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Testbericht: Ein Träumchen – der Atom SL Anorak Women

Testbericht: Ein Träumchen – der Atom SL Anorak Women

Wer mich schon länger kennt, weiß, dass ich zu der weiblichen Spezies gehöre, die sich nicht daran stört, dass Hoodies beim An- und Ausziehen vielleicht die Haare zerstrubbeln könn(t)en. Kapuzenpullover gehören bei mir einfach dazu. Und mit der neuen Frühjahrskollektion von Arc’teryx wird für mich ein Träumchen wahr: Ein leichtes Isolationsteil als Hoodie. Und dann noch von meiner kanadischen Lieblingsmarke. Schön! Und so war es für unseren Testteam-tapir auch nicht verwunderlich, dass ich den Atom SL Anorak unter die Lupe nehmen wollte. Gesagt, getan: Seit 4 Wochen begleitet mich das jüngste Kind der Atom-Familie im Alltag und auf kleinen Touren.

Ich hätte natürlich gern den Kapuzenpullover in einem großen oder kleinen Gebirge unter die Lupe genommen, was aber aktuell nicht möglich ist. Doch Petrus hatte ein Einsehen – und schuf mit dem Aprilwetter der letzten Wochen optimale Testbedingungen. Die Temperaturen schwankten zwischen Werten unter Null und über 20 °C, das Wetterspektrum reichte von Schnee- und Graupelschauern bis zu viel Sonne an stürmigen Tagen. Und das alles in Leipzig und Umgebung. Perfekt für kurze Wanderungen, Radtouren und Spaziergänge im Park. Auch beim leider seltenen Rumstehen auf der Bahn (Betreuung von Kids) sollte der Atom SL Anorak mich gut wärmen. Und ich will an dieser Stelle noch nicht zu viel verraten, nur schon mal so viel: Den Hoodie geb‘ ich nicht mehr her!

Der superleichte Atom SL Anorak von Arc’teryx bietet genau die richtige Isolierung, um mit leichten, aber dennoch spürbaren Temperaturschwankungen zurechtzukommen und begeistert außerdem mit einem überragenden Packmaß. Die Materialien erfüllen die bluesign®-Kriterien, das freut das Outdoorherz.

Wie in allen Jacken der Atom-Familie kommt auch in der SL-Anorak-Variante die Coreloft™-Kunstfaserisolierung zum Einsatz und das im Brust- und Rückenbereich.  Also genau dort, wo der Körper möglichst schnell gewärmt werden soll. Die Arc’teryx-eigene Fütterung ist nicht nur unempfindlich gegen Feuchtigkeit, sondern auch leicht und gut komprimierbar. Die Ärmel sind mit einem leichten Netzmaterial gefüttert und bieten so einen leichten Kälteschutz und eine gute Temperaturregulation. Die Armbündchen sind elastisch und sorgen dafür, dass die Jacke an Ort und Stelle bleibt, wenn man sich mit großen Bewegungsamplituden bewegt.

Das Obermaterial Tyono™ 20, ein superleichtes Nylongewebe,  ist atmungsaktiv, windabweisend und durch die DWR-Oberflächenbehandlung feuchtigkeitsabweisend. Nicht nur für einen guten Sitz, sondern mehr noch für ein gutes Trageklima sorgen die seitlichen Stretch-Einsätze aus Torrent™-Fleece. Sie verbessern die Bewegungsfreiheit und lassen Körperfeuchte schnell entweichen. Perfekt, wenn ich aktiv unterwegs sein will. Außerdem ist der Müffelfaktor nicht zu hoch, denn die seitlichen Einsätze haben eine antibakterielle Polygiene®-Ausstattung. Wird es dann noch ein wenig windig und ungemütlich, schützt die nicht isolierte StormHood™-Kapuze mit kurzem Schirm vor Wetterunbilden.

Der halblange, hinterlegte Frontreißverschluss mit Zippergarage öffnet den Anorak weit genug, dass ein An- und Ausziehen ohne Probleme möglich ist. Der Kragen schließt hoch genug, um bei windigen Verhältnissen gut zu schützen. Der Rückenbereich wird beim Radfahren gut gewärmt, er ist im Saum etwas länger geschnitten.

Taschenmäßig gesehen ist der Überzieher eher etwas für Puristen: Am Hoodie gibt es nur eine mit einem Reißverschluss verschließbare Tasche. Diese Brusttasche fungiert auch als Stow-Pocket. Die gesamte Jacke kann für den Transport in ihr verstaut werden.

Bei all den Features wiegt der Atom SL Anorak gerade mal 230 g und nimmt wenig Platz weg, wenn er im Gepäck durch die Gegend getragen oder gefahren wird. Das macht den Überzieher von Arc’teryx zu einem perfekten Wärme-Backup von Frühjahr bis Herbst, zum schicken, wärmenden Oberteil an kühleren Abenden oder wenn es beim Sichern am Fels mal wieder etwas länger dauert.

Soweit zur Theorie, wobei … mir würden auf Anhieb noch mehr Möglichkeiten einfallen.

Wo fange ich an? Lieber mit dem ersten Anziehen als dem ersten Blick: Denn, zugegeben, „mirai“ ist auf dem ersten Blick nicht meine Farbe gewesen, enigma (dunkelblau) oder pipe dream wären nach dem Blick in den Frühjahrskatalog eher für mich passend … Wie man sich doch irren kann!

Also, Jacke raus aus dem Paket und schon der erste Griff fühlte sich vertraut an. Kein Wunder, begleiten mich doch mit dem Atom LT Hoody, eine Atom LT Vest und eine Atom SL Vest bereits drei Geschwister aus der Atom-Familie schon seit Jahren durch mein Leben. Das erste Anziehen war wie nach Hause zu kommen. Sitzt und passt, ohne lästiges Zuppeln am Saum oder Kragen. Dafür sorgt, wie auch beim Atom LT Hoody, der elastische Torrent-Einsatz an den Seiten. Das An- und Ausziehen ist dank des halblangen Frontreißverschluss kein Problem. Selbst in Pausen musste ich keinen Radhelm absetzen, wenn ich als Wärme-Backup das Kapuzenteil einfach übergezogen habe.

Arc’teryx preist den Atom SL Anorak als superleichten, problemlos zu verstauenden Anorak mit Coreloft™-Isolierung für milderes Wetter an. Mildes Wetter ist ja ein ziemlich subjektives Empfinden, denn auch im Sommer kann es u. U. morgens ziemlich kühl sein, und das nicht nur nach einem Wettersturz im Hochgebirge. Wir hatten in den vergangenen Wochen morgens auch noch Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Da brauchte es durchaus noch eine wärmere Schicht unter dem Überzieher. Stiegen die Temperaturen weiter an, habe ich mich, wärmetechnisch gesehen, im Atom SL richtig wohl gefühlt, erst recht, wenn es windig war. Der Anorak hat keine Membran, ist also NICHT winddicht. Doch die windabweisenden Eigenschaften in Kombination mit der Coreloft™-Isolierung führten dazu, dass mich die Windböen nicht weiter gestört haben- und dass ich im Aufstieg auf kleine Burgfriede oder beim Radfahren nicht im eigenen Schweiß gebadet habe.

Die Kapuze ist ungefüttert und mit einem kleinen Schirm versehen. Sollte es etwas kalt am Kopf werden, passt eine Mütze problemlos unter die Kapuze. Sie ist mittels Tanka am Hinterkopf in der Größe gut einstellbar. Dass ich als Radfahrerin mit Brille beim Seitblick nicht 100% alles sehen kann, damit kann ich bei dieser Jacke gut leben.

Das Schmuddelwetter der vergangenen Tage hat gezeigt, dass es eine Weile dauert, bis es in der Jacke ungemütlich wird. Ich hätte noch länger im Nieselregen unterwegs sein müssen, um genau zu wissen, wann die Jacke richtig durch ist. Daher kann ich auch (noch) nicht sagen, wie lange es braucht, bis sie wieder komplett trocken ist. Das werde ich ergänzen, wenn ich einmal in diese Situation gekommen bin.

Dass der Kapuzenpullover mit seinem kleinen Packmaß als Wärme-Backup immer seinen Platz im Gepäck finden wird, versteht sich von selbst. Das Verschwinden war weder im Seat Pack noch im Thule Daypack noch in meinem alten Kletterrucksack ein Problem.

Wo höre ich auf? Beim Fazit, das ihr nachfolgend unter den Bildern nachlesen könnt.

Arc’teryx ist für mich immer einen zweiten Blick wert, wenn die neuen Sachen im tapir ankommen. Erst recht in diesem Frühjahr, gab es doch im Sommer 2020 keine großen Messen und Vorlagen, bei denen man sich die Sachen im Vorfeld anschauen und sich näher informieren konnte.

Die Verarbeitung ist erwartungsgemäß sehr gut, die Detaillösungen überzeugen. Der Atom SL Anorak ist ein leichtes Wärmejäckchen für Plusgrade. Ich bin bestimmt keine Frierkatze, aber bei Temperaturen jenseits der Null Grad kommt der SL Anorak an seine Grenze. Dafür gibt es Alternativen mit einer dickeren Isolationsschicht. Oder man zieht etwas Wärmeres unter dem Überzieher an. Doch ich könnte mir vorstellen, den SL Anorak als wärmende Zwischenschicht im Winter auch unter einer Hardshell zu tragen oder als oberste Lage auf Skitour. Ob ich mit der Vermutung richtig liege, wird hoffentlich der kommende Winter zeigen.

Ich hatte es am Anfang meines Testberichtes schon angedeutet: Der Anorak hat meine Erwartungen mehr als erfüllt und löst im Alltag als auch auf Tour die Atom SL Vest dann ab, wenn ich auch noch etwas Wetterschutz an den Armen haben möchte, den mir die Weste nicht bieten kann. Der Anorak ist eben (m)ein federleichtes Träumchen.

+ leicht und klein verpackbar
+ leicht und doch schön warm
+ hoher Tragekomfort und vielseitig einsetzbar

+/- ist keine Regenjacke, deshalb kann ich mit den Einstellmöglichkeiten der Kapuze als leichtem Wetterschutz gut leben
+/- die Farbwahl liegt immer im Auge des Betrachters und was soll ich sagen? „Mirai“ und ich passen doch gut zusammen 🙂

Und im tapir gibt es das Kapuzenteil im Frühjahr 2021 in einem wunderschönen güldenen Ton: Pipe Dream leuchtet so richtig.

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