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Rucksackleichtgewicht im Test: Osprey Eja 38

Rucksackleichtgewicht im Test: Osprey Eja 38

Ich hatte während meiner letzten Reise das Vergnügen, den Eja 38, einen leichten Tourenrucksack von Osprey, testen zu können. Er begleitete mich 6 Wochen in Südostasien. Die Route ging von Thailand über Laos nach Kambodscha. Großstädte, abgelegene Bergdörfer, Urwald und Strand – das alles war dabei. Gesucht hatte ich für diese Tour einen leichten Rucksack mit rund 40 Litern Fassungsvermögen. Da ich ohne Campingausrüstung unterwegs war und bei den warmen Temperaturen nur wenig Kleidung benötigte, reichte das Volumen für mich auch für die gesamte Zeit aus. So war ich sehr erfreut, als ich erfuhr, dass Osprey dieses Jahr erstmals eine Damenvariante des Exos herausbringen würde: den Eja 38.

Bepackt war mein Rucksack mit ungefähr 7 kg und damit ging es über Stock und Stein, durchs Meer, auf Bootsfahrten, Pickup-Ladeflächen und verschiedene Busse. Nichts hat ihm etwas anhaben können. Der Rucksack ist mit 1,13 kg Eigengewicht ein echtes Leichtgewicht und gleichzeitig sehr robust. Alle Details des Eja 38 sind darauf ausgerichtet, leicht zu sein, ohne dass man/frau dabei auf Komfort verzichten muss. Steckschließen und Kompressionsriemen sind im Vergleich zu anderen Rucksäcken fein und klein gearbeitet; nach einer kurzen Eingewöhnungsphase habe ich mich aber an das Handling gewöhnt.

Der Rucksack ist insgesamt recht schmal und lang. Er sieht auf den ersten Blick größer als 38 Liter aus. Durch die Biegung des Rückensystems verkleinert sich jedoch das Volumen. Ich empfand dadurch das Packen des Rucksackes sogar leichter, weil nicht alles im Rucksack hin und her purzelte. Die Maße des Eja 38 (73 x 40  x 29) sind aber auch der Grund, dass er bei einigen Airlines nicht mehr als Handgepäck durchgeht, weil er zu lang ist. Außerdem ist zu beachten, dass bei diesem Modell keine Regenhülle dabei ist (Gewichtseinsparung). Diese kann bei Bedarf extra gekauft werden.

Der Osprey Eja 38 hat – so wie der Exos auch – ein Netzrückensystem, das ich beim Tragen als sehr angenehm empfunden habe. Das Tragegefühl unterscheidet sich sehr zu anderen Rückensystemen, weil der Rucksack durch das Netz überall anliegt und sich an den Rücken anpasst. Es hat nicht nur die Last gut verteilt, sondern auch bei 30 °C für ein (warmes) Lüftchen am Rücken gesorgt. Obwohl umstritten ist, inwieweit es bei so einem Rückensystem mit Netz während des Laufens zu einer guten Luftzirkulation kommt, habe ich damit durchweg positive Erfahrungen gemacht. Besonders der obere Rücken ist gut belüftet. Im Bereich der Hüften kommt der Rucksack wieder näher an den Körper. Dort habe ich trotz der Belüftung mein T-Shirt regelmäßig durchgeschwitzt. Dennoch war das belüftete Rückensystem insgesamt vorteilhaft und bequem. Die Schultergurte sind gut gepolstert und haben nicht gedrückt. Die Hüftgurte sind eher dünn gearbeitet, haben die Last aber tadellos und ohne zu scheuern übertragen können. Das Rückensystem ist in der Länge zwar nicht verstellbar, der Rucksack ist aber in der Frauenvariante in zwei Größen erhältlich. Ich war bei meiner Körpergröße von 1,70 m mit der WM (women medium) gut dabei. Die Passform hat mich überzeugt: Lediglich an der Hüfte war der Rucksack etwas zu breit für mich; da sich die Hüftgurte sich aber trotzdem super einstellen ließen, hat mich das nicht weiter beeinträchtigt. Es war nur ungewohnt zu Beginn. Insgesamt war es für mich ein sehr angenehmes Trageerlebnis.

Neben einem angenehmen Tragesystem hat der Rucksack praktische Außentaschen. An den Seiten hat er zwei große (!) Taschen für Trinkflasche, Zeltgestänge oder Snacks. Durch eine kleine Öffnung im unteren Bereich der Tasche gelangt man mit etwas Geschick auch während des Laufens an seine Wasserflasche (falls man kein Trinksystem benutzt, was bei dem Rucksack auch möglich wäre) und Snacks. Ich konnte während des Laufens sogar eine 1,5-Liter-Flasche aus der Außentasche ziehen. Bloß mit dem Zurückstecken wird es alleine schwierig. Dabei braucht man entweder Hilfe, sehr flexible Arme oder muss den Rucksack doch absetzten. Außerdem verfügt der Eja 38 über eine geräumige Mesh-Tasche an der Front. Dort kann alles hineingestopft werden, was man gegebenenfalls schnell benötigt. Das kann von der Regenjacke bis zur Sonnencreme alles sein. Ich hatte darin immer ein Tuch parat, da zum Beispiel Geschäfte, Banken oder öffentliche Verkehrsmittel oft auf frische Temperaturen heruntergekühlt sind. Bei einem Temperaturunterschied von 12 °C im Vergleich zu den Außentemperaturen ist es sehr praktisch, etwas zum Überziehen in greifbarer Nähe zu haben.

Wer auf seiner Wanderung noch ein bisschen mehr Gewicht sparen möchte, kann beim Eja 38 den Deckel des Rucksacks zuhause lassen. Das Hauptfach ist dann immer noch durch das FlapCap – einen minimalistischen Deckel ohne jegliche Taschen – geschützt. Den Volumenverlust durch das Wegfallen der Taschen auf dem Deckel hätte ich auf der Reise verschmerzen können, habe mich dann aber doch für den Deckel entschieden, da ich dessen Taschen sehr praktisch finde, um schnell an kleine Sachen wie MP3-Player oder Mückenschutz-Spray zu kommen. Wer auf der Wanderung Stöcke dabei hat, wird sich über die Stow-on-the-Go Befestigung von Osprey freuen. Damit können die Wanderstöcke am Rucksack angebracht werden, ohne dass ein Absetzen des Rucksacks nötig wäre. Dafür werden die Stöcke an der Seite des Rucksacks und an einer Schlaufe am Schultergurt befestigt und weiter geht das Wandern mit freien Händen.

Für 149,95 € hat man bzw. frau einen leichten Rucksack mit so einigen Raffinessen. Der Eja 38 ist natürlich fürs Wandern und Pilgern gedacht und darauf ausgelegt. Trotzdem ist er weitaus vielseitiger einsetzbar! Ich freue mich schon auf verschiedene Touren, Reisen und Fahrten mit meinem neuen kleinen Leichtgewichtsrucksack. Egal ob Wandern in den Alpen oder Wochenendtrip an die Ostsee: Ich habe schon so einige Ideen im Kopf, wo mir der Eja 38 weiterhin ein treuer Begleiter sein wird.

Eja 38

Eja 38

79.95€159.95€

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