Der Gneik 42 ist vom Aufbau her ein technischer Tourenrucksack für kürzere Unternehmungen mit reichlich Gepäck oder für mittellange Strecken mit weniger Gepäck. Es gibt bei Lundhags noch eine 54-Liter- und eine 34-Liter-Variante, jedoch finde ich die 42-Liter-Version am universellsten einsetzbar. Sie ist groß genug für ausgendehnte Unternehmungen und zugleich kompakt genug, um bei kürzeren Touren nicht überdimensioniert zu wirken.
Das Hauptmaterial ist das hauseigene LPC Eco (Lundhags PolyCotton), ein Mischgewebe aus 65 % recyceltem Polyester und 35 % Biobaumwolle (ähnlich dem G1000-Textil von Fjällräven), was extrem robust und zusammen mit der verwendeten fluorcarbonfreien DWR-Imprägnierung und der PU-Beschichtung auch sehr wasserfest ist. Lundhags legt viel Wert auf eine nachhaltige und ökologische Produktion und versucht deswegen immer stärker, recycelte und biologisch hergestellte Materialien zu verwenden. Außerdem kann man bei Lundhags alles reparieren lassen, was zu reparieren geht. Zu dieser Philosophie passt auch der Gedanke, Produkte herzustellen, die sehr haltbar und hochwertig sind.
Bei den Schnallen wurde bei dem Gneik auf Aluminium statt auf Plastik gesetzt. Das bricht nicht, ist somit langlebiger und gibt dem Rucksack auch einen generell robusten Eindruck.
Die Austattung beim Gneik ist – wie das Aussehen – recht minimalistisch, aber sehr gut durchdacht. Es gab kein Feature, das ich vermisst habe, hatte aber auch nie das Gefühl, dass etwas überflüssig ist. Der Rucksack besteht aus einer Hauptkammer, die man über einen großen Frontzugriff auch von vorn öffnen kann. Vor dieser Öffnung sitzt nochmal eine aufgesetzte, sehr voluminöse Fronttasche, an der auch ein Frontgriff angebracht ist, was dem Gneik eine hervorragende Handhabung gibt, wenn man ihn mal nicht auf dem Rücken hat. An den Seiten befinden sich klassischerweise zwei Einschubtaschen für Wasserflaschen oder ähnliches, der Hüftgurt ist mit zwei wasserfesten Reißverschlusstaschen ausgestattet. Pickel- und Wanderstockhalterung sind natürlich auch vorhanden und das abnehmbare Kopfteil wartet noch einmal mit zwei separaten Taschen auf. Genügend Platz also, um alle Kleinig- und Großigkeiten verstaut zu bekommen.
Kommentar schreiben
3 Kommentare
Rabanus | 23.Jan.2020, 14:17
Lieber Frederik. Danke für Deinen Kommentar! Den Gneik 42 gibt es in einer RL (large) und einer RS (small) Größe. Bei der Large-Variante gibt Lundhags eine Länge von 48 cm, bei der Small-Variante von 43 cm an. Die Rückenlänge bemisst sich dabei vom Hüftknochen bis oben zum 7. Rückenwirbel. Das ist der, der recht dominant vorsteht. Das mit dem Frontzugriff ist unsererseits ein Fehler - es ist so wie du beschrieben hast, der Gneik hat einen langen seitlichen Reißverschluss, über den du in das Hauptfach gelangst. Vor dem Hauptfach gibt es noch ein großes aufgesetztes Fach, das sehr viel zusätzlichen Stauraum bietet. Ich hoffe das hat geholfen, bei weiteren Fragen schreib gerne nochmal oder ruf uns an.
Frederik | 06.Jan.2020, 19:59
Hallo tapir-Team, vielen Dank für die Vorstellung des Gneik. Mich interessieren einmal die zwei Rückenlängen des vorgestellten Modells mit 42 Litern. Könnt ihr da nähere Auskünfte zu geben, wie lang diese sind (von wo bis wo wird gemessen) bzw. für welche Rückenlängen diese geeignet sind? Meine zweite Frage bezieht sich auf die Frontöffnung: Ich habe in einer anderen Vorstellung gesehen, dass es einen seitlichen Reißverschluss zum Hauptfach gibt. So beschreibt ihr den Zugriff auch auf eurer Produktseite mit "Seitenzugriff auf Hauptfach über Reißverschlüsse". Hier lese ich, dass man einen kompletten Frontzugriff hat "Der Rucksack besteht aus einer Hauptkammer, die man über einen großen Frontzugriff auch von vorn öffnen kann". Kann ich mir das nun so vorstellen, dass ein Großteil der Front herunter-/hochgeklappt werden kann, bei geöffnetem Reißverschluss? Danke für eure Auskunft. Schönen Gruß
Rabanus | 08.Mai.2018, 15:34
Auf einer kleinen Tour im Westerwald konnte ich den Gneik 42 ebenfalls für ein paar Tage testen. Wie Micha bereits schreibt, ist das Teil von der Verarbeitung und der Ausstattung her über jeden Zweifel erhaben - insbesondere die geräumige Fronttasche hat mich im Praxistest überzeugt. Sie lässt sich auch an den Seiten schön auffechern, sodass hier wirklich eine Menge reinpasst und sich zugleich durch die seitlichen Kompressionsriemen wieder optimal in eine schmale Form bringen lässt. Das Tragesystem des Gneik 42 bringt das Gewicht gut auf den Rücken, und auch voll gepackt fand ich den Rucksack sehr angenehm zu tragen. Die Netzbelüftung tat hierbei ihr übriges und hat mich positiv überrascht, Lundhags schafft hier den Spagat zwischen effektiver Lastenverteilung und einem gut belüfteten Rücken. Meine Kritik bezüglich des Gneik 42 besteht angesichts der robusten Verarbeitung und des durchdachten Designs eher aus Kleinigkeiten: Die Deckeltasche hat einen recht kurzen Reißverschluss, hier hätte ich mir einen etwas größeren RV gewünscht um die Bedienung zu erleichtern (und damit man auch größere Teile in das an sich geräumige Deckelfach packen kann). Die Aluminiumschließen sind sowohl optisch als auch von der Langlebigkeit her Klasse, meiner Erfahrung nach im direkten Vergleich klassischen Steckschließen jedoch unterlegen. Ein einhändiges Bedienen ist hier nicht ganz so leicht, da man die Aluminiumschließen seitlich einhakt. Wenn man eine Hand voll hat lässt sich so z. B. der Brustgurt nicht einhändig schließen. Letzenendes ist das sicher auch Geschmackssache, da die Aluminiumschließen wiederum wesentlich langlebiger sind als ihre Plastik-Vorgänger. Letzlich finde ich auch den Öko-Aspekt beim Gneik 42 sehr gelungen. Abgesehen von Vaude finden sich nur wenige Rucksäcke, bei denen Wert auf ökologische Verarbeitung gelegt wird. Lundhags hat hier einen tollen Tourenrucksack auf den Markt gebracht, der mit hochwertigen Materialien, sinnvollen Detaillösungen und einem hervorragenden Tragesystem aufwartet.