Gefühlt war es ruhig geworden in der Causa Holzberg. Nach der Verhandlung vor Gericht Ende Juni hielten sich beide Seiten, die DAV-Sektion Leipzig und die Firma KAFRIL, an den geschlossenen Vergleich. Ziel war es, zu einem konstruktiven Dialog zurückzukehren und die Tore am Holzberg zum Klettern wieder zu öffnen. Die außerordentliche Kündigung war vom Tisch, die ordentliche Kündigung zum April 2022 wurde aufrechterhalten. Gänzlich unerwartet tauchte während der Verhandlung ein weiteres Problem auf: Eigentlich ist keiner der Steinbrüche in den Hohburger Bergen als Klettergebiet amtlich anerkannt. What? Die Agreements in der Vergangenheit sowie eine lange Tradition des Kletterns in den Hohburger Bergen hatten nie nach einer solchen amtlichen Genehmigung fragen lassen. So wurden im Frühjahr die Anträge gestellt; der Gaudlitzberg bekam die naturschutzrechtliche Genehmigung relativ schnell. Für den Holzberg, genauso wie für den Zinkenberg, wurde die Bewilligung mit Hinweis auf eine ablehnende Stellungnahme des Sächsischen Oberbergamtes abgelehnt. Großes Augenrollen!
Einmal mehr ging es zwischen dem Oberbergamt und der unteren Naturschutzbehörde hin und her, wir fühlten uns teilweise wie bei einem Pingpong-Spiel. Neben Beharrlichkeit, ja auch teilweise Penetranz, war Geduld angesagt, um auf den letzten Metern nicht doch noch die Klettergenehmigung zu verzögern oder gar aufs Spiel zu setzen. Der Grat, auf dem sich alle Beteiligten bewegten, war schmal. Und vieles, das im Hintergrund angestoßen wurde, versuchte man in der Öffentlichkeit nicht breit zu diskutieren, um Ergebnisse nicht zu gefährden. Die Amtsmühlen mahlen bekanntlich langsam.
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