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Testbericht: Das Ultra Tour Jacket von Montane

Testbericht: Das Ultra Tour Jacket von Montane

Bei der Antwort auf die Frage, welche Produkte zur Standardausrüstung für eine schöne Zeit draußen in der Natur gehören, gehört die Regenjacke meistens zu den drei erstgenannten. Und das aus gutem Grund, schließlich schützt sie uns vor Wind und Wetter und sorgt dafür, dass wir trotz Wolkenbruch weiterhin trocken und angenehm temperiert unsrer Wege gehen können. Es hat uns (Felix und Sophie) also dementsprechend gefreut, auf der diesjährigen tapir-Testtour im Allgäu über vier Tage das Ultra Tour Jacket von Montane testen zu dürfen. Vor allem, da die Wettervorhersagen in der Vorbereitungszeit immer wieder zwischen „es wird größtenteils sonnig mit ein paar Tropfen“ und „es wird jeden Tag schütten“ hin und her schwankten. Im Gebirge und unter solchen Bedingungen das Potential einer Regenjacke auszuloten war eine Menge Spaß.

Doch würde das dreilagige Ultra Tour Jacket aus dem Hause Montane auch halten was sein Name verspricht und die geplante Tour in jeder Hinsicht so ultra wie möglich werden lassen? Die Angaben zum verwendeten Material und der Verarbeitung ließen mich schon mal darauf hoffen. Die äußere Schicht des Ultra Tour Jacket besteht aus einem 40 Denier Nylon-Material mit bewährt strapazierfähiger Ripstop-Konstruktion. Dieses wurde nochmal mit einer wasserabweisenden DWR-Imprägnierung ausgestattet, damit der Regen schon am Außenmaterial abperlt und sich die Regenjacke sich nicht mit Wasser vollsaugt. Bei der Wahl des Innenlebens haben sich die Hersteller für das Pertex® SHIELD Membran-Laminat (mit einer 20.000mm Wassersäule!) entschieden und es wird damit geworben, die Nähte mit 12 bis 13 Stichen pro Zoll extra fest verarbeitet zu haben. So weit, so robust.

Von der absoluten Wasserdichtigkeit des Ultra Tour Jacket konnten wir uns schon am ersten Tag der Testtour überzeugen. Bei einer kleinen Wanderung durch die Breitachklamm, der tiefsten Felsenschlucht Mitteleuropas, wurden wir immer wieder von oben mit Wasser besprüht. Ob dieses nun gerade aus den Wolken oder aus den uns umgebenden Felswänden kam, war nicht immer ersichtlich. Die Regentropfen perlten aufgrund der Imprägnierung  aber vorbildlich vom Oberstoff der Jacke ab.

Als besonders praktisch fielen hierbei die Brusttasche mit wasserdichtem AquaGuard® Reißverschluss auf, so konnten zum Beispiel eine kleine Kamera und Sonnenbrille sicher verstaut werden. Zusätzlich zu der Brusttasche hat die Ultra Tour Jacket noch zwei geräumige Front Taschen, die etwas höher angesetzt sind, damit auch bei geschlossenem Hüftgurt des Rucksacks oder beim Tragen des Klettergurts, die Taschen genutzt werden können. Die gut einstellbare Kapuze lässt sich mit ihren Kompressionskordeln hinten und an der Seite sehr gut an Kopf oder Helm anpassen. Sie kann komplett zusammengerollt und mittels einer internen elastischen Schlaufe in Verbindung mit einem Haken an der Rückseite verstaut werden. Der versteifte Kapuzenschirm besteht nicht einfach nur aus einer besonders dickeren Lage Material sondern hat eine eingearbeitete Drahtkante mit der der Schirm angepasst werden kann. Ein Feature, welches nicht nur BrillenträgerInnen zu schätzen wissen, Gesicht (und Brille) ist so gut geschützt vor Nässe.

Auch die Unterarmreißverschlüsse fielen positiv auf: Trotz der warmen Temperaturen mussten wir während der Wanderung nicht schwitzen. Die Reisverschlüsse im Achselbereich sorgten für eine gute Belüftung ohne dabei unangenehm unter den Armen zu zwicken. Weder im geschlossenen noch im geöffneten Zustand.

Während der Testtour ergab sich auch eine perfekte Möglichkeit um das Ultra Tour Jacket auch noch auf Tragekomfort und Atmungsaktivität zu testen. Am Körper empfanden wir das vergleichsweise weiche Material der Regenjacke als sehr angenehm, manche Hardshells sind mir vor allem bei höherer Bewegungsintensität einfach zu steif und „raschelig“. Dank der verschiedenen Einstellmöglichkeiten an Kapuze, Saum und Ärmelbündchen sowie der großzügig geschnittenen Ärmel und des verlängerten Rückens konnte sich auch am Schluss der Tour  kein Tropfen Wasser hineinschleichen.

Auf dem Schluss-Sprint zur letzten Gondel kam ich trotz der geöffneten Unterarmreisverschlüsse ins Schwitzen. Daran hätte aber wahrscheinlich auch die atmungsaktivste Membran nichts ändern können. Während aller anderen Gelegenheiten war es sehr angenehm die Jacke zu tragen und, soweit wir es nach dem kurzen Test sagen können, ist die Hardshell-Jacke sehr atmungsaktiv.

Wenn die Sonne schien, konnte die Ultra Tour Jacket im Rucksack bleiben, wo sie nicht weiter auffiel. Denn mit seinen leichten 437g und dem für eine dreilagige Hardshell noch sehr flexiblen Material war sie überraschend klein und leicht zu verpacken. Die Regenjacke von Montane bleibt bis zu ihrem nächsten Einsatz diskret im Hintergrund und macht sich gewichtsmässig im Rucksack kaum bemerkbar.

Da wir beide (Felix und Sophie) eher lang und schmal gebaut sind, fallen andere Hardshells meistens etwas zu weit aus. Die Ultra Tour Jacket besticht durch ihren eher körperbetonten Schnitt. Wobei „körperbetont“ hier als relativ betrachtet werden muss. Denn wie es sich für eine Regenjacke für intensive Touren gehört, war immer noch genug Platz vorhanden um nicht nur einen Fleece sondern auch noch einen dicken Kunstfaser-Hoodie drunter zu ziehen. So friert man auch an einem regnerisch kühlen Abend nicht.

Der gute Schnitt der Regenjacke ermöglichte uns auch volle Bewegungsfreiheit ohne sich eingeengt zu fühlen, und der länger geschnittene Rücken würde sich spätestens während des Fahrradfahrens auszahlen. Die Hardshelljacke ist auffallend unauffällig designt. Die Hersteller von Montane haben die Jacke bewusst simpel gehalten, um unnötiges Gewicht der Jacke zu vermeiden.

Also alles ultra? Wir finden schon! Das Ultra Tour Jacket von Montane ist ein leichtes aber robustes Hardshell mit durchdachten Details, aber ohne unnötigen Taschen für lange Trekkingabendteuer oder wie in unserem Fall für kürzere alpine Touren mit wechselhafter Wetterlage. Der Schnitt der Regenjacke ist besonders für große Menschen geeignet und durch den verlängerten Rücken bleibt man auch beim Fahrradfahren trocken. Besonders positiv auffallend ist das geringe Gewicht und Packmaß der Hardshell-Jacke, wobei keineswegs auf Komfort oder Atmungsaktivität verzichtet werden muss. Und noch ein letztes schlagendes Argument: Mit einem Preis von 259,95€ stimmt das Preis-Leistungsverhältnis der leichte dreilagige Regenjacke auf jeden Fall!

+ leicht, und klein verpackbar

+ zuverlässig wasserdicht, atmungsaktiv und rucksacktauglich

+ sehr bewegungsfreundlich und nicht raschelig

+ hoch angesetzte Taschen (lässt sich auch mit Hüft/Klettergurt gut tragen)

+ stabiler Schild und gut anpassbare Kapuze, auch für Brillenträger sehr angenehm zu tragen

+ hinten länger geschnitten (somit ist die Jacke auch beim Fahrradfahren verwendbar)

+ top Preis/Leistungsverhältnis!

– Unterarmreißverschlüsse könnten etwas länger sein

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