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Save the date: tapir-Weltweit sprachlos – Stummfilme mit Live-Musik

Save the date: tapir-Weltweit sprachlos – Stummfilme mit Live-Musik

Bergfilm- und Stummfilmfreunde aufgepasst: Im Rahmen unserer Vorträge sind wir bereit für etwas komplett Neues! Im Mittelpunkt des WeltWeit-Abends am kommenden Mittwoch stehen Simon Quinn und seine Brüdern Nolan und Brian, die zusammen mit dem Pianisten Johannes von Ballestrem bekannte Stummfilmsequenzen aus Bergsteigerfilmklassikern neu vertonen. Uns erwartet damit am 08. März ein echter Augen- und Ohrenschmauss.  Deshalb – Kalender auf und den Termin vormerken!

Seit 2007 schreibt Simon Quinn seine Soundtracks für ein Quartett, das nun seit mehr als 14 Jahren zusammenspielt, bestehend aus den drei Brüdern Nolan (Trompete), Brian (Schlagzeug), dem Autor selbst, Simon Quinn (Kontrabass) und Johannes von Ballestrem (Klavier). Die vier Musiker verfügen über eine langjährige und fundierte Erfahrung in der Komposition und Live-Aufführung von selbst geschriebenen Soundtracks zu Meisterwerken der Stummfilm-Ära.

Im Rahmen des tapir-WeltWeit wird eine Auswahl von Bergsteiger-Szenen ohne erzählerische Kontinuität aus den Werken des Bergfilmpioniers Arnold Fanck aus den 1920er Jahren dargeboten. Vor Ort und ohne Stuntmen gefilmt, wagen sich die zukünftigen Filmemacher Luis Trenker und Leni Riefenstahl hier als Schauspieler mit dem Bergsteigermaterial vergangener Zeiten auf Eis und Überhänge, inmitten einiger der allerersten Video-Luftaufnahmen.

Arnold Fanck ist ein Filmpionier, der 1920 zusammen mit dem Physiker und Skifahrer Dr. Tauern die Berg- und Sportfilm GmbH in Freiburg gründete. 1925 war er gezwungen die GmbH an die UFA zu verkaufen, um seinen Dreharbeiten zum Film DER HEILIGE BERG[1925/26] abschließen zu können. In der Folgezeit arbeitete er auch mit anderen großen Filmstudios zusammen. Filmklassiker wie DOLOMITISCHE MAJESTÄTEN[1928], DIE WEISSE HÖLLE VON PIZ PALÜ[1928/35], STÜRME ÜBER DEM MONTBLANC[1930], der DER WEISSE RAUSCH[1930/31] und der EWIGE TRAUM[1934] gehören zu seinem Werk. Auch wenn es mit der Zeit nach dem 2. Weltkrieg für ihn nur noch wenige Möglichkeiten sich ergaben, seiner Leidenschaft nachzugehen, gilt er bis heute zusammen mit Sepp Allgeier als Pionier des Bergfilms. Die eigentlichen Hauptdarsteller seiner Filme waren die Berge, die er in nie dagewesener Präzision und Dramatik inszenierte. Die ersten Filme zeigten Expeditionen in häufig noch unerschlossene Gebiete, wurden unter schwierigsten Bedingungen und Lebensgefahr gedreht. Eine Filmhandlung, eine vorgegebene Chronologie ist in seinen frühen Werken nicht erkennbar. Als einer der Ersten arbeitete mit der voluminöser Ernemann Zeitlupenkamera, die er zu den Drehorten per Schlitten auf den Berg hinaufziehen ließ. Reinhold Messner sagte 2018 in einer Arte-Produktion über ihn:

„Fanck war ein großer Romantiker. Und seine große Kunst war es, die Erhabenheit der Berge, die Schönheit der Berge, auch die Gefährlichkeit der Berge über Schwarzweiß einem breiten Publikum nahezubringen. Ein Anreger, dass Menschen in diese großartige Welt hineingehen. Mit Fanck hat der Berg eine völlig neue Anziehungskraft gekriegt. Die Zuschauer haben bei Fanck-Filmen zum ersten Mal gesehen, wie diese Wolken über die Berge ziehen, sie haben die Steilheit gesehen, sie haben Lawinen gesehen, sie haben den Frost gespürt…“

Und, nicht zu vergessen, verdanken Leni Riefenstahl und Luis Trenker ihm ihren Einstieg ins Filmgeschäft. 1974 verstarb Arnold Franck in Freiburg.

Es folgen aufeinander Sequenzen aus: Der heilige Berg (1926), Die weisse Hölle vom Piz Palü (1929), Stürme über dem Montblanc (1930).

Im gepflegt intimem Ambiente bei uns im tapir in Leipzig wird die Vereinigung von Kino, Musik und Bergfilmnostalgie wiederbelebt. Die Magie der Erinnerungen an 35-Millimeter Spulen, die summend im Rücken der Zuschauer ihr flackerndes Licht auf die Leinwand projizieren; ein letztes Husten im gespannten Raum, während die Musiker beim Dimmen des „Saallichtes“ noch kurz ihre Instrumente stimmen…

Und los geht’s auf eine melancholisch-inspirierende Tour in die Vergangenheit des Bergsports, sehnsuchtsvoll und virtuos begleitet durch die gastierenden Live-Musiker.

Lasst euch inspieren und kommt vorbei. Wir laden ein zu einem etwas anderen tapir-WeltWeit! Wie immer ist auch am Mittwochabend der Beginn um 20 Uhr, wie immer ist der Eintritt frei und wie immer sichert zeitiges Kommen einen guten Platz. Wir sehen uns am 08. März!

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