Die Sitzung der AG Wege vom 29. Juni brachte dann die Kehrtwende: Der Stufenplan des SBB soll umgesetzt werden, die Anträge für vorsorgliches Freischneiden der ersten neun Wanderwege werden zeitnah gestellt. Mit dem Besuch von Ministerpräsidenten Kretschmer in der Sächsischen Schweiz am 10. Juni 2021 auf Einladung von Landrat Geisler, Nationalpark-Anliegergemeinden, Tourismusverband und SBB wurde „eine positive Entwicklung beim Thema „Unpassierbare Wanderwege“ in Gang gebracht.“ Personal- und Finanzmittel sollen behördenseitig zur Verfügung gestellt werden zum vorsorglichen Freischneiden von Wanderwegen aus dem SBB-Stufenplan A. Ende August sollen die vorsorglichen Freischneide-Arbeiten von bedrohten Wegen – die Genehmigung vorausgesetzt – beginnen. Es wird ein wenig dauern, bis die Genehmigungen vorliegen und das Freischneitfenster endet im März 2022, wenn die neue Brutzeit beginnt. In der gemeinsamen Pressemitteilung der AG Wege ist u. a. zu lesen:
„Aufgrund des fortschreitenden Borkenkäferbefalls ist bei allen Beteiligten die Notwendigkeit raschen Handelns unstrittiger Konsens, was auch die Prüfung von Maßnahmen an weiteren Wegen beinhaltet.“
Als weitergehende Maßnahmen werden im Sommer Spezialmaschinen getestet, damit sie im Herbst im schwierigen Gelände eingesetzt werden können, um bereits unpassierbare Wege aus dem Stufenplan B wieder begehbar zu machen sowie an bedrohten Wegen weiterzuarbeiten. In der Diskussion stehen zudem noch einzelne Wege aus dem Stufenplan C. Dort sind Wege enthalten, die mit Maschinen nicht erreichbar sind. Dort könnte man mit motormanuellen Sägetechniken in schwierigem Gelände arbeiten, die naturschutzfachlich vorsichtig eingreifen. Allerdings ist dies nur möglich, solange die toten Bäume noch eine gewisse Standfestigkeit haben. In der gemeisnamen Diskussion bleibt auch das Thema der schwer passierbaren oder unpassierbaren Kletterzugänge.
Fasst man all die Aktivitäten zusammen, ist deutlich erkennbar, dass die Brisanz der Thematik erkannt wurde und jetzt intensiv an Lösungen gearbeitet wird.
In der Presserklärung dankt der SBB all denen, die sich in den vergangen Monaten intensiv in der Sache engagiert und nach Lösungen gesucht haben: „den Bergfreunden des SBB, des Landesverbandes Sachsen des DAV, der Akademischen Sektion Dresden des DAV, der IG Stiegenfreunde sowie unseren Partnern in der AG Wege, Tino Richter (Tourismusverband), Thomas Kunack (Bürgermeister Bad Schandau) und Daniel Brade (Bürgermeister Hohnstein). Danke auch an die Mitarbeiter der NPV für ihre derzeitige und zukünftige Arbeit zum Erhalt und zur Begehbarkeit der Wanderwege und Pfade, die wir als ein Kulturgut unserer Region verstehen.“
Dem Dank schließen wir uns gern an! Und wer bei dem Thema immer auf dem Laufenden bleien möchte, kann sich hier informieren. Und findet hier eine Übersicht zu den aktuellen Wegeeinschränkungen.
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1 Kommentar
Rabanus | 18.Feb.2022, 15:59
Im Nachhinein nochmal Danke für den eindrücklichen Bericht Simone. Als wir dieses Wochenende in der Sächsischen unterwegs waren, war ich ziemlich baff und auch erschrocken zu sehen, wie viele Bäume es tatsächlich umgehauen hat. Ich würde sagen, dass die Bilder da teilweise sogar noch schmeichelhaft sind. Mal sehen wie sich die Naturschutzhörde entscheidet und ob sie die Bäume liegen lassen oder ob sie sie wegräumen werden. In jedem Fall stimme ich Dir zu: Die Sächsische Schweiz ist ein echtes Kleinod vor unserer Haustür, und absolut des Schützens wert.