Wochenenden meiden, wenn man Entspannung sucht.
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