Der Seat o Summit Trek TKI ist im Beinbereich etwas weiter geschnitten als die klassische Mumienform und bietet so etwas mehr Platz als absolut auf Wärmeeffizienz und Minimalgewicht getrimmte Modelle, ohne dass man sich verloren fühlt, was wiederum der Wärmeleistung zu Gute kommt. Etwas kräftigere Menschen haben noch die Option der Wide-Variante mit 172 cm Umfang im Schulterbereich statt der standardmäßigen 152 cm, mit denen ich mit meiner eher schlanken Statur gut zurechtkam. Die Frauenvariante gibt es ebenfalls in zwei unterschiedlichen Schulterweiten: in der Regular-Variante mit 148 cm und in der Long-Variante mit 150 cm.
Die Kapuze schließt bei Bedarf vernünftig und stört im Sommerbetrieb nicht. Sehr schön ist die Option, den Schlafsack zur Decke zu öffnen, wenn er im Sommer oder auf Reisen bei Freunden etc. genutzt wird. Das Material ist angenehm weich und akustisch unauffällig. Der nach der EN-Norm 13537 ermittelte Komfortbereich von 0 bis 5 °C ist beim Trek TKI mit Vorsicht zu genießen (bei der Frauenversion -2 bis -8 °). Wir hatten etwa 5 °C und ich lag aus alter Gewohnheit im Seideninlet und musste die Kapuze schon fest schließen, damit es nicht kalt war. Mit zugezogener Kapuze war es dann eine angenehme Nacht und in den folgenden, etwas wärmeren Nächten habe ich wunderbar geschlafen. Allerdings lag kein harter Trekking-Tag hinter mir und die Verpflegung war luxuriös. Hier zeigt sich wieder einmal, dass die EN-Norm für Schlafsacktests nicht mehr als ein grober Richtwert für das Einsatzspektrum von Schlafsäcken sein kann. Eine vernünftige Beratung oder aber zumindest eingehende Betrachtung aller Details ist beim Schlafsackkauf dringend nötig. Das ist jetzt kein Problem von Sea to Summit speziell, sondern ein generelles. Im Labortest werden Konstruktionsmerkmale wie aufwändige Kapuzen, Wärmekragen und ausgetüftelte Fußteile nicht berücksichtigt – in der Praxis machen diese Aspekte wahrscheinlich die Hälfte des Schlafkomforts aus. So, würde ich sagen, ist der Trek TKI ein super Sommerschlafsack mit Puffer für gelegentliche Einsätze um 5 °C, also Touren von Ostern bis in den frühen Herbst. Für einen ernsthaften Einsatz um den Gefrierpunkt fehlt einfach die nötige Ausstattung wie aufwändigere Kammern und Wärmekragen. Denn je kälter es wird, desto wichtiger werden Kammerkonstruktion, Kapuzenschnitt, Wärmekragen und gut ausgedachte Fußteile. Der Trek TKI punktet dafür mit einem besseren Platzangebot bei vergleichsweise geringem Gewicht und einem schön kleinen Packmaß.
Alex‘ Erfahrungen: „Ich habe mich im Sea to Summit Trek TKI Women wohl gefühlt. Das sonnig-gelbe Außenmaterial fühlt sich geschmeidig an und ist angenehm weich. Für Sommer- und Herbsttouren finde ich den Deckenschlafsack sehr empfehlenswert. In kühlen Herbstnächten oder auf Wintertouren wäre der TKI Women für mich allerdings wegen des fehlenden Wärmekragens nicht die erste Wahl.“
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1 Kommentar
JanP | 26.Dez.2018, 17:54
Das von Euch genannte Problem mit dem zu optimistischen Grenzbereich ist in der Tat richtig. Ich fand den Trek I bei +10 Grad im Fußbereich zu kalt, da m. E. n. die Füllung im Bereich der Knöchel zu sparsam ausfällt. Ober- und Unterstoff liegen hier beim Trek I nahezu ohne isolierenden Loft aufeinander. Trotz Merino-Socken fühlten sich meine Füße deshalb kalt an. Besser hingegen der Trek Trek II, welcher aber insgesamt auch 150 gr mehr Füllung hat und in diesem Bereich den erforderlichen isolierenden Loft bereitstellt.