Rancho Relaxo – eine andere Welt
Uns wurde immer wieder das Hostel Rancho Relaxo empfohlen, welches irgendwo zwischen Santa Marta und Palomino liegt. Und ich empfehle es nun sehr gerne weiter. Einmal das riesige Grundstück betreten, kommt man sich vor wie in einer anderen Welt. Es gibt kein W-Lan und die Mahlzeiten werden an einem großen Tisch serviert, wo dann alle gemeinsam essen. Das Hostel ist ganz klar ein Partyhostel, aber es fällt auch nicht schwer mit den supercoolen Mitarbeitern zu feiern. Gerne organisieren sie euch einen coolen Ausflug, ich machte mit einer Gruppe von Leuten ein Tubbing mit. (Mit einem großen Reifen den nahe gelegenen Fluss hinunter treiben. Man kann genügend Bier mitnehmen, viel baden und von Klippen springen. Start ist am RioHostel, welches ebenfalls sehr empfehlenswert ist, meiner Meinung nach.)
Vom Rancho Relaxo ist man in nur 20 Minuten am Strand Playa Privata und hier ist nun wirklich keine Menschenseele.
Tayrona National Park
Zurück im Jahre 2018 ging es für uns weiter zum Tayrona National Park. Hier wurden wir gewarnt, dass es sehr touristisch sei und man auf keinen Fall am Wochenende hin sollte.
Touristisch: ja, aber es sind vor allem Argentinier, die dort Urlaub machen. Die Wanderungen sind es schon wert, der Dschungel ist beeindruckend, aber man sollte sich Zeit mitbringen, dort eine Hängematte buchen und nicht nur den üblichen Weg gehen, sondern auch andere Routen erkunden. (Der übliche Wanderweg führt allerdings zu einer Bucht, wo man wirklich schwimmen „darf“.)
El Patrón del Mal
Ich gebe zu: Ich habe Narcos gesehen. Medellín war also ein Must-Do für mich. (Hier lebte Pablo Escobar, ein Drogendealer der im Medellínkartell eine große Nummer war und mit an dem schlechten Ruf Kolumbiens Schuld war.)
Es gibt verschiedene Busse, die von Santa Marta nach Medellín fahren, je nachdem wie viel man bezahlt, fährt man bequem oder eher nicht. Bei meiner Ankunft mit dem Taxi am Terminal wurde ich und mein Rucksack direkt an einen Guide übergeben, der für mich das teuerste Angebot buchte und für seine „Hilfe“ noch Trinkgeld verlangte – also aufgepasst! Dafür hatte ich allerdings sehr angenehme 17 Stunden Fahrt mit WiFi.
In Medellín war ich im Selina Hostel in dem hippen Partyviertel EL Poblado, sehr günstig, aber sehr groß. Trotzdem kommt man schnell in Kontakt mit anderen Menschen.
Am ersten Tag landeten ich und meine neue Bekanntschaft bei einer Stadterkundung völlig unverhofft in einem wunderschönen Waldanlage Parque Arvi, die man erreicht, wenn man mit den Cable Cars der Metro (Linie L) bis zum Ende fährt. Wir sind spontan wandern gegangen, absolut empfehlenswert! (Medellín hat die einzige Metro in Kolumbien, es ist leicht und billig damit zu fahren. Ruhig trauen!)
Für den nächsten Tag haben wir eine Pablo Escobar Tour gebucht mit der Paisa Road Company. Die Tour ist sehr informativ und gut strukturiert, man darf aber keine filmmäßigen Ereignisse oder Orte erwarten. Escobars Haus oder der Ort der Ermordung gliedern sich völlig normal in die Stadt ein, man würde vorbeilaufen bei einem normalen Spaziergang.
Party in Medellín
Feiern gehen in Medellín ist ein Erlebnis für sich, wir waren im Babylon. Hier mischen sich Einheimische und Backpacker, ganz billig sind die Getränke aber nicht. Dafür schlägt hier die kolumbianische Feierkultur voll zu, man tanzt, flirtet, küsst, wie man lustig ist und schwingt seine Hüften zum Reaggeton. Auch wenn man die Musik nicht mag, sollte man es sich nicht entgehen lassen, wenigstens einmal dazu feiern zu gehen. Mir hat es unglaublich viel Spaß gemacht.
Dummerweise hatte ich für den nächsten Tag aber 2 Touren gebucht – nicht die beste Idee.
Zwei spannende Touren
Zuerst ging es mit der Company Free Walking Tours zur Exotic Fruit Tour. Kolumbien hat eine Vielzahl von Früchten zu bieten, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Auch wenn ich vor der Tour schon einige Sachen probiert hatte, war der Spaßfaktor jetzt doch viel größer. In einer kleinen Gruppe über einen typischen Markt schlendernd, ließ uns der Guide Sachen probieren die ich nie im Leben für eine Frucht gehalten hätte und gab dazu Infos und Rezepte preis. Danach machte ich noch die Free Walking Tour mit, die 3 ½ Stunden dauert. Ebenfalls sehr schön, vor allem weil die Tour auch durch Gegenden führt, vor denen normalerweise gewarnt wird. Teilweise völlig zu Unrecht und man lernt Medellín durch die Tour sehr gut kennen.
Nach diesem äußerst anstrengendem Tag, war ich heilfroh, als ich mit dem Taxi (für 40 Minuten Fahrt 6 € gezahlt) am Busterminal war und in einem Übernachtbus nach Bogotá saß.
Last but not Least
Mein letzter Tag in Kolumbien war längst nicht der langweiligste. Da ich früh ankam und sogar schon einchecken konnte (wieder im BoGo-Hostel), entschied ich mich noch einen Tagestrip zu machen. Zur Salzkathedrale von Zipaquirá, einer unterirdischen Kathedrale in einer ehemaligen Salzmiene. Mit dem Taxi bin ich zum nördlichen Terminal gefahren (mit Bus wären es mehrere Umstiege) und von dort aus weiter mit dem Bus nach Zipaquirá, insgesamt habe ich ungefähr 2 Stunden gebraucht. Der Eintritt für die Kathedrale beinhaltet einen englischsprachigen Guide, der einen ungefähr 90 Minuten führt und ab dann kann man solange in der Kathedrale bleiben, wie man möchte. Es gibt nur 3 solcher Kathedralen auf der ganzen Welt, 2 davon in Polen. Dementsprechend beeindruckend war es, nur der Rückweg gestaltete sich anstrengend, da in Bogotá Rush Hour war.
Ich erledigte noch Souvenireinkäufe und meinen letzten Abend verbrachte ich im Theatron. 13 Floors verschiedenster Musikrichtungen, beim Eintritt bekommt man einen Becher und an einigen Bars gibt’s dann Alkohol umsonst. Ein wirklich gelungener Abschluss.
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